Die Museen der Stadt Dresden haben im Jahr 2024 212.148 Besucherinnen und Besucher begrüßen dürfen: das drittbeste Ergebnis in ihrer Geschichte.
Museumsbetrieb von Budgetkürzungen beeinflusst
Die Budgetkürzungen der Museen waren und sind einschneidend. In zahlreichen Sachgebieten wurden die Budgets um rund 30 % gekürzt. Die Folgen sind deutlich spürbar. Um einen weiterhin geregelten Ausstellungsbetrieb aufrechtzuerhalten mussten geplante Sonderausstellungen und Projekte gestrichen werden. Gerade den kleineren Museen stand der Verbund in dieser schwierigen Lage zur Seite. Durch gezielte Projektförderung kann das Kraszewski-Museum auf die besten Besuchszahlen in seiner Geschichte hinweisen. 5.246 Besucherinnen und Besucher sahen u. a. die Ausstellung „Von Wanderlust und Reisefrust. Romantische Natur- und Reisebilder im Dreiländereck“. Großen Erfolg hatte das Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik mit der Ausstellung „Wiederentdeckt! Dresdner Malerinnen der Romantik“: Die Besuchszahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 46 % auf 7.164.
Projektfördermittel helfen Angebote zu realisieren
Bei knappen Budgets werden oft Projektfördermittel als Ausweg gesehen, doch auch der Wettbewerb um diese Gelder ist hoch und die Mittel begrenzt. Den Technischen Sammlungen Dresden ist es im vergangenen Jahr Dank einer umfangreichen Unterstützung durch das Exzellenzcluster ct.qmat der Universitäten Würzburg und Dresden gelungen, den ersten Escape Room zur Quantenphysik für Kinder und Jugendliche in Deutschland einzurichten. Weitere Förderer des Museums, wie die TU Dresden und das DLR, Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, stellen durch ihre finanziellen Hilfen sicher, dass essenzielle Angebote des Museums wie das Erlebnisland Mathematik und das DLR_school_lab, realisiert werden können. Mittel wie diese unterstützen die Arbeit, ersetzen jedoch keine verlässliche Grundfinanzierung.
Kürzungen reduzieren auch Bildungsangebote stark
Aufgrund von Einsparungen im Bereich Bildung und Vermittlung mussten die Museen ihre Bildungsangebote stark reduzieren. Dies betrifft unter anderem Workshops, Führungen und Programme für Schulen, die oft zentral für die kulturelle Vermittlung sind. Dadurch verlieren Museen eine wichtige Brücke zu ihrem Publikum und erschweren insbesondere jungen Menschen nicht nur heute, sondern auch zukünftig den Zugang zu Kunst und Kultur.
Höhepunkte 2025 im Museumsverbund
Der Museumsverbund zeigt auch 2025 zahlreiche Ausstellungen und Projekte. Drei Höhepunkte sind hervorzuheben: Die Städtische Galerie präsentiert „SOWIESO – Malerei, Papier und Film von Christine Schlegel“. Die vielseitige Künstlerin reflektiert seit den 1970er Jahren in Gemälden, Zeichnungen und Collagen das Zeitgeschehen. Die Technischen Sammlungen widmen sich dem Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft. In der Science-Center-Ausstellung „Wellenreiter“ entsteht ein neuer Bereich zu Quantenphänomenen, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem IFW, dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Materialforschung. Das Leonhardi-Museum widmet sich dem Dresdner Künstler Stefan Plenkers und würdigt sein Schaffen sowie seinen 80. Geburtstag mit einer Retrospektive.
„Die Museen der Stadt Dresden sind wichtige kulturelle Orte mit einem vielfältigen Programm, das von den Besucherinnen und Besuchern gut angenommen wird. Mein Dank gilt den Museen und ihren Beschäftigten für die erfolgreiche Arbeit in unterschiedlichsten Themen und mit vielfältigen Gruppen und Partnern. Besorgt sein lässt mich die weiterhin sinkende Ressourcenausstattung hinsichtlich der Kernaufgaben und für die zukünftige erfolgreiche Entwicklung im Wettbewerb mit anderen Museen sowie Freizeit- und Bildungsangeboten,“ so Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur, Wissenschaft, Tourismus.
Trotz Budgetkürzungen und reduzierter Bildungsangebote starkes Ergebnis
Dr. Gisbert Porstmann, Direktor des Museumsverbundes fasst ein bewegtes Jahr wie folgt zusammen: „Trotz erheblicher Budgetkürzungen und reduzierter Bildungsangebote konnten die Dresdner Museen 2024 mit über 200.000 Besucherinnen und Besuchern ein starkes Ergebnis erzielen. Das spricht für die Attraktivität unserer Angebote. Eine Vergrößerung der Ausstrahlung der Museen ist mit den derzeitigen Ressourcen nicht mehr möglich. Nur gezielte Projektförderung ermöglichte uns erfolgreiche Ausstellungen und innovative Angebote wie den ersten Escape Room zur Quantenphysik in Deutschland. Auch 2025 setzt der Museumsverbund mit spannenden Ausstellungen auf künstlerische und wissenschaftliche Vielfalt.“