Das "Sanssouci der Oberlausitz" entdecken

Dana -
Schloss Hainewalde / Foto: PR
Schloss Hainewalde / Foto: PR

Durch alte Gemäuer schlendern, eine kleine Ausstellung besuchen, klassischer Musik lauschen und in herrlicher Natur spazieren gehen – das alles und einiges mehr kann man am 30. Juli unternehmen. Das Barockschloss in Hainewalde in der Oberlausitz und ein Kunst-, Antik- und Gartenmarkt laden am Sonntag, dem 30. Juli, von 10 bis 18 Uhr zur Schlösser-Tour mit Antikmarkt ein. Dabei können die Besucher bei Rundgängen durch den ehemals prächtigen Herrensitz viel Interessantes zur Geschichte des Schlosses, der Parkanlage sowie zur Region erfahren, eine Ausstellung mit moderner Malerei und Fotografien sowie Nachdrucke der Ahnengalerie besichtigen. „Mitglieder unseres Schlossvereins sind natürlich an diesem Tag vor Ort, führen durch das Haus, geben Auskünfte und beantworten gern Fragen“, sagt Jan Zimmermann, Vorsitzender des Fördervereins zur Erhaltung des Kanitz-Kyawschen Schlosses e.V., der sich mit viel Engagement dafür einsetzt, dass das größtenteils leer stehende Gebäude nicht völlig in Vergessenheit gerät.

Zur Geschichte des Schlosses

Die Ursprünge des heutigen Schlosses liegen weit zurück: Bereits am Ende des 14. Jahrhunderts wurde ein Rittersitz, der von einem Wassergraben umgeben war, erwähnt. Diese alte Wasserburg wurde 1564 durch ein Renaissanceschloss, das sogenannte Alte Schloss, ersetzt, das jedoch wegen Baufälligkeit im 18. Jahrhundert abgerissen wurde. Lediglich der Flügel des Torhauses blieb erhalten und befindet sich heute in Privatbesitz. Der königlich-preußische Kammerherr Samuel Friedrich von Kanitz ließ 1749 bis 1755 das neue Schloss im Barockstil errichten – an einem Hang oberhalb des Flüsschens Mandau. Dafür wurden extra eine Terrassenanlage und eine lange Freitreppe angelegt, die vom Tal bis hoch zum Hauptgebäude führen. „Daher bekam das Schloss auch von Zeitgenossen und in historischen Reiseführern seinen Beinamen als Sanssouci der Oberlausitz“, sagt Jan Zimmermann. „Diese Anlage war in unserer Region wirklich einmalig.“ Ebenso war der Schlossgarten mit Teich, Hecken, Mauern, Gärtnerei, Orangerie und mehreren Pavillons im barocken Stil gestaltet. 1927 verkaufte der Besitzer Schloss und Rittergut an die Gemeinde Großschönau. Danach waren im Schloss ein Schutzhaftlager und ein Wehrertüchtigungslager untergebracht; nach dem Krieg diente es zunächst Flüchtlingsfamilien als Unterkunft und bis in die 70-ziger Jahre teilweise als Wohngebäude. Seitdem ist es ungenutzt, doch der Schlossverein bemüht sich, mit schrittweisen Sanierungsarbeiten den Verfall zu stoppen und die alten Gemäuer mit Konzerten, Ausstellungen und Festen wieder zum Leben zu erwecken.

Der Kunst-, Antik- und Gartenmarkt umrahmt den Familienausflug

Zum „Tag des offenen Schlosses“ am 30. Juli verwandelt sich nun das Außengelände erstmalig zu einem Kunst-, Antik- und Gartenmarkt. Hier kann man bummeln, schauen und kaufen, sich mit kulinarischen Spezialitäten stärken, einem kühlen Getränk erfrischen oder an einem regionalen Wein erfreuen. Als besonderer Service werden Antiquitäten, antiquarische Bücher sowie andere historische Zeugnisse aus Papier kostenfrei geschätzt.

Umrahmt wird die Veranstaltung von Klaviermusik im Schloss: Pianist Michael Hein präsentiert mit dem Programm „Von Nixen, Feen und anderen Fabelwesen“ musikalische Zaubereien am Flügel rund um das nasse Element mit Kompositionen von Schumann, Liszt, Ravel und Debussy (11.30, 12.30 und 14.00 Uhr). Außerdem befinden sich ganz in der Nähe des Schlosses eine Barock-Kirche und die Kanitz-Kyawsche Gruft. Die Gruft stellt dabei mit ihren fast lebensgroßen allegorischen Figuren eines der bedeutendsten barocken Grabdenkmäler Sachsens dar.

Eintritt: 3 Euro (mit SZ-Card 2 Euro), Kinder bis 12 Jahre frei
Adresse fürs Navi: 02779 Hainewalde, Kleine Seite 31
Parken: hinter dem Wasserschloss und oberhalb der Schlossanlage; Parkplätze sind ausgeschildert.
Weitere Informationen:
zum Schloss:www.schloss-hainewalde.de
zum Marktgeschehen: unter Telefon 0351/4864-2443, per Mail unter troedelmarkt@sz-pinnwand.de oder bei www.facebook.de/KunstAntikTroedelmarkt 

Quelle: Jörg Korczynsky, Veranstaltungen & PR