Leipzig mag mehrere Jobmessen haben, aber nur eine davon ist unter Kennern als „das Original“ bekannt. Es ist diejenige, die am 24. und 25. Januar 2025 zum nunmehr schon 26. Mal stattfindet – definitiv ein fester Termin im Veranstaltungskalender der Stadt und weit über deren Grenzen hinaus bekannt.
Wer mit dem Gedanken spielt, hier als Aussteller mitzumachen, sollte unbedingt die folgenden Informationen kennen.
Wie groß ist die Messe?
Die Jobmesse findet im Congress Center Leipzig statt – besser bekannt als CCL. Die dort vorhandenen Platzverhältnisse gestatten es, daraus eine große Veranstaltung zu machen. Mit zuletzt mehr als 180 verschiedenen Firmen aller Größen, dazu Bildungseinrichtungen und sonstigen Stellen gehört die Jobmesse Leipzig zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland. Nur wenige andere Berufsmessen weisen noch mehr Aussteller auf, viele davon finden sich jedoch in anderen Teilen des Landes.
Welches Klientel wird dort zugegen sein?
Manche Jobmessen sind nur für Aussteller bestimmter Branchen gedacht. Andere richten sich nur an ein konkretes Publikum, etwa Hochschulabsolventen. Bei dieser Leipziger Jobmesse ist das anders. Sie ist mit voller Absicht breiter aufgestellt. Großkonzerne präsentieren sich hier ebenso wie es kleine Startups und andere Institutionen. Schüler, die eine Ausbildungsstelle suchen, stehen hier Seite an Seite mit Studenten und langjährig Berufserfahrenen, die sich neu orientieren möchten.
Es ist daher im besten Sinn eine Veranstaltung für alle und alles, was das Suchen und Finden von Arbeitgebern anbelangt. Dazu gehört es auch, dass die Messe allen Besuchern explizit kostenlos offensteht.
Gibt es noch Plätze für Aussteller?
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels (Ende September 2024) war das in der Tat der Fall und waren Aussteller-Anmeldungen noch möglich. Wer zu spät kommen sollte (Anmeldeschluss ist der 15. November 2024), Ende Januar keine Zeit hat, um sich zu präsentieren oder mehr Vorbereitungszeit möchte, kein Problem. Die Messe findet im halbjährlichen Turnus statt. Der nächste Termin ist bereits bekannt, es ist der 5. und 6. September 2025.
Wie muss ich mir eine Jobmesse als Aussteller vorstellen?
Wer sich und sein Unternehmen noch nie auf einer solchen Veranstaltung präsentiert hat, kann sich Jobmessen (nicht nur diejenige im Congress Center) ganz ähnlich wie andere Fachmessen vorstellen. Das heißt, ein Zusammentreffen, zu dem sich zwei Parteien in aller Seelenruhe präsentieren und gegenseitig begutachten können.
Gerade mit Blick auf die heutige Fachkräftesituation und die Bekanntheit der Leipziger Jobmesse ist das zudem eine hervorragende Gelegenheit, sich sozusagen auf neutralem Boden zu darzustellen: Je nach gesuchter Fachkräftezielgruppe kann es bekanntermaßen schwierig sein, alle deren Kanäle zu finden und gleichermaßen adäquat zu bedienen. Jobmessen sind in diesem Sinne wie ein Trichter, der alle an einem Ort zusammenbringt.
Nicht zuletzt bestehen dadurch sehr gute Chancen, dass potenzielle Bewerber von einem Unternehmen erfahren, das sie bislang noch gar nicht auf ihrem „Schirm“ hatten.
Muss ich sehr konkret an die Sache herangehen?
Es kommt vor allem darauf an, auf welches Fachkräfteklientel man es abgesehen hat. Je spezifischer die Zielgruppe und die zu besetzenden Stellen, desto spezifischer sollte ebenso die eigene Herangehensweise sein.
Wer beispielsweise vor allem nach Menschen sucht, die bereits erste Berufserfahrungen gemacht haben, muss sich naturgemäß in einer anderen Tonalität präsentieren als jemand, der auf einer Jobmesse hauptsächlich eine künftige Azubi-Generation ansprechen will – die also aktuell meistens noch zur Schule geht und minderjährig ist.
Es genügt also mitunter nicht, bloß mit einem Stand präsent zu sein und allen Interessenten Rede und Antwort zu stehen.
Welche Teammitglieder sollte ich dort einsetzen?
