Königstein/Sächsische Schweiz, 5. September 2023 (tpr) – Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag gewährt die Festung Königstein mit Unterstützung durch den Festungsverein seltene Einblicke. Gezeigt wird ein Teil der Verteidigungsanlage in Aktion sowie ein Bunker aus den 1960er Jahren.
Wippbrücke in Aktion
Die meisten Besucher laufen beim Aufstieg zur Festung Königstein einfach so darüber hinweg, ohne zu wissen, dass es sich um einen wichtigen Teil des ausgeklügelten Verteidigungssystems der einst als uneinnehmbar geltenden Wehranlage handelt: die Rote Brücke. Im Angriffsfall wäre die hölzerne Anlage in wenigen Sekunden hochgeklappt und das erste schwer überwindbare Hindernis geschaffen worden. Die Wippmechanik aus dem Jahr 1886 funktioniert bis heute. Mitglieder des Festungsvereins Königstein setzen sie zum Denkmaltag in Bewegung und erklären ihre Funktion.
Blick in unterirdische Gewölbe
Zum Verteidigungssystem der Festung Königstein gehörte auch ein beschussfestes unterirdisches Kasemattensystem. Teil dessen war ab 1889 ein Kriegspulvermagazin, das im Ernstfall zur Lagerung von Schießpulver diente. Dafür wurden damals 7 000 Kubikmeter Felsen ausgesprengt und ein Ziegelgewölbe mit Sand-, Granitstampfbeton- und Erddeckung errichtet. Zu DDR-Zeiten wurde das Magazin zu einem Zufluchtsort für die Zivilverteidigung umgebaut.
Zum Tag des offenen Denkmals steht der etwa 300 Quadratmeter große, unterirdische Raumkomplex zur Besichtigung offen. Die größtenteils leerstehenden Räume sind mitsamt den gasdichten Feuerschutz- und Schleusentüren im Originalzustand erhalten. Zu sehen sind das Be- und Entlüftungssystem, das Notstromaggregat, Wasserbehälter und Duschen. Der Eingang in das versteckt liegende Gebäude befindet sich im Festungswald und ist ausgeschildert.
Die Türen zum Bunker stehen von 11 bis 16 Uhr offen. Auch die Vorführungen der Roten Brücke starten in dieser Zeit. Alle Aktionen sind im regulären Festungseintritt enthalten. Die Festung Königstein ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet.