Die KulturLoge Dresden übergab am Sonntag im Theaterhaus Rudi die 100.000. Eintrittskarte. Der Verein vermittelt seit 11 Jahren freie Plätze in Kulturveranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen.
„Nicht jede Veranstaltung ist ausverkauft“, weiß der ehemalige kaufmännische Geschäftsführer des Staatschauspiels Dresden, Christian Krentel-Seremet. Er leitet seit 2012 als Vorstandsvorsitzender ehrenamtlich die KulturLoge. „Wir vermitteln freie Kapazitäten an Menschen, die Hürden beim Besuch kultureller Veranstaltungen zu überwinden haben.“ Diese sind nicht ausschließlich finanzieller Natur. „Es gibt gute und finanziell niederschwellige Angebote der Kultureinrichtungen. Und viele Hinweise der sozialen Beratungseinrichtungen hierauf.” Die Menschen nehmen diese Angebote aber nur selten an. Die Hürden sind eher psychologischer Natur.
Circa 5.500 Gäste werden derzeit in der Stadt Dresden von der KulturLoge betreut. Darunter auch Helmut Kobelt, bereits seit 2012 Gast der KulturLoge. „Ich bin sehr dankbar für dieses Angebot, welches ich mit meinem behinderten Sohn nutzen kann. So können wir regelmäßig am kulturellen Leben teilhaben, was sonst nicht möglich wäre.”
30 ehrenamtliche Vermittler*innen betreuen die Gäste und bieten ihnen telefonisch Karten an. „Bei uns fällt niemand durch das Raster. Alle Gäste werden so lange betreut, bis eine passende Veranstaltung gefunden wurde“, erzählt Silke Gabriel, seit 2 Jahren ehrenamtliche Vermittlerin. Die große Dankbarkeit der Gäste berührt und motiviert auch sie. „Es ist nicht nur der Genuss von Kunst, sondern auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die unseren Gästen so wertvoll ist.”
Dieser Meinung ist auch Silke Gaube vom Theaterhaus Rudi: "Das Konzept der KulturLoge hat uns schon in der Gründungsversammlung im Jahr 2012 überzeugt, seitdem sind wir als Theaterhaus Rudi dabei”, erzählt sie. „Die Gäste der KulturLoge sind Besucher, die wir als Theaterhaus sonst nicht erreichen würden.”
Gefördert von der Aktion Mensch unterstützt die KulturLoge Dresden auch Menschen mit Behinderungen bei der kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe. Der Verein wird von der Stadt Dresden gefördert.