Gartenzaun bauen – Das muss man beachten
Sind wir Besitzer eines Grundstücks, kommen wir eventuell zu dem Moment, an dem wir uns fragen, ob wir einen Zaun aufstellen wollen. Der Zaunbau hat mehrere Vorteile und kann ein dekoratives Element auf unser Grundstück setzen. Was sollte man vor dem Zaunbau beachten und welche Zaunvarianten gibt es eigentlich?
Warum überhaupt ein Zaun bauen?
Zäune dienen uns Menschen schon seit langer Zeit. Sie markieren unseren Besitz, schützen uns vor Eindringlingen. Heute sind Zäune mehr als das rein funktionelle Element.
Ein Zaun gibt uns verschiedene Vorteile:
Grundstücksmarkierung – Ein Zaun zeigt deutlich, wo das Grundstück eines Menschen beginnt und aufhört. So findet niemand aus Versehen und/oder ungewollt seinen Weg in den Lebensbereich einer Person.
Schutz – Ein Zaun macht es Eindringlingen schwerer, Zugriff zu unserem Grundstück zu erhalten. Genauso können wir andersrum aber auch dafür sorgen, dass unser Haustier oder unsere Kinder nicht ungewollt aus dem Grundstück ausbrechen.
Dekoration – Ein schöner Zaun ist ein Dekorationsmittel. Viele Hausbesitzer nutzen Zäune mit imposanten Toren als Gestaltungs- und Prestigemittel.
Funktionalität – Der Zaun kann verschiedene Funktionen haben. Er kann ein Sichtschutz sein, den Straßenlärm dämmen oder als Rank-Hilfe für Gartenpflanzen dienen.
Gibt es eigentlich eine Pflicht zur Errichtung eines Zauns?
Manche Bundesländer, beispielsweise Berlin und Brandenburg, verlangen, dass ein Grundstückbesitzer seinen Besitz klar von angrenzenden Flächen abgrenzen muss. In anderen besteht keinerlei Einfriedungspflicht. An vielen Orten sind die Besitzer eines Grundstücks dann zum Zaunbau verpflichtet, wenn der Nachbar es verlangt.
Ob man einen Zaun aufstellen muss, findet man im Baurecht des Bundeslands unter den Nachbarschaftsrechten.
Verschiedene Zaunmaterialien
Übliche Zäune bestehen aus Holz, Metall oder Kunststoff. Jedes der Materialien hat seine eigenen Eigenschaften und Vorteile:
Holzzäune
Holzzäune können aus verschiedenen Holzarten gebaut sein. Für einen langlebigeren Zaun bieten sich Fichte, Kiefer, Lärche oder Robinie an. Dennoch sind die Holzzäune nicht die haltbarsten und verziehen sich bei Feuchtigkeit. Sie sind wenig wetterbeständig und pflegeintensiv. Nur wenn man sie häufig lasiert, halten sie dem Wetter und Schimmelpilzen stand. Dünnschicht-Lasuren benötigen alle zwei bis drei Jahre eine Auffrischung. Dickschicht-Lasuren werden alle drei bis fünf Jahre erneuert.
⇒ Die Materialkosten für Holzzäune sind geringer als die Anschaffungskosten von Metallzäunen. Man muss allerdings auch die Lasurkosten für die Pflege des Zauns bedenken.
Metallzäune
Der häufigste Metallzaun ist ein Stahlmattenzaun. Meist sind es Doppelstabmattenzäune, die aus dünnen waagerechten und vertikalen Metallstäben bestehen, die in verschiedenen Stärken angeboten werden. Sie können durch Pflanzen bewachsen werden oder mit Sichtschutzstreifen durchflochten werden. Der Metallzaun ist dank seiner Feuerverzinkung und Pulverbeschichtung ausgesprochen wetterbeständig und langlebig. Er muss nicht gepflegt werden und rostet nicht.
Neben den Gitterzäunen gibt es auch Metallzäune, die aus Ziergittern bestehen. Sie nehmen dekorative Formen und Muster an.
⇒ Metallzäune sind teurer als Holzzäune, aber haben keine laufenden Kosten.
