Schon lange empfehlen unabhängige Stellen ETFs als einen Baustein in der privaten Altersvorsorge. Bei ETFs handelt es sich um eine Aktienanlage, die nicht aktiv verwaltet wird – wie etwa klassische Fonds. Sie beruhen vielmehr auf einem regelbasierten Anlegen, indem sie einem sogenannten Index folgen. Ein Index ist eine nach festen Kriterien zusammengestellte Gruppe von Wertpapieren. Auf diese Weise können Anleger*innen beispielsweise an der weltweiten Entwicklung von Aktienmärkten teilhaben. Zudem besteht häufig ein deutlicher Kostenvorteil gegenüber anderen Aktienanlagen, was sich letztlich positiv auf die Rendite niederschlägt.
Zum Jahresende 2023 gerieten ETFs etwas in die Kritik, insbesondere der weltweite Aktienindex MSCI World als wohl bekanntestes Aushängeschild. So hieß es unter anderem, der Index wäre zu riskant, weil er die investierten Gelder zu wenig streue und ein großes Übergewicht US-amerikanischer Aktien enthalte. Hinzu kommt, dass viele, die in den letzten Jahren mit dem ETF-Sparen begonnen haben, im Januar 2024 erstmals von der sogenannten Vorabpauschale, einem Element der Kapitalertragssteuer betroffen sind.
Aber ist damit auch der Effekt der Kostenersparnis hinfällig?
„ETFs stellen weiterhin eine interessante Möglichkeit in der privaten Altersvorsorge dar, sofern die individuellen Voraussetzungen wie zum Beispiel die passende Risikoneigung und eine ausreichend lange Anlagedauer vorliegen. Wie eine Altersvorsorge mit ETFs konkret umgesetzt wird, sollte Gegenstand einer individuellen Beratung sein. Wem die Zusammenstellung eines Index nicht ausgewogen genug ist, kann beispielsweise mit einer Kombination verschiedener Angebote arbeiten.“, meint Fabian Herbolzheimer von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Auch wenn beim ETF-Sparen eine lange Haltedauer empfohlen wird, ist ein regelmäßiger Check des Portfolios empfehlenswert. Durchgeführt werden kann ein solcher Check bei der Verbraucherzentrale Sachsen sowohl in Präsenz als auch digital – telefonisch oder im Video-Chat.