Größere Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten wenden deutlich häufiger KI-Technologien als kleinere Betriebe an, wie das Statistische Bundesamt für 2023 meldet. Bei den Großkonzernen sind es 35 Prozent, die Künstliche Intelligenz einsetzen. Von den mittelständischen Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten nutzen bereits 16 Prozent KI-Technologien. Der Anteil der KI-Nutzer bei den Kleinunternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten liegt lediglich bei 10 Prozent. In Unternehmen gewinnt die Integration von KI immer mehr an Bedeutung, vor allem in Buchhaltung, Logistik, Einkauf, Marketing und Kundenbindung. Auch KI im Personalwesen führt zu Veränderungen. Dieser Beitrag erläutert, wie KI das Personalwesen verändert und was Unternehmen beachten sollten, die Künstliche Intelligenz im HR-Management nutzen wollen.
Wachsende Bedeutung von KI in Unternehmen
Viele technologische Entwicklungen kennzeichnen das 21. Jahrhundert. Zu diesen Entwicklungen gehört der Einsatz der KI-Technologie in Unternehmen, die immer häufiger in die Unternehmensstrategie integriert wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Unternehmen aktiv mit KI vertraut machen und sich mit den durch sie möglichen Innovationen beschäftigen.
Zahlreiche Branchen und Anwendungen können von den Vorteilen Künstlicher Intelligenz (KI) profitieren. Traditionell von Menschen ausgeführte komplexe und zeitaufwendige Tätigkeiten werden mit KI-Systemen automatisiert. KI ermöglicht eine schnellere Entscheidungsfindung sowie eine bessere Verteilung von Zeit und Ressourcen. Riesige Datenmengen (Big Data) können durch KI-Technologien wie Machine Learning und Deep Learning analysiert werden. Aufgrund solcher Analysen lassen sich Trends ableiten und Vorhersagen treffen. Für Entscheidungsträger sind auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen möglich.
KI erlaubt Personalisierungen, die zur Zufriedenheit der Kunden beitragen, die immer häufiger direkt auf sie zugeschnittene Produkte und Dienstleistungen wünschen. KI steigert die operative Effizienz und nutzt Ressourcen optimal. Sie trägt daher langfristig zu beachtlichen Kosteneinsparungen bei. Fehler lassen sich durch die Automatisierung mit KI minimieren. Manuelle Eingriffe sind seltener notwendig. Die Gesamtproduktivität wird bei sinkenden Betriebskosten verbessert.
Im Personalwesen rationalisiert Künstliche Intelligenz den Recruiting-Prozess und personalisiert berufliche Weiterentwicklungen. Die Arbeit wird effizienter, da Entscheidungen erleichtert und die Mitarbeitererfahrungen verbessert werden.
Was Unternehmen bei der Anwendung von KI im Personalwesen berücksichtigen müssen
Um die Vorteile von Künstlicher Intelligenz im Personalmanagement auszuschöpfen, müssen Unternehmen bei der Integration von KI im Personalwesen ethische, rechtliche und praktische Aspekte berücksichtigen. Werden alle diese Punkte beachtet, lassen sich negative Auswirkungen und Risiken minimieren.
Datenschutz und Datensicherheit: Von essenzieller Bedeutung ist der Schutz der Mitarbeiterdaten. Die verwendeten KI-Systeme müssen die Datenschutzbestimmungen einhalten, zu denen auch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der EU gehört. Mit persönlichen Daten ist ein sicherer und sensibler Umgang erforderlich, was vor allem deren Speicherung und Verarbeitung betrifft.
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Beim Einsatz von KI im Personalwesen kommt es neben der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen auch auf weitere gesetzliche Bestimmungen an. Das betrifft vor allem Gesetze im Arbeitsrecht sowie die Antidiskriminierungsgesetze.
Mensch im Entscheidungsprozess: Künstliche Intelligenz im HR-Team ist ein Unterstützungstool und ergänzt die Entscheidungen des Teams. Künstliche Intelligenz im Recruiting kann Entscheidungen nicht komplett ersetzen. Der Mensch muss vor allem in unklaren oder kritischen Fällen die endgültige Entscheidung treffen.
Ethische Richtlinien: Damit Künstliche Intelligenz im HR tatsächlich zum Wohl der Mitarbeiter und des Unternehmens genutzt wird, müssen die Verantwortlichen im Unternehmen bei deren Entwicklung und Implementierung die ethischen Richtlinien beachten.