Ganz einfach: Diejenigen, die das Unternehmen und die gesuchte Zielgruppe am besten repräsentieren können. Um erneut das Thema Auszubildendensuche als gutes Beispiel aufzugreifen: Unter dieser Prämisse wäre es sicherlich nicht die schlechteste Idee, für das Team am Messestand eher seine jüngeren Mitarbeiter zu rekrutieren und darüber hinaus einige aktuelle oder ehemalige Azubis und/oder Ausbilder mitzunehmen.
Einfach, weil diese Menschen hinsichtlich ihres Alters und der Tätigkeit mehr auf Augenhöhe mit den gesuchten jungen Auszubildenen der nächsten Generation sprechen können. Das sorgt nicht nur für geringere Berührungsängste, sondern wirkt erfahrungsgemäß deutlich vertrauenserweckender, ehrlicher, als wenn das Positions- und Altersgefälle deutlich größer wäre.
Anders gesprochen: Der Firmenchef oder ein hochstehender Abteilungsleiter mag zwar ein hervorragender Repräsentant des Hauses sein. Aber sowohl aufgrund seines (wahrscheinlichen) Alters als auch der Jahre, die seit der Ausbildung vergangen sind (sofern diese überhaupt in dem Unternehmen stattfand oder der Berufseinstieg nicht über den hochschulischen Weg erfolgte) wäre beides wohl nicht die besten Kandidaten, um Menschen im Teenager-Alter „mitzunehmen“ und in ihrer Sprache für eine Ausbildung in diesem Unternehmen zu begeistern.
In dem Fall wäre ein derzeitiger Azubi, einer der (insbesondere jüngeren) Ausbilder oder eine ebensolche HR-Fachkraft die wahrscheinlich bessere Wahl. Allerdings: Im Gegensatz zu anderen Messen sollten hier nur Leute aus dem Team das Haus präsentieren. Messehostessen sollten deshalb höchstens ergänzende Dienstleistungen erbringen.
Welche Handouts sollte ich in Betracht ziehen?
Da es sich bei Jobmessen letztlich um eine Variante von B2C-Messen handelt, empfiehlt sich hier das bewährte zweigleisige Vorgehen:
Informationen über das Unternehmen selbst – und zwar abermals auf die gewünschte Zielgruppe zugeschnitten. Es muss nicht immer Gedrucktes sein. Ebenso bieten sich zumindest ergänzend digitale Informationen an. Nicht zuletzt, wenn sie mit dem nächsten Punkt kombiniert werden:
Werbegeschenke. Nach wie vor ein großer Erfolgsgarant, um nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben, wenn Broschüren und Co. längst im Papierkorb gelandet sind. Auf Jobmessen gilt jedoch: Erstens so praktisch und praxistauglich wie möglich, zweitens so wenig werblich, wie nur machbar und drittens thematisch irgendwie mit dem Unternehmen und den angebotenen Jobs verknüpft und möglichst nachhaltig. So wäre etwa eine gleichsam nachhaltige und sehr praktische Option für alles, was im weitesten Sinn mit Handwerk zu tun hat, der klassische Zollstock – sofern er natürlich aus (zertifiziertem) Holz besteht.
Generell kann man nur raten, diesen physischen Teil eines Jobmesseauftritts ähnlich sorgfältig anzugehen wie alle anderen Punkte der Vorbereitung.
Dazu noch ein Wort zu insbesondere den Werbegeschenken: Gerne darf hier eine gewisse „Zwei-Klassen-Politik“ gefahren werden. Das bedeutet, kleine, günstige Geschenke für alle, die sich nur allgemein am Stand aufhalten. Wer hingegen aktiv (und vielversprechend) mit dem Team ins Gespräch kommt, sollte hingegen eine etwas größere „Belohnung“ erhalten.
Worauf muss ich bei der Messe-Nachbereitung achten?
Vor allem darauf, möglichst rasch mit allen Kandidaten in die nächste Gesprächsrunde zu gehen. Das bedeutet insbesondere, aktiv auf diejenigen zuzugehen, deren Kontaktdaten im Rahmen von Gesprächen eingesammelt wurden. Bitte immer bedenken: Wir befinden uns derzeit in sehr vielen Berufen in einem intensiven Arbeitnehmermarkt.
Bedeutet, Fachkräfte können es sich leisten, sich den Arbeitgeber auszusuchen. Der so wichtige erste Eindruck, der auf der Jobmesse vermittelt wurde, sollte deshalb zeitnah rasch vertieft werden – bevor es ein anderes Unternehmen tut, das ebenfalls auf der Messe zugegen war.