Feste der Oberlausitz

In dieser traditionsreichen Gegend finden jährlich zahlreiche wiederkehrende Veranstaltungen statt. Einige davon haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Ostern in der Oberlausitz

Das Fest des Frühlingserwachens und der Auferstehung Christi hat in der sächsischen Oberlausitz besondere Bedeutung. Ostersingen, Osterschießen oder Osterwasserholen, viele dieser Bräuche sind heidnischen Ursprungs und werden seit Jahrhunderten gepflegt und bewahrt. Schon vor dem eigentlichen Fest können Sie auf Ostereiermärkten die Kunst des Eierverzierens bewundern und die kleinen Kostbarkeiten erwerben.
Unbestreitbarar Höhepunkt sind die Prozessionen der Osterreiter. Auf festlich geschmückten Pferden ziehen Hunderte Reiter, gekleidet mit Gehrock und Zylinder, am Ostersonntag mit den Kirchenfahnen in die Nachbargemeinden um die frohe Botschaft der Auferstehung zu überbringen und gleichzeitig die Saaten zu segnen.

Hexenbrennen ( 30. April )

In der Walpurgisnacht brennen auf den Bergen und Hügeln der Oberlausitz zahlreiche Feuer. Früher sollte die reinigende Wirkung des Feuers die Geister des Winters vertreiben, und auch heute begrüßt man damit gern den nahenden Frühling. In Göda bei Bautzen wird durch Mitglieder des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters eine Gerichtsverhandlung über die „Stara Jeba“ (alte Hexe), verkörpert durch eine Strohpuppe, inszeniert. In dieser Verhandlung wird sie für alles Schlechte im vergangenen Jahr angeklagt und muß dafür im Feuer büßen.

Park- und Blütenfest in Kromlau ( Pfingsten )

Während der Blüte der zahllosen Rhododendren und Azaleensträucher lockt das Park- und Blütenfest im Landschafts- und Rhododendrenpark und in der Gemeinde Kromlau bei Weißwasser jedes Jahr zahlreiche Gäste an.
Begonnen wurde mit der Gestaltung des 200 Hektar großen Parkes 1844 durch Friedrich Herrmann Rötschke, ab 1889 begann Friedrich Leopold von und zu Egloffstein mit der Pflanzung von Rhododendren und Freilandazaleen.

Traditionelle Mönchszüge, Berg Oybin ( Mai bis September )

Die romantischen Ruinen der Burg- und Klosteranlage auf dem Berg Oybin im Zittauer Gebirge bilden die imposante Kulisse für die alljährlich stattfindenden „Historischen Mönchszüge“. Im abendlichen Dunkel ziehen „Mönche“ mit Fackeln auf den Berg und intonieren in der Ruine der ehemaligen Klosterkirche mittelalterliche sakrale Gesänge. Neben diesem faszinierenden Schauspiel finden für den interessierenden Besucher in den Sommermonaten auf dem Berg Oybin weitere Chor- und Instrumentalkonzerte statt.

Schiebockrennen in Bischofswerda ( 24. Kalenderwoche )

Im Mittelalter brachten kleine Händler und Bauern aus der Umgebung ihre Waren häufig auf einem einrädrigen Karren, der vor sich her geschoben werden mußte, zum Markt nach Bischofswerda oder sogar bis zur Messe nach Leipzig. Dieses „Schiebock“ genannte Gefährt brachte der Stadt Bischofswerda auch ihren gleichlautenden Beinamen ein. Heute, zu den „Schiebocker Tagen“, wird mit solchen Karren das weltweit einzige Schiebockrennen durchgeführt und der schönste Schiebock prämiert. (Näheres)

Bierzug in Eibau - Walddorf ( Ende Juni/Anfang Juli )

Schankrechte waren im Mittelalter wichtige und begehrte Vorrechte. So verwundert es nicht, dass es zu Auseinandersetzungen kam, als es darum ging, ob denn die Stadt Löbau oder die Stadt Zittau in dem kleinen Ort Walddorf ihr Bier ausschenken und so auch die Nachbargemeinden, wie Eibau, mit dem kühlen Nass versorgen durfte. Dieser „Bierstreit“ gipfelte darin, dass aufgebrachte Eibauer mit einem demonstativen Bierzug nach Walddorf den Aufstand gegen die Obrigkeit probten. An das Ereignis aus dem Jahre 1693 erinnert heute der alljährlich stattfindende Bierzug von Eibau nach Walddorf. (Näheres)

Jacobimarkt in Neugersdorf ( 25. Juli/St.Jakobi )

Seinen Namen erhielt das traditionsreichste Volksfest in der Oberlausitz vom Jacobustag, dem 25. Juli, der den Beginn des Festes seit jeher bestimmt. Zurückzuführen ist es auf das an die Privilegierte Schützengesellschaft zu Neugersdorf 1728 verliehene Recht, zum Schützenfest auch einen Markt abhalten zu dürfen. Daher wird es von Einheimischen liebevoll auch „Gier'schdurfer Schiss'n“ (Neugersdorfer Schießen) genannt.

