Ausstellung "Briefe aus der Heimat, 18"

17.08.2018 bis 16.09.2018 - Nordfriedhof in Dresden
Achtung - die hier dargestellte Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!

Veranstaltungen heute, morgen, Wochenende

Anlässlich 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg findet vom 17.08. bis zum 16.09.2018 die Ausstellung "Briefe aus der Heimat, 18" der Künstlerin Barbara Lorenz Höfer in der Feierhalle auf dem Nordfriedhof statt. Die Bildhauerin beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Thema Krieg und Vertreibung sowie mit religiösen Inhalten. Diese beiden Pole überschneiden sich zum Teil auch in den Arbeiten. In der Ausstellung in der Kapelle des Nordfriedhofes liegt der Schwerpunkt bei der Auswahl der Arbeiten auf dem Ersten Weltkrieg, wobei sich der Bogen auch über den Zweiten Weltkrieg bis ins Jetzt ziehen lässt.

Die Ausstellung ist jeweils am Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr in der Kapelle des Nordfriedhofes zu sehen.

Hintergrundinfo:

Für Lorenz Höfers Arbeitsweise ist es typisch, sich zunächst inhaltlich mit einem Thema auseinander zu setzen. Während dieser Phase entdeckt sie in der Regel Originalmaterial, was Teil neuer Skulpturen und Installationen wird. Im Endresultat ist das Kunstwerk ein Hybrid aus Geschichte, Fundstück und zeitgenössischer Materie. Ausgangspunkt vieler Arbeiten der letzten 15 Jahre sind Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg. Sie erscheinen im Hintergrund als Textur bzw. Oberfläche der Skulpturen. In der Ausstellung werden mehrere Objekte dieser Art gezeigt. Ein fast gleichstarkes Element im Werk und der Ausstellung sind alte Bollerwagen, die in mehreren Installationen weiterverarbeitet wurden. Einer dieser Wagen ist aus Dresden und wurde 1945 das letzte Mal in seiner ursprünglichen Funktion genutzt.

Neben den bereits bestehenden Arbeiten stellt Barbara Lorenz Höfer zwei neue Kunstwerke aus. Eine Skulptur im Außenbereich und in der Apsis der Kapelle zwei „Kirchenfenster“. Die Fenster wurden speziell für die Kapelle angefertigt. Spannend ist an dieser Stelle der geschichtliche Hintergrund der Arbeit: der Kieler Matrosenaufstand von 1918 und die Räterepublik in München. Zunächst verweigerten Matrosen den Befehl, die Arbeiter schlossen sich nachfolgend an, um einen Friedensvertrag zu erzwingen. Es folgte die Novemberrevolution, das Ende der Monarchie und die Entstehung der Weimarer Republik.

Die Skulptur im Außenbereich ist angelehnt an die Figur des Charon aus der griechischen Mythologie. Er, der Fährmann überführt gegen einen Obolus die Toten ins Totenreich. Charon ist die einzige Verbindung zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten. Im Fall der Ausstellung verbindet er den Ausstellungsraum mit dem Friedhofsareal.

Generell ist Lorenz Höfers Materialauswahl und Werk nicht als Hommage an „alte Zeiten“ sondern als eine kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und ihren Folgen zu verstehen. Die Ausstellung hat das Potential, andere Perspektiven einzunehmen und zu sehen.

Highlights:

Ausstellungseröffnung, 17.08.2018, 18 Uhr
Zur Eröffnung begrüßt Kuratorin und Künstlerin Susan Donath, anschließend findet ein KünstlerInnengespräch mit Barbara Lorenz Höfer und dem Theologen und Kunsthistoriker Michael Wächter statt.

Autorenlesung, 1.9.2018, 14 Uhr
Im Zeichen von Krieg und Frieden“ Dero (Künstler) und Jelena Schneider (Musikerin)

Konzert, Tag des Friedhofes, 16.9.2018, 10 und 13 Uhr
Da pacem, domine“ Singkreis Gempfing mit Werken von H. Schütz, R. Mauersberger, K. Nystedt, T. Kverno und Rezitation aus Briefen, Martin Fogt (Autor, Moderator)


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Nordfriedhof
01099 Dresden Kannenhenkelweg 1