Mietwohnungen sind rar, viele vermieten lieber auf Online-Plattformen an Urlaubsgäste und Geschäftsreisende. In einigen Metropolen stiegen in den vergangenen Jahren die Grundstückspreise massiv an, dass Bauen oder der Kauf einer Immobilie für manche Bürger und Bürgerinnen nicht mehr infrage kommen.
Was viele nicht berechnen, sind die Baukosten, die keinen Einheitsbetrag darstellen. Zu bauen lohnt nach wie vor, es hängt von der Kalkulation ab.
Entwicklung der Grundstückskosten für einen Neubau
Wie das Statistische Landesamt des Freistaats Sachsen in einer Aussendung mitteilt, betrug der Preis für Bauland im Jahr 2022 107,00 Euro pro Quadratmeter. Dieser Durchschnittswert gilt für alle veräußerten Bauflächen im Bundesland. Auffällig sind die gravierenden Unterschiede in der Preisgestaltung. Im Raum Dresden mussten Verbraucher für einen Quadratmeter, 503,00 Euro aufwenden, während sie in Mittelsachsen nur 28,00 Euro bezahlten. Der Grund liegt an der Nutzung des Baulandes und an der Infrastruktur eines Gebiets.
Dresden als Metropole Sachsens zieht Menschen an, die gut verdienen möchten und eine Familie inmitten der Gesellschaft gründen. In abgelegeneren Gebieten sinkt der Preis für neues Bauland, weil viele dort keine Immobilie errichten, sondern das als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgestalten oder brach lassen für künftige Projekte. Der Einwohneranstieg in den am höchsten frequentierten Gebieten, führt wie in anderen Regionen eines Tages zu einer Abwanderung aufs Land. In diesem Fall sind Investoren, die günstig in Bauland investieren, bevorteilt und veräußern die Baugrundstücke mit Gewinn.
Mit dem Baufinanzierungsrechner lassen sich Vergleiche ziehen zu den potenziellen Einkaufspreisen der Baugrundstücke. Das Modell erlaubt die Berechnung des Baulandes, Immobilienbaus und die anfallenden Nebenkosten. Mit der Fertigstellung einer Immobilie folgen Wartungsarbeiten und Instandsetzungen. Immobilien verursachen langfristig Kosten und bei einer langen Finanzierung sind die Baukosten so zu berechnen, dass ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind, um auf Ereignisse während der Nutzungsphase zu reagieren.
Ankauf teurer Grundstücke steigt
Bis die Abwanderung zur Realität wird, erfolgt der Kauf von qualitativen Grundstücken, die mehr kosten. Im Jahr 2023 blieb der Trend aufrecht. Baugrund mit einem Preis von über 200,00 Euro pro Quadratmeter wurde häufiger erworben als günstiger Grund. Noch sind Bauflächen in stark besiedelten Ballungsräumen vorhanden und Bauherren konkurrieren mit finanzstarken Investoren um die besten Bauflächen. Bald dürften die Ressourcen ausgeschöpft sein. Wer aktuell hochpreisig investiert, sollte nicht automatisch von einer künftigen Wertsteigerung ausgehen. In einigen Fällen zeigt sich, dass Baugrund mit einer Immobilie ihr Limit im Anstieg erreicht und als Käufer Unternehmen in Betracht kommen, die hart verhandeln.
Baupreisindex in Sachsen flacht ab
2023 lag der Baupreis um 10,5 Prozent höher als im Vorjahr. Dies ist ein vielversprechendes Zeichen für alle Investoren, die sich im letzten Jahr für den Bau eines Wohnhauses entschieden haben. Die Reduktion beträgt gut 50 Prozent. Insgesamt bleibt der Index auf einem hohen Niveau. 2022 betrug der Anstieg satte 21,4 Prozent und stellte damit einen neuen Höchstwert auf. Bauland und Immobilien sind deshalb teurer, weil sich in den vergangenen Jahren Konzerne in Sachsen ansiedelten oder neue Kooperationen schlossen, die eine Produktionssteigerung versprechen und Arbeitsplätze sichern. Rohbauarbeiten stiegen 2023 um neun Prozent an und Ausbauarbeiten um fast zwölf Prozent.
Bauen bleibt teuer
Haushalte, die einen Ausbau oder Neubau planen, müssen viel investieren, um sich ihren Wunsch zu erfüllen. Sie sollten dabei die gegebenen Unterschiede kalkulieren und sich mit Alternativen beschäftigen, um das Bauvorhaben im verfügbaren Budget umzusetzen.