Kunststoffzäune
Die meisten Kunststoffzäune sind aus einem Kunststoff-Holz-Verbund (WPC). Er sieht holzähnlich aus, hat aber die positiven Eigenschaften von Kunststoff. Es ist pflegeleichter und langlebiger als ein Holzzaun, kann aber dessen Ästhetik nachahmen. Wie langlebig der Zaun tatsächlich ist, hat sich noch nicht gezeigt, da die Verwendung des Materials noch recht neu ist. Er sollte in jedem Fall aus einem UV-resistenten Kunststoff bestehen.
⇒ Von den Kosten her liegt ein Kunststoffzaun vorwiegend zwischen Holz- und Metallzäunen.
Wie tief sollte das Gartenzaun-Fundament sein?
Wie tief ein Gartenzaun-Fundament sein sollte, ist davon abhängig, welche Zaun-Art und Bauweise man sich ausgesucht hat. Die Tiefe des Fundaments hilft dabei, den Zaun zu stabilisieren und das Fundament vor Frost zu schützen.
In den meisten Fällen liegt das Fundament in 60 cm bis 80 cm Tiefe. Dabei haben die Löcher einen Durchmesser von 30 cm bis 40 cm.
⇒ Je höher und schwerer der Zaun ist, desto tiefer und breiter wird das notwendige Fundament.
Was ist erlaubt beim Gartenzaun?
Die Vorgaben zum Zaunbau sind im Baurecht festgelegt. Was genau erlaubt ist, lässt sich nicht pauschal für alle Länder und Orte sagen. Die Bundesländer setzen ihre eigenen Bauvorgaben auf, welche sich häufig unterscheiden. Innerhalb dieser Regelungen gibt es zudem zusätzlich Vorgaben einzelner Gemeinden, die das Ortsbild bestimmen wollen.
Wer einen Zaun baut und sich über die Möglichkeiten informieren möchte, muss deshalb selbst einen Blick in das örtliche Baurecht werfen. Dazu gehören beispielsweise Themengebiete wie:
Das Nachbarrecht
Neben Vorschriften des Baurechts, die unsere Sicherheit gewährleisten sollen, gibt es auch solche, die sich auf das Recht der Nachbargrundstücke beziehen. Häufig unterscheiden sich diese Gesetze und ihre Inhalte von Bundesland zu Bundesland. Mecklenburg-Vorpommern zieht hier beispielsweise Vorschriften vor, statt ein eigenes Gesetz zu etablieren.
Das Nachbarrecht gibt vor, wie wir unser Grundstück gestalten dürfen/müssen, ohne, dass es den Nachbarn und sein Grundstück negativ beeinflusst.
Die Zaunhöhe
Der Drang in die Höhe ist in der Nachbarschaft nie gerne gesehen. Auch bei dem Zaun muss der Hausbesitzer darauf achten, wie hoch er wird. Tatsächlich werden die Regeln für die Maximalhöhe in den meisten Bundesländern an der Ortsüblichkeit festgemacht. Das bedeutet, man darf seinen Zaun so hoch bauen, wie die übrigen Zäune vor Ort. Wenn also bereits jemand einen zwei-Meter Zaun besitzt, darf man ebenfalls zwei Meter in die Höhe gehen.
Tatsächlich sind zwei-Meter Zäune aber selten gesehen. Bis auf Sachsen erlaubt nämlich kein Land diese Höhe. Wenn sich nicht auf die Ortsüblichkeit bezogen wird, geben die meisten Bundesländer eine maximale Höhe von 1,20 Meter vor.
Die Grenzabstände
Nachbarn haben ein Recht darauf, auf einen geeigneten Grenzabstand zu ihrem Grundstück zu bestehen. Die Begründung für ein solches Gesetz ist beispielsweise, dass der Schattenwurf eines zu nah stehenden Zauns sonst negative Folgen auf die Bepflanzung des Nachbargartens haben kann. Auch hier haben einzelne Bundesländer ihre eigenen Vorgaben, die man nachschlagen sollte.
Oft gilt, dass der Zaun mehr Abstand zum Nachbargrundstück halten muss, je höher er ist.
Fazit
Zäune markieren unser Grundstück, schützen unsere Familie und Besitztümer und sind ein schönes Gestaltungselement. In manchen Bundesländern sind sie sogar Pflicht. Wer einen Zaun aufbauen will, kann sich zwischen Holz-, Metall- und Kunststoffzäunen entscheiden. Wie groß der Zaun sein darf und wo er stehen muss, erfährt man in dem jeweiligen Baurecht des eigenen Bundeslandes. Die Vorgaben dafür unterscheiden sich von Ort zu Ort.