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Phishing – Betrug beim Online Banking entdecken

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

Schnell und wirklich sicher?

Wer kennt es nicht: Heute muss es schnell gehen, aber die Überweisung muss noch raus. Da bietet es sich an, dass von zu Hause zu erledigen und doch noch pünktlich den Termin wahrnehmen zu können.
Ein großer Vorteil, ohne Frage. Aber wie sieht es mit Sicherheitsfragen aus? Besonders Bankdaten sind mit großer Sorgfalt zu behandeln.
Wer VPN nutzen möchte, ist schon ein Stück weit sicherer unterwegs. Wichtig ist es aber auch, die Gefahren zu kennen und sie nicht zu unterschätzen.

Vorsicht bei Mail und SMS

Mit den Jahren wurden die Verfahren zum Thema Sicherheit immer weiter verbessert. Ein TAN-Verfahren, welches auf einem Zettel zu finden war, ist heute nur noch mit speziellen Apps möglich. Hier kann der Nutzer sicher sein, nicht aufs „Glatteis“ geführt zu werden. Dieses Vertrauen kann jedoch auch dazu führen, dass manche Anwender zu leichtsinnig werden. Es kommt eine Mail von der Bank, oder gar eine SMS, aus der hervorgeht, sich einzuloggen und die Daten zu überprüfen.
Hier ist absolute Vorsicht geboten. Diese Nachricht dient nur als Köder. Wenn darauf eingegangen wird, kann das Folgen haben, die niemand mehr absehen kann. Sollte eine solche Nachricht kommen, lieber erst bei der Bank nachfragen und dann darauf reagieren.

Fast immer Phishing

Experten sind sich heute einig, dass der Ablauf stets der Gleiche ist. Meistens geht es um das Abfragen von Passwörtern, TANs oder anderen sensiblen Daten, die uneingeschränkten Zugang zum Konto ermöglichen.
Doch nach welchem Schema läuft es wirklich ab? Es ist wichtig, auf die folgenden Schritte zu achten und möglichst bald die „Reißleine“ zu ziehen. Ist es erst einmal zu spät, gibt es nur selten ein Zurück. Also bitte immer bedenken: Jeder Betrug hat ein Schema, und es ist wichtig, das zu erkennen.

Der Ablauf, der aufhorchen lässt

Schauen wir uns nun an, auf was geachtet werden sollte:

  • Erhalten einer Mail, dessen Absender die Bank selbst ist. Es muss in den meisten Fällen hier ein Link angeklickt werden.

  • Es geht meistens um Sicherheits-Updates, die ganz wichtig sind. Aus der Nachricht geht klar und deutlich hervor, dass ein Handeln zwingend erforderlich ist, wenn keine Probleme entstehen sollen.

  • Täuschend echt! Ein Unterschied zur echten Bank ist kaum zu erkennen.

  • Website hinter dem Link ist allerdings gefälscht und der Täter kann die Daten sofort mitlesen.

  • Ist das erledigt, folgt eine weitere Mail oder sogar ein Anruf. Hier wird um die Herausgabe der TAN gebeten. Diese ist wichtig, um eine Transaktion auszuführen. Ganz wichtig zu beachten: Eine echte Bank würde niemals eine TAN am Telefon oder in einer Mail erfragen.

Ist all das erledigt, steht dem Leerräumen des Kontos absolut nichts mehr im Wege. Der Täter hat freien Zugang und alle wichtigen Daten, die er braucht.

Echtzeit-Überweisungen auf dem Vormarsch

Die meisten Täter nutzen für die anschließende Überweisung das Echtzeit-Format. Wer es selbst schon einmal ausprobiert hat, kennt es. Wenn nicht, dann ist die Funktion recht schnell erklärt. Das Geld ist in wenigen Sekunden auf dem Konto. Der Vorteil für den Täter ist klar: Er braucht nicht warten und was weg ist, ist leider weg. Das Geld kann nicht mehr zurückgeholt werden und in den meisten Fällen wird auch noch eine kleine Gebühr abzogen. Auf diese Weise ist es dem Opfer so gut wie nicht möglich, noch einzugreifen. Bei einer normalen Überweisung gibt es oft einen Puffer von, zumindest ein paar Stunden. Aber hier ist es nicht so.

Die Warnhinweise erkennen

Es kann nicht oft genug gesagt werden. Das Online-Banking ist zwar sicher, doch es ist auch Vorsicht geboten. Stets sollte eine gewisse Wachsamkeit an den Tag gelegt werden. Es kann nie zu viel aufgepasst werden. Einfacher ist es aber, einen Überblick über die wichtigsten Punkte und Stolperfallen zu haben:

  • Eine Mail oder SMS wird kein Bankkunde bekommen. Die Nachrichten werden stets via Brief übermittelt, oder im elektronischen Postfach des Online-Bankings zu finden sein.

  • Druck und Zeit: Wer es nicht gut meint, meldet sich in diesem Fall am Abend oder auch an den Wochenenden. Auf den ersten Blick fällt es nicht auf. Aber eine richtige Bank hat um diese Zeit nicht mehr auf und würde auch niemals Druck aufbauen. Das sollte aufhorchen lassen.

  • Der Link ist wichtig und kann den entscheidenden Hinweis geben. Genau anschauen und vergleichen. Auffällig ist hier auch, dass Betrüger-Links fast nie auf .de enden. Dort werden Sie meistens ein .com oder auch .org finden. Auch kryptische Adressen sind durchaus möglich.

  • Die Website wird nicht so aussehen, wie das Original. Das Impressum oder andere Angaben werden falsch, oder gar völlig unvollständig sein. Noch ist es nicht zu spät. Bitte genau hinschauen.

Wer Opfer ist, muss gleich handeln

Es ist doch passiert! Trotz aller Vorsicht sind Sie einen Schritt zu weit gegangen und es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Jetzt ist es wichtig, nicht in Panik zu verfallen und erst einmal ruhig zu bleiben. Es gibt für alles eine Lösung.
Handeln Sie jetzt und lassen Sie keine Zeit mehr vergehen. Nun ist Initiative gefragt. Rufen Sie sofort die Notfall-Hotline der Bank an. Natürlich ist damit das echte Kreditinstitut gemeint. Dort kann die Überweisung vielleicht noch aufgehalten werden. Auch die Sperrung des Kontos ist möglich.

Das Notieren der Kontonummer des Betrügers kann helfen, um gegen ihn zu ermitteln und Anzeige zu erstatten. Es reicht völlig aus, wenn die IBAN aufgeschrieben wurde. Auch ist es wichtig, die Bank des Empfängers anzurufen und mitzuteilen, dass ein Konto für Betrugszwecke genutzt wird. Auf diese Weise kann es geschlossen werden. Das ist aber nur möglich, wenn es Beweise gibt und der Betrug wirklich nachgewiesen werden kann. Sicherlich kann hier die Polizei eine Unterstützung sein.

Achtsamkeit nie vernachlässigen

Die Sicherheit ist groß, aber zu 100 % sicher werden Sie wohl niemals sein. Das darf nicht vergessen werden