Mit VoluNation in Nepal

Dana -
Julia in Nepal
Julia in Nepal

Kinder mit Behinderungen haben es in Nepal schwer, individuell gefördert zu werden. Die 22-jährige Julia aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wollte das ändern und engagierte sich vier Monate lang als Freiwillige in einem Kinderheim in Kathmandu.

Fragt man Julia, warum sie sich für ihre Freiwilligenarbeit Nepal ausgesucht hat, beginnt sie zu überlegen. „Das weiß ich gar nicht so richtig, da ich, wie wahrscheinlich viele, nicht besonders viel über das Land wusste. Meine Erwartungen waren daher nicht sonderlich hoch, lediglich die Vorstellungen vom Himalaya-Gebirge“, erzählt sie. Ihr Wunschprojekt hatte sie mit Unterstützung von www.Volunation.com im Internet gefunden und sie weiß: „Diese vier Monate waren wohl die tollste Erfahrung, die ich bisher sammeln konnte.“

Vier Monate in einem Kinderheim in Kathmandu

Ihr Arbeitstag begann am Morgen in einem Heim für Kinder mit Behinderungen. An die Lebensumstände der Kinder mussten sich Julia und eine weitere Freiwillige erst gewöhnen, die 12 Kinder wurden von nur einer Pflegerin betreut.

„Mit der Zeit gefiel uns die Arbeit immer mehr. Sowohl die Kinder als auch die Pflegerin gewöhnten sich an uns, freuten sich, wenn wir am Morgen ankamen und fragten stets, ob wir am nächsten Tag wiederkommen würden. Wir bekamen dort die Chance, über uns hinaus zu wachsen, da wir bei einigen Aufgaben zunächst an unsere Grenzen stießen“, sagt Julia stolz. So musste den Kindern in allen Lebensbereichen geholfen werden, z.B. bei den Toilettengängen, beim Waschen, Zähne putzen und beim Essen. „Einige von ihnen konnten nicht laufen oder sich auch allgemein kaum bewegen. Aufgrund der verschiedenen Behinderungen sowie der mangelnden Schulbildung war zudem die Kommunikation recht eingeschränkt. Doch dank einiger Brocken Englisch und Nepali sowie Händen und Füßen konnten wir uns dennoch verständigen und lernten die Kinder immer mehr kennen und lieben.“

Von dem Wenigen, was die Kinder hatten, berichtete sie auch ihren Eltern - und die sammelten prompt Geld. „Mit den Spenden konnten wir wichtige Dinge für das Heim kaufen, z.B. Windeln, Zahnbürsten und sogar einen neuen Fußboden. Zudem konnten wir durch die Gelder ermöglichen, mit jedem der 12 Kinder einen Zahnarzt aufzusuchen, was bei deren schlechter Zahngesundheit auch dringend nötig war. Neben den vielen gezogenen Zähnen und Füllungen konnten wir den Kindern damit auch gleichzeitig einen kleinen Ausflug außerhalb des Heimes ermöglichen, was zu einer kleinen Abwechslung ihres Alltags beitrug. So unternahmen wir zwar auch Spaziergänge, bei zwei Freiwilligen und 12 geistig und oft körperlich beeinträchtigten Kindern sind die Möglichkeiten außerhalb des Heimes dennoch begrenzt“, berichtet sie.

Hausaufgaben und Fußball

Nachmittags half Julia in einem Mädchenheim sowie dem gegenüberliegenden Heim für Jungen, in denen jeweils 25 Kinder leben. „Bei den Jungs ging es nicht so streng zu“, erinnert sie sich. „So war der Zutritt des Mädchenheimes zwar für die männlichen Freiwilligen nicht gestattet, anders herum schien es jedoch kein Problem darzustellen. Nach der Schule wurde erst einmal gespielt, Hausaufgaben am nächsten Morgen erledigt. So haben wir einige lustige Stunden mit den 25 Jungs verbracht, Fußball gespielt, herumgealbert und Uno gespielt.“

Nach der Arbeit - Zeit für Land und Leute

Abends und an den Wochenenden blieb genügend Zeit, um mit anderen Freiwilligen von VoluNation Land und Leute näher kennenzulernen. „Da wir Freiwillige in einem Nachbarhaus eine komplette Etage bewohnten, konnten wir viel unter uns sein, abends ausgehen und unsere Freizeit nach unseren Vorstellungen gestalten“, berichtet sie. „Unsere erste Tour führte uns in den Langtang-Nationalpark zu einem 9-tägigen Trekkingtrip. Innerhalb von drei Tagen erklommen wir 3000 Höhenmeter und konnten auf knapp 4000 Meter eine wundervolle Sicht genießen. Aber auch den gesamten Weg über waren die Aussicht und Natur überwältigend, stets die schneebedeckten Berge vor Augen, mit einem Fluss neben uns als ständiger Wegbegleiter. Einen weiteren Ausflug unternahmen wir nach Lumbini, dem Geburtsort Buddhas. Dort konnte man in die spirituelle Welt der Mönche und Buddhisten eintauchen oder auch einfach nur die Ruhe genießen. Auch die weiteren Unternehmungen wie in den Dschungel nach Chitwan und an die indische Grenze nach Janakpur waren toll. Während der verschiedenen Ausflüge konnten wir die Mentalität der Nepalesen besser kennenlernen und ich stellte fest, wie angenehm mir diese im Vergleich zur Hektik und dem Stress in Deutschland ist“, sagt Julia.

Doch die schönsten Erinnerungen sind die an die Kinder. „Jedes der etwa 60 Kinder in den drei Heimen ist mir wahnsinnig ans Herz gewachsen. Umso schwerer fiel mir der Abschied nach vier Monaten, sodass ich Tränen einfach nicht unterdrücken konnte. Ich habe tolle Momente mit den Kindern verbracht, sei es bei unserer kleinen Weihnachtsfeier im Jungenheim, beim Basteln mit den Mädels oder dem Tanzen mit den behinderten Kindern. Ich konnte in dieser Zeit viel über mich lernen, meine Grenzen austesten, etwas von der Geduld der Nepalesen übernehmen und lernen, den Luxus zu Hause wertzuschätzen. Ich werde definitiv nach Nepal zurückkehren“, verspricht sie.

Über VoluNation

VoluNation ist Spezialist für weltweite Freiwilligenarbeit. Neben einem umfassenden Beratungsangebot bietet VoluNation kurzfristig buchbare Freiwilligenprojekte in mehreren Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas an. Weitere Informationen sind im Internet unter www.VoluNation.com erhältlich.

Quelle: VoluNation UG (haftungsbeschränkt)