Poetische Sinfonik

Sa, 19.10.2019, 19:30 Uhr - Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden
Achtung - die hier dargestellte Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!

Veranstaltungen heute, morgen, Wochenende

Orient und Okzident treffen im herbstlichen Konzertprogramm des LJO Sachsen aufeinander.

Der Komponist Torsten Schmid-Kapfenburg hat mit «ein West-östlicher Divan» eine Konzertsuite für europäische Streicherbesetzung und Pauken geschrieben, die die arabische Laute (Ud) als Soloinstrument besetzt. In dem Werk treffen verschiedene Stile westeuropäischer Musik auf dieses exotische Instrument, das nicht in ein europäisches Tonsystem integriert wird, sondern in den eigenen Skalen türkischer Musik verbleibt. Ein Hauch von Orient trifft auf ein Streicherensemble, das bis zum letzten Pult gefordert wird. In den Stimmgruppen gibt es zahlreiche Soli und ein Duo zwischen Solo-Violine und Solo-Bratsche.

Schumanns Klavierkonzert op.54 ist wie ein in Töne gegossenes Liebesgedicht, verträumt und voller Poesie. Es gilt als eines der schönsten Klavierkonzerte der Romantik. 1845 wurde es in Dresden uraufgeführt - mit Clara Schumann als Solistin. Nur wenige Wochen später kam es im Gewandhaus zu Leipzig zu einer zweiten Aufführung, die Felix Mendelssohn-Bartholdy leitete. In dem Konzert sind Soloinstrument und Orchester eng miteinander verwoben. Clara selbst stellte dazu fest: »…man kann sich das Eine nicht denken ohne das Andere«. Nirgendwo ist das Orchester zur bloßen Begleitung degradiert. Im Schluss des Konzerts mit einem leichtflüssigen Passagenwerk zeigt Schumann meisterlich den Einklang von Virtuosität und Seele.

Anton Bruckner gehört mit Beethoven zu den großen Sinfonikern. Er schrieb, vom Perfektionismus getrieben, seine Werke immer wieder um, daher liegt der Großteil seiner Sinfonien in unterschiedlichen Fassungen vor. In der Sinfonie d-moll, «Nullte», tragen Thematik und Klanglichkeit unverkennbar individuelle Züge. Das Hauptthema erinnert an einen Marsch, dessen Wiederholung im einleitenden Allegro zum Ausbruch des Orchester führt, der eine poetische Welt von apokalyptischer Wucht entwickelt. Dem gegenüber steht ein Gesangsthema. Choralartige Einsprengsel der Bläser kündigen den Durchführungsteil an. Insgesamt erkennt man in der «Nullten» einen feierlichen Gesangston, der charakteristisch für den österreichischen Komponisten ist.

Tickets unter www.saechsischer-musikrat.de/projekte/landesjugendorchester/56-projekt-herbst-2019/


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Hochschule für Musik Carl Maria von Weber
01067 Dresden Wettiner Platz 13