
Die Strategien des Freistaates in Sachen Digitalisierung
Lange waren die neuen Bundesländer die Sorgenkinder der Nation. Doch das Blatt hat sich gewendet. Die Investitionen der vergangenen Jahre machen sich längst bezahlt.
Und Investitionen in die Digitalisierung ist genau das, was Deutschland benötigt, um als Industrie- und Wirtschaftsland weiterhin bestehen zu können. Das hat auch der Freistaat erkannt, der mit seinem Digitalisierungskonzept die wichtigsten operativen Ziele für das Land aufzeigt.
Was ist das Digitalisierungskonzept?
Mit dem Förderprogramm des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung werden Schulen auf dem Weg in die Digitalisierung begleitet. Dabei werden sie jeweils von einer lehrausbildenden Universität unterstützt, in Dresden ist das die TU Dresden. Es wurden dabei 14 Schulen des Freistaates aus 120 Bewerbungen ausgesucht, welche mit einem Budget von 15.000 € gefördert werden. Für die TU Dresden ergibt sich daraus die Möglichkeit, digitale Unterrichtsszenarien an der Labor Schule in Dresden - Omsewitz zu erproben.
Um die Digitalisierung voranzutreiben, findet außerdem ein umfangreicher Breitbandausbau und die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G statt. Das passt durchaus zu dem grundlegenden Ziel Sachsens, Industrie 4.0 voranzutreiben. Auch in der Jungunternehmer Szene investiert der Freistaat. Im Zuge des „InnoStartBonus“ Förderprogramms unterstützt das Wirtschaftsministerium 17 weitere Firmengründungen.
Mit dem Silikon Saxony, einem 350 Mitglieder großem Hightech Netzwerk verfügt Sachsen über eines der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas. Der Arbeitskreis „Smart Systems & Internet of Things“ bietet einheitliche Schnittstelle sowie eine klar fokussierte fachliche Unterstützung zu den technologischen Top Trends der Gegenwart und den Smart Systems Hub-Aktivitäten der Region. Dabei steht „das Internet der Dinge“ und alle seine Systeme und Anwendungen im Mittelpunkt. Der Arbeitskreis schlägt hier eine Brücke angefangen von tragbarer Elektronik, über intelligente und vernetzte Mobilität, smarte Fertigung und Landwirtschaft, Gesundheit, Medizintechnik und intelligente Häuser bis hin zu einer ganzen Smart City von den kleinen bis großen Neuerungen des Internets der Dinge.
In der Landeshauptstadt des Freistaates lebt man die Zusammenarbeit von Software- und Hardware Spezialisten. So treffen sich im Arbeitskreis „Cyberphysikalische Systeme“ des Branchenverbandes „Silicon Saxony“ Vertreter der Dresdner Mikroelektronik- und Softwarebranche regelmäßig, um Fragen der Industrie 4.0 zu diskutieren. Bei diesen Treffen werden Erfahrungen von Mitgliedern wie der Technischen Universität Dresden, T-Systems Multimedia Solutions, dem Institut Mikroelektronik und Mechatronik-Systeme und Infineon verknüpft und gezeigt, dass intelligente Lösungen für die zukünftige Industrie 4.0 über Branchengrenzen hinaus entstehen.
Was heißt Industrie 4.0?
Die Industrie in Sachsen hat von jeher eine stark regional verankerte Struktur. So findet man in Dresden das digital schlagende Herz der europäischen Mikroelektronik- und IKT-Branche. Und Forscher und junge Unternehmer arbeiten vor allem im Umfeld von Dresden und Leipzig im Bereich Life Sciences und Pharma.
In der sächsischen Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau, findet man traditionell den Maschinenbau und das 100 Jahre alte „Autoland Sachsen“. Hier setzt man pfiffige Ideen und intelligente Lösungen in schlagkräftige Industrie um. Ebenso erfolgreich ist die Region Leipzig mit Volkswagen Sachsen GmbH oder den Produktionswerken von BMW und Porsche.
Egal ob Automation, Sensorik, Mobilität oder Leichtbau – Sachsen hat die Industrie, die Ingenieure und die Netzwerke und stellt sich den damit verbunden Herausforderung. Die Vision von Industrie 4.0 ist, dass alles miteinander vernetzt wird. Maschinen kommunizieren untereinander. Bauteile, Material und Transportkisten tauschen mithilfe von Chips, Sensortechnologie und Funk notwendige Informationen aus. Das macht die Smart- Factory zu immer kleineren, schnelleren und effizienteren Produktionsstätten. Unternehmen sind daher aufgefordert in die Automation und Datenauswertung zu investieren. Im Zuge dessen wird der Ruf nach entsprechenden flächendeckenden Sensorsystemen lauter. Sie dienen zur Erfassung einer Anzahl unterschiedlicher Messgrößen und machen es dem Anwender möglich, gewinnbringende Datenanalysen durchzuführen und zu prüfen. Dabei sind Kodierer oder Drehgeber, wie man sie zum Beispiel bei RS Components findet, ein entscheidender Faktor. Der Technologie-Distributor beliefert Unternehmen mit digitalen Messgeräten wie Encoder bzw. Drehimpulsgeber weltweit und unterstützt somit den technologischen Wandel, welcher aufgrund der Digitalisierung ständig voran schreitet. Industrie 4.0 bedeutet außerdem, dass Geräte und Produktionsprozesse an das Internet angeschlossen werden und so den Austausch immenser Datenmengen in Echtzeit ermöglichen. Hier setzt Sachsen mit dem Förderprogramm „go-digital“ an, mit dem Digitalisierungsinvestitionen kleinerer und mittlerer Unternehmen gestützt werden.