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Reihe: "Tragödien der Straße – ein realistischer Filmblick auf die 1920er Jahre"
Vor genau 100 Jahren wurde in Dresden der Ernemannbau errichtet, Anlass für die Technischen Sammlungen, im Herbst an dieses Denkmal der Industriekultur in besonderer Weise zu erinnern. Im Museumskino zeigen wir eine Filmreihe, die die Alltagswirklichkeit der "goldenen" 20er Jahre ins Visier einer kritischen filmischen Betrachtung rückt.
Fanden die Schrecken der Nachkriegszeit zunächst in Visionen des Düsteren und Fantastischen Gestalt, so gewann doch bald eine nüchterne und realistische Darstellung der Wirklichkeit die Oberhand. Die Filme von F. W. Murnau, G. W. Pabst und Gerhard Lamprecht setzen sich kritisch mit den sozialen Problemen der Zeit auseinander, in "Berlin - die Sinfonie der Großstadt" fand die neue Sachlichkeit ihren reinsten Ausdruck.
Freitag, 29.09.2023 20:30 Uhr
Der letzte Mann
Deutschland 1924, 90 min
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Darsteller: Emil Jannings, Maly Delschaft, Georg John u. a.
Das Schicksal eines alt gewordenen Hotelportiers zur Zeit der Jahrhundertwende in Berlin, der degradiert wird und seine ihn mit Stolz erfüllende Uniform mit der eines Toilettenwärters tauschen muss. In Murnaus herausragendem Stummfilmdrama gelingen der "entfesselten" Kamera zwingende Bildsequenzen, die nur sehr sparsamer Zwischentitel bedürfen, um die seelischen Vorgänge deutlich zu machen. Ein positives Ende – der alte Mann beerbt einen in seinen Armen sterbenden Millionär – wurde Murnau aufgezwungen; er inszenierte es mit bewusst ironischer Übertreibung.
Eintritt 6 Euro / ermäßigt 5 Euro
Kartenreservierung: Telefon 0351-4887272 oder E-Mail service@museen-dresden.de