Felix Mendelssohn-BartholdyDas Märchen von der schönen Melusine op. 32 – Konzertouvertüre
Das Märchen erzählt die Geschichte der Nixe Melusine, die halb Mensch, halb Fisch unter den Menschen leben möchte, ihren Wunsch aber nicht preisgeben darf. Sie begegnet in Menschengestalt Ritter Raimund, der ihr in aufrichtiger Liebe und Treue zugetan ist. Er muss ihr allerdings versprechen, sie niemals nach ihrer Herkunft zu befragen und in der Zeit von Freitagabend bis Samstagabend nicht nach ihr zu sehen oder nach ihr zu forschen. Lange leben sie glücklich miteinander und Melusine bekommt mehrere Kinder. Jedoch lassen Neid und Missgunst, Aberglaube und Fanatismus das Glück der beiden letztendlich scheitern: Raimund wird wortbrüchig, Melusine verlässt ihn und kehrt zu den Ihren zurück, Raimund stirbt in tiefer Verzweiflung.
Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)Märchenbilder op. 3 in der Fassung für Orchester
Der in Brünn geborene und in Los Angeles gestorbene Erich Wolfgang Korngold war Komponist, Dirigent und Pianist. Bereits im Alter von 11 Jahren entstand seine erste vollgültige Klaviersonate Nr. 1, d-Moll, 1911 folgte dann der Klavierzyklus MÄRCHENBILDER OP 3 – 7 Stücke für Pianoforte. Es handelt sich hierbei um literarisch inspirierte Charakterbilder, in denen der Komponist auf sehr fantasievolle Art Szenen aus bekannten Märchen musikalisch nachzeichnet. Dabei beeindruckt vor allem Korngolds sicherer Umgang mit musikalischen Formen und Strukturen. Bedenkt man, dass er seine „Märchenbilder“ im Alter von 13 Jahren geschrieben hat, bezeugen diese frühen Charakterstücke die Fähigkeiten eines musikalischen Genies.
Nikolai Rimskij-KorsakowScheherazade op. 35 Sinfonische Dichtung (1888)
Der 1844 bei Novgorod geborene russische Komponist Nikolaj Rimskij-Korsakow lernt die berühmte Geschichten-Sammlung als junger Marineoffizier bei seinen Reisen um die Welt kennen und ist sofort vom orientalischen Kolorit der Märchen fasziniert. Die in betörende Klänge gehüllte Komposition bietet beim Anhören reichlich Stoff für eigene Fantasien. Als Rahmen für die Handlung dienen die beiden Hauptthemen: das bedrohlich-gebieterische Posaunen-Thema des Königs und als Kontrast dazu die einladend-verführerische Melodie der Solo-Violine, hinter der sich Scheherazade selbst verbirgt.
Scheherazade ist in den Märchen „Aus tausendundeiner Nacht“ der Name einer jungen Frau, die ihrer angedrohten Hinrichtung durch ihren Ehemann, den Sultan Schahriar, entgeht, indem sie ihm spannende Geschichten erzählt. Rimskij-Korsakow greift diese Rahmenhandlung musikalisch auf. Im Spiel der Motive zeigt sich, wie Scheherazade ihre Figuren erfindet und den grausamen Sultan zähmt. Zugleich ist „Scheherazade“ ein Paradestück für Orchester und ein Schaulaufen virtuoser Solisten.
Konzert im Rahmen des 5. Neuseenland Musikfestes.