Forstfest in Kamenz ( August / St. Bartholomäus )

In den Tagen um Bartholomäus (24. August) wird seit Jahrhunderten in Kamenz das Forstfest begangen. Höhepunkt ist der Umzug der Schüler am Montag und Donnerstag der Festwoche, bei dem die weißgekleideten Schüler mit farbenfrohen Kränzen und Gebinden die Straßen in ein Blütenmeer verwandeln. Nachgestellt wird damit der Bittgang der Kinder vor die Tore im Jahre 1429, mit dem sie erfolgreich um Verschonung vor der drohenden Zerstörung der Stadt durch die Hussiten baten.

Spreequellfest in Eibau ( Ende August/Anfang September )

Gleich dreimal entspringt die Spree in der Oberlausitz und zwar am Kottmar (583 m ), in Ebersbach und in Neugersdorf.
Seit 1994 findet am Kottmar das Spreequellfest statt. Tausende Besucher werden von zahlreichen attraktiven Veranstaltungen angezogen. Ob Volkslieder, Dixieland, Mundartprogramme oder Berliner Originale - alles sorgt für gute Laune und Unterhaltung.

Neukircher Töpferfest ( erstes Wochenende im Oktober )

Zum Oberlausitzer Töpferfest präsentieren sich jährlich etwa 70 Töpfer aus ganz Deutschland. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich das für die Region typische Braunzeug und die geschwämmelte Ware nach Bunzlauer Art. Jedes Stück trägt die unverwechselbare Handschrift seines Meisters und belegt handwerkliches und künstlerisches Können. An den Festtagen erfahren die Besucher viel Interessantes über dieses und andere Handwerke. Neben Schauvorführungen, Ausstellungen und dem Verkauf bietet das Festprogramm auch vielfältige Möglichkeiten zur Unterhaltung.

Schirgiswalder Apfeltage ( erstes Wochenende im Oktober )

Mitten in der jährlichen Apfelernte steht die kleine Stadt Schirgiswalde, die Perle der Oberlausitz, ganz im Zeichen des traditionellen Obstanbaus. Die schmucke Stadt bildet den rahmen für ein Festprogramm rund um den Apfel für jung und alt. Dabei erfahren Sie Wissenswertes über den Obstanbau und können Äpfel und Obsterzeugnisse aus dem heimischen Anbau kaufen. Für das leibliche Wohl wird mit Gerichten „Rund um den Apfel“ gesorgt.

Abfischen der Lausitzer Teiche ( Herbst )

Das alljährliche Abfischen der Lausitzer Teiche, ein Erlebnis besonderer Art, zieht Besucher aus nah und fern an. Bei den dazu veranstalteten Volksfesten, zum Beispiel in Kreba-Neudorf, haben Sie die Möglichkeit, sich bei einer Fischsuppe von der Qualität der Lausitzer Karpfen zu überzeugen und Ware geräuchert oder frisch zu erwerben. Naturschutzverbände informieren über die Flora und Fauna der Heide- und Teichlandschaft, deren Zentrum zum Biosphärenreservat erklärt wurde.

Nikolausfest in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz ( Anfang Dezember )

Wenn die Tage kürzer werden, beginnt in den Backstuben der Kleinstadt Pulsnitz rege Betriebsamkeit. In den acht Pfefferküchlereien ist jetzt Hochkonjunktur für das beliebte Weihnachtsgebäck, das nach jahrhundertealten Familienrezepten in guter Handwerkstradition hergestellt wird. Zum Nikolausfest erhalten die Kinder Pfefferkuchenherzen, neben vielen weiteren Überraschungen werden auch Märchenspiele vorgeführt.

Bei dieser Gelegenheit lohnt sich ein Besuch des einzigen Pfefferkuchenmuseums Deutschlands in Weißenberg.

Weitere Auskünfte erteilt:
Tourismusverband Oberlausitz-Niederschlesien e.V.
Tzschirnerstraße 14a ; 02625 Bautzen
Tel.: 03591 - 487 70 Fax: 03591 - 48 77 48



Ausgewählte Sächsische Webseiten

» kommentieren