Am 20. Oktober 2024 gibt es beim 7. Europäischen Tag der Restaurierung einzigartige Einblicke in die Arbeit von Restauratoren im Schloss Moritzburg, Schloss & Park Pillnitz, auf Burg Kriebstein und der Albrechtsburg Meissen.
Am 20. Oktober 2024 findet unter dem Motto „Restaurieren morgen“ der 7. Europäische Tag der Restaurierung statt. In der Albrechtsburg Meissen, auf Burg Kriebstein, im Schloss Moritzburg und im Schloss & Park Pillnitz bekommen Gäste durch spezielle Führungen und Angebote exklusive Einblicke in das komplexe und vielfältige wissenschaftliche Tätigkeitsfeld der Restaurierung und umfangreiche Konservierungsprojekte. Wie schaffen es Restauratorinnen und Restauratoren, Wandgemälde und Tapeten, Kunstwerke und wertvoll gestaltete Innenräume zu bewahren und wieder zum Strahlen zu bringen?
„Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Schlossparks sind inzwischen in aller Munde. Aber auch unsere Schlösser und Burgen, ihre Ausstattung und wertvolle Kunstgüter sind durch den Klimawandel bedroht. Konservierung, Restaurierung und vorbeugendes Monitoring werden häufiger nötig. Dafür brauchen wir perspektisch mehr finanzielle Mittel. Dass das Thema Restaurierung stärker in das Bewusstsein unserer Besucherinnen und Besucher rückt, ist uns ein wichtiges Anliegen. Der Tag der Restaurierung ist dafür eine gute Plattform.“, fasst Dr. Dirk Welich, Leiter des Bereichs Museen bei der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG), zusammen. Seit zwei Jahren gibt es bei SBG mit Dipl.-Rest. Sonja Bretschneider eine Restauratorin, die alle Kunstgüter der 19 staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten betreut. Neben dem systematischen Monitoring, kümmert sie sich um die digitale Registrierung von Klimadaten, dokumentiert und initiiert nötige Restaurierungsleistungen.
Der Aktionstag „Europäischer Tag der Restaurierung“ wurde 2018 vom Verband der Restauratoren ins Leben gerufen, um die so oft im Verborgenen stattfindende Arbeit sichtbar und erlebbar zu machen. SBG ist in Kooperation mit dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) bereits zum dritten Mal dabei.
Der Tag der Restaurierung bei SBG: Führungen, Schulterblicke, Kreativangebote
Albrechtsburg Meissen
Das Schloss besitzt seit 1881 den größten historistischen Wandbilderzyklus Deutschlands: 29 Gemälde zur sächsischen Geschichte und 35 Fürstenporträts, umrahmt von reichen Dekoren. Seit 1918 gibt es kontinuierliche Maßnahmen zum Erhalt dieser Raumfassungen. Alle Angebote im Eintritt inklusive.
11 – 16 Uhr „Willkommen in der Ornamentwerkstatt“
Mit Schablonen und Lochpausen werden Ornamente der Wanddekore auf Gipsplatten aufgetragen.
11 & 14 Uhr Führung zum aktuellen Restaurierungsprojekt
Bereits seit 2011 arbeiten Restauratoren an der konservatorischen Sicherung der gesamten Ausmalung.
13 Uhr „Was ist denn auf den Bildern drauf?“
Rundgang zu ausgewählten Wandbildern mit der Kunsthistorikerin Dr. Simona Schellenberger.
Burg Kriebstein
15 Uhr Vortrag zur Restaurierung des Gemäldes „Die treue Frau von Kriebstein“
Öffentlicher Vortrag im Rittersaal, im Eintritt inklusive.
Das Gemälde „Die treue Frau von Kriebstein“ gehört zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken der Burg Kriebstein. Es zeigt die berühmte Sage einer Frau, die mit List das Leben ihres Mannes rettete. Nach vielen Jahren in der Ausstellung war das Gemälde in einem sehr schlechten Zustand. In einer aufwändigen und komplizierten Restaurierung wurde das Kunstwerk gerettet. Restauratorin Sabine Posselt schildert, wie ihr das gelungen ist und klärt über die einzelnen Restaurierungsmaßnahmen auf.
11-16 Uhr Kleine Restauratorenwerkstatt
Was macht eine Restauratorin eigentlich? Im Eintritt inklusive.
In der kleinen „Restaurierungswerkstatt“ auf der Burg Kriebstein können Gäste mehr über die Arbeit der Gemälderestauratorin Ellen Schmidt erfahren. Wir fragen: Was kann an einem Bild kaputt gehen? Wie repariert man das? Was braucht man dafür? Gemeinsam mit der Restauratorin können Kinder auch selbst aktiv werden und sich künstlerisch betätigen.
Schloss Moritzburg
13 & 15 Uhr Sonderführungen zum Thema „Das goldene Leder von Schloss Moritzburg“
Wissenswertes über Herstellung, Geschichte und aktuelle Restaurierungsphasen der Goldledertapeten an fünf Stationen. Dauer ca. 2 Stunden, Anmeldung im Museumsshop, im Eintrittspreis inklusive.
Hinter den Mauern des Moritzburger Schlosses verbirgt sich ein weltweit einzigartiger Schatz: Die Goldledertapeten. August der Starke ließ 60 von insgesamt 200 Räumen mit diesen prächtigen Wandbespannungen ausstatten. Die Kunstwerke aus Ziegen- und Kalbsleder wurden aufgrund zunehmender Trockenheit, unsachgemäßer Restaurierung oder durch Schädlinge und Vandalismus geschädigt. Seit Jahrzehnten arbeitet ein Restauratoren-Team daran, diesen Kunstschatz zu erhalten.
Schloss & Park Pillnitz
10:30 & 12:30 Uhr „Versteckte Schätze im Pillnitzer Schlosspark“
Führungen mit der Restauratorin durch die Pillnitzer Pavillons. Anmeldung bis 13.10.2024 per E-Mail an Sophia.Mueller@schloesserland-sachsen.de, im Eintrittspreis inklusive.
Kurfürst Friedrich August III liebte Pillnitz und die Botanik. Er erweiterte den Park und ließ den Englischen und Chinesischen Pavillon bauen. Der Erhalt der Pavillons ist eine große Herausforderung. Seit Jahren stehen sie unter konservatorischer Betreuung. Begleiten Sie Restauratorin Sandra Risz und Museologin Sophia Müller durch den Schlosspark und erhalten einen ganz anderen Blick auf die Geschichte und die historische Bausubstanz dieser sonst kaum zugänglichen Pavillons.