Bürgerprojekt "Nachhaltige Johannstadt 2025" spart pro Jahr 1.175 Tonnen CO2 ein

20.01.2020 Verbraucherzentrale Sachsen e. V.
Vorstellung des Bürger*aktionsplans im NaJo2025 Projektbüro / Foto: Esther Heinke
Vorstellung des Bürger*aktionsplans im NaJo2025 Projektbüro / Foto: Esther Heinke

Im neu veröffentlichten „Bürger*Aktionsplan“ werden die Projektideen vorgestellt.

Das Projekt „Nachhaltige Johannstadt 2025“ hat im ersten Jahr in 18 öffentlichen Veranstaltungen 1.200 Bürger*innen der Johannstadt erreicht. Es sind 46 Projektideen erdacht worden, die umgesetzt so viele Treibhausgasemissionen einsparen wie der jährliche Verbrauch von 115 Dresdner*innen und gleichzeitig die Johannstadt nachhaltiger, lebenswerter und nachbarschaftlicher werden lassen.

Hochmotiviert startet das Projekt „Nachhaltige Johannstadt 2025“ mit dem frisch gedruckten Bürger*Aktionsplan für eine nachhaltigere Johannstadt ins neue Jahr. Den Höhepunkt des Beteiligungsprozesses zur Erstellung des Aktionsplans setzte das Johannstadtforum im September 2019, auf dem die Bewohner*innen des Stadtviertels über die beliebtesten Projektideen abstimmten. Auf Platz Eins wählten die Bewohner*innen den „Wochenmarkt auf dem Bönischplatz“ und „Bäume statt Parkplätze“. Beide Maßnahmen sollen mit der Landeshauptstadt Dresden umgesetzt werden.

Ein Blick in die Broschüre lohnt sich. Im Bürger*Aktionsplan sind 41 Projektideen aus den Bereichen Mobilität, Ernährung/Konsum und Wohnen, aufgeführt, die einen klimafreundlichen Alltag in der Johannstadt befördern. Darunter finden sich Projekte wie ein geordneter Lebensmittel“Fair“teiler an der Trinitatiskirche, begrünte Fahrgastunterstände, mehr Fahrradbügel in der Johannstadt oder Stromanbieterwechselpartys. Es gibt auch größere Vorhaben wie Energieeinsparung für Vereine, ein Wettbewerb zwischen Haushalten zur Verringerung des CO2-Fußabdruckes und eine lang gewünschte Quartierskantine.

Für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem  Bürger*Aktionsplan durch die Bürgerschaft und ansässige Vereine und Institutionen winkt eine investive Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit von bis zu 350.000 EUR. Die Beantragung dieser zusätzlichen Förderung wird derzeit vom Projektteam vorbereitet. Mit dem Beginn der Förderung wird ab Mai 2020 gerechnet.

Zudem steht eine Fortbildungsreihe zum „Klimacoach“ an. Klimacoaches sind Bewohner*innen, die sich für klimafreundliche Möglichkeiten und Lebensweisen interessieren und gern ihr Umfeld zu mehr Klimaschutz im Alltag motivieren wollen. In den Wochenendmodulen im März werden Grundlagen der Nachhaltigkeit auf globaler, lokaler und individueller Ebene vermittelt. Mit Expert*innen geht es gemeinsam ans Messen, Auswerten und Dokumentieren und schließlich an das Argumentieren. Restplätze für die kostenfreie Ausbildung sind noch verfügbar.

Alle Infos zum Klimacoaching und den Link zum Aktionsplan als pdf finden Sie unter www.johannstadt.de/najo2025
oder zum Abholen im Büro Stadtteilverein Johannstadt e.V. Pfotenhauerstr. 66. Gern kann die Broschüre zum Aktionsplan auch per Post angefordert werden.

Das Projekt NaJo 2025

Das Projekt zielt darauf ab, den verdichteten, innerstädtischen Stadtteil bis zum Jahr 2025 besonders klimafreundlich, nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Dafür ist ein Aktionsplan erarbeitet worden, der bis 2022 und darüber hinaus umgesetzt wird. Dabei können und sollen sich die knapp 25.000 Johannstädter*innen intensiv beteiligen. Eine der Herausforderungen besteht darin, vor allem auch die Bevölkerungsgruppen zu gewinnen, die ihr Handeln bislang noch nicht oder nur wenig auf den Klimaschutz ausrichten. Deshalb setzt das Projekt auf viele Partner*innen und Interessensvertreter*innen im Stadtteil – nur ein aktives Netzwerk schafft es, Menschen nachhaltig zu aktivieren.

Das Projektteam fokussiert auf die drei Handlungsfelder, die laut Umweltbundesamt für 90 Prozent der Treibhausgasemissionen des privaten Konsums verantwortlich sind: Wohnen, Mobilität und Konsum/Ernährung. Das Projekt wird gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland. Zuwendungsgeber ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Ergebnisse sollen auch in die Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie „Energie fürs Klima – Dresden schaltet.“ der Landeshauptstadt Dresden einfließen.

Bild: NaJo-Referentin A. Duch (Mitte) mit dem Johannstädter Grafikerinnenduo BLAO gestaltungsraum bei der Vorstellung des Bürger*aktionsplans im NaJo2025 Projektbüro im Rahmen des Johannstädter Adventsfensters. (Dezember 2019 Foto: Esther Heinke)

Quelle: Stadtteilverein Johannstadt e.V.