Sommerferien im Elbsandsteingebirge: Naturabenteuer statt Freizeitpark

Dana -
Blick in die Landschaft - Elbsandsteingebirge - Foto: Yvonne Brueckner
Blick in die Landschaft - Elbsandsteingebirge - Foto: Yvonne Brueckner

Wie sind Heranwachsende für den gemeinsamen Familienurlaub zu begeistern? Die Nationalparkregion Sächsische Schweiz versucht es mit einer filmreifen Naturkulisse und trendigen Freiluftaktivitäten.

Wenn Kinder Jugendliche werden, stellt das deren Eltern bei der Urlaubsplanung vor neue Herausforderungen. Vorher genügte die Aussicht auf viel Zeit mit Mama und Papa und viel Zeit zum Spielen. Ob Meer oder Berge, In- oder Ausland war weniger entscheidend - Hauptsache die Anreise war nicht zu lang. Jetzt müssen Reiseziele und Aktivitäten cool sein. Man will in der Schule schließlich beeindrucken. Abenteuer und Nervenkitzel sind gefragt. Liebhaber naturnaher Deutschlandurlaube haben es jetzt schwer. Mit den richtigen Fakten lassen sich jedoch selbst renitente Teenager zu einem Familienurlaub in einer Mittelgebirgsregion überreden. Davon ist zumindest der Tourismusverband Sächsische Schweiz überzeugt, der eine kleine Argumentationshilfe für Ferien im Elbsandsteingebirge liefert.

Eine Landschaft wie im Film

Zerklüftete Felsriffe, grazile Sandsteinnadeln, mächtige Tafelberge, Schluchten, Täler und wasserreiche Klammen: Was man aus amerikanischen Nationalparks kennt, gibt es auch mitten in Europa. Immer wieder dient die bizarre Felsenwelt des Elbsandsteingebirges als Filmkulisse. Stars wie Kate Winslet, Tom Hanks, Halle Berry, Brad Pitt, Quentin Tarantino und Wes Anderson sind um die halbe Erde geflogen, um genau hier drehen zu können.

Wandern: der Natur auf der Spur

Wenn Wanderungen zu Expeditionen werden, bleiben selbst lauffaule Großstadtkinder bei Laune. Durch das ausgeprägte Höhenprofil des Elbsandsteingebirges wird Wandern nie langweilig. Vielfältige Natureindrücke wechseln sich ab. So passiert es oft, dass eine kurze Tour durch schattige Gründe, alte Wälder, weite Felder und über sonnige Höhen führt, dass man zwischen steilen Felswänden schmale Treppen oder Stiegen steigt, Höhlen findet und Bäche überquert. Mal verläuft der Weg durch feinen Sand, dann wieder über Steine und Wurzeln, über weichen Waldboden und feste Trampelpfade. Gipfel und Gründe reizen mit kuriosen Namen die Fantasie. Aus finsteren Felsspalten weht kalter Hauch, während am Himmel Raubvögel kreisen. Und am Ziel laden urige Bergwirtschaften zur Einkehr.

Geocaching: Rätsel lösen, Schätze finden

Und ganz besonders hartnäckige Wandermuffel lassen sich mit einer Geocaching-Tour in die Natur locken. In der Region gibt es eine sehr aktive Geocaching-Szene und mehrere Hundert Verstecke in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, viele davon an landschaftlich besonders reizvollen Stellen. Nicht nur die Natur, auch die sehenswerte Pirnaer Altstadt offenbart beim Geocaching ihre Schätze. Informationen und Koordination dazu liefert die Touristinformation der Stadt.

Klettern: Nervenkitzel mit Gipfelglück

Wem trotz allem beim Wandern der Kitzel fehlt, findet ihn beim Klettern. Die Sportart liegt seit Jahren im Trend. Erfunden wurde sie vor eineinhalb Jahrhunderten im Elbsandsteingebirge. Und hier wird sie bis heute in ihrer umweltschonendsten und anspruchsvollsten Variante praktiziert: Die hier geltenden Sächsischen Kletterregeln erlauben nichts, was Geschick und Kraft ersetzt und den weichen Stein übermäßig strapaziert. Für Kinder und Heranwachsende ist das Felsklettern in dieser großen Tradition nicht nur ein spannender Zeitvertreib, sondern auch eine Schule für Körper und Geist. Koordination, Ausdauer, Geduld, Konzentration, Willensstärke und Selbstvertrauen wachsen mit jeder Tour. Die Gipfel von über 1100 frei stehende Felsen können erklettert werden. Viele davon befinden sich mitten im Nationalpark. Hier kommt die Natur tatsächlich zum Greifen nah. Kletterschulen bieten Schnupperkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Austesten lassen sich die eigenen Grenzen auch in den Hochseilgärten der Sächsischen Schweiz. Über Hängebrücken, Stämme und Strickleitern geht es gut gesichert von Baum zu Baum.

Bootstouren: Fluss-Safari in Familie

Schlauchboottouren auf der Elbe sind Abenteuer, Naturerlebnis, Sport und Spaß. Der zweitgrößte deutsche Fluss schlängelt sich von Tschechien kommend in einem malerischen Canyon durch das Elbsandsteingebirge. Vom Wasser gesehen wirken der Strom und die Felsenwelt noch majestätischer und die Hangwälder mitunter wie undurchdringlicher Dschungel. Naturbelassene Ufer sind spannende Biotope. Wer Glück hat, sieht den Graureiher wie versteinert auf Beute lauern, Entenfamilien oder den Elbebiber beim Sonntagsausflug. Regionale Veranstalter verleihen Boote und Zubehör, weisen ein und übernehmen den Rücktransport stromaufwärts. Unterwegs laden kleinen Buchten mit flachem Wasser zum Picknicken oder gar baden ein.

Und für den Rückweg bietet sich die S-Bahn an, welche die Elbe auf ihrem Weg durch das Felsenreich begleitet. Alternativ stellen die Veranstalter Fahrräder bereit, mit denen man auf dem Elberadweg zurück zum Ausgangspunkt gelangt.

Viele weitere Ideen für einen gelungenen Familienurlaub liefert die Internetseite des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz unter www.saechsische-schweiz.de.

Quelle: Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.