Schulung und Kompetenzentwicklung: Um KI im Personalwesen zu verstehen und effektiv zu nutzen, sollten die Mitarbeiter im HR-Team geschult werden. Es geht auch darum, die Systeme auf Richtigkeit zu prüfen und zu wissen, wann der Mensch eingreifen muss.
Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Mitarbeiter und Bewerber müssen verstehen, wie Entscheidungen durch Künstliche Intelligenz im Personalwesen getroffen werden. Daher muss die Entscheidungsfindung transparent gestaltet werden. Nur so lässt sich das Vertrauen in die eingesetzten KI-Systeme fördern, damit sie auch den rechtlichen Ansprüchen genügen.
Wichtige Anwendungsgebiete von KI im Personalwesen
KI im Personalwesen bietet in verschiedenen Bereichen innovative Lösungen und eröffnet viele Anwendungsbereiche. Das sind die wichtigsten Anwendungsgebiete für Künstliche Intelligenz im Personalwesen:
Allgemeine Aufgaben: Künstliche Intelligenz im Personalmanagement automatisiert zahlreiche Routineaufgaben, zu denen die Verwaltung von Mitarbeiterdaten, die Beantwortung HR-bezogener Anfragen oder die Verarbeitung von Urlaubsanträgen gehören. HR-Fachleute können sich stärker auf die strategischen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren.
Rekrutierung: Künstliche Intelligenz im Recruiting kann Lebensläufe scannen und die für eine Stelle am besten geeigneten Kandidaten ermitteln. Der Rekrutierungsprozess wird dadurch erheblich vereinfacht. Mit sprach- und textbasierten Analysetools können die Antworten der Bewerber bei Vorstellungsgesprächen bewertet werden. Recruiter können datengestützte und objektivere Entscheidungen treffen. Schon jetzt geben 86 Prozent der Personalvermittler an, dass sich der Einstellungsprozess mit KI beschleunigen lässt. Die Einstellungskosten lassen sich mit KI um bis zu 30 Prozent reduzieren. Die Qualität der Bewerberauswahl wird verbessert.
Onboarding: Neue Mitarbeiter können mit KI im Personalwesen ein personalisiertes Onboarding-Erlebnis bekommen, das zu ihren spezifischen Rollen und Bedürfnissen passt. Mit den automatisierten Onboarding-Prozessen können sich neue Mitarbeiter schneller einleben, da sie die nötigen Informationen und Ressourcen für einen erfolgreichen Start erhalten.
Personalentwicklung: Künstliche Intelligenz im Personalwesen ermöglicht mit der Analyse von Kompetenzlücken und der Bereitstellung von passenden Lern- und Entwicklungsprogrammen eine zielgerichtete Personalentwicklung. Individuelle Lernpfade, abgestimmt auf die Fähigkeiten und Karriereziele jedes einzelnen Mitarbeiters, lassen sich mit KI-gestützten Lernplattformen erstellen.
Personalmanagement: KI im Personalmanagement hilft bei der Ressourcenverteilung und Optimierung von Personalplänen. Mit ihr sind Vorhersagen über den Personalbedarf, die Zuweisung von Ressourcen und die Erstellung von Schichtplänen möglich. Das ist vor allem in größeren Unternehmen vorteilhaft.
Unternehmenskultur: KI kann bei der Analyse und Förderung von Werten und Verhaltensweisen helfen und die Unternehmenskultur stärken. Sie trägt dazu bei, eine produktive und angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen. Kulturelle Botschafter lassen sich identifizieren. KI kann bei der Durchführung von Kulturinitiativen helfen. Ungefähr 68 Prozent der Personalvermittler glauben laut einer Umfrage, dass sich durch die Implementierung von KI im Personalwesen unbeabsichtigte Voreingenommenheit beseitigen lässt.
Mitarbeitererfahrung: KI im Personalwesen kann die Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit durch ein optimiertes Arbeitsumfeld und personalisierte Karriereentwicklungsmöglichkeiten verbessern. Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist mit KI-gestützten Stimmungsanalyse- und Feedbacktools messbar. Die Verantwortlichen können auf die Probleme proaktiv reagieren. Von den HR-Profis sind laut einer Studie 67 Prozent der Meinung, dass KI den Rekrutierungsprozess positiv beeinflusst und viele Vorteile bietet.
KI im Personalwesen eröffnet zahlreiche Anwendungsbereiche. Die Technologie kann zur effizienteren Gestaltung von HR-Prozessen beitragen und erlaubt eine maßgeschneiderte Personalentwicklung. Die organisatorische Leistung in einem Unternehmen lässt sich ebenso wie die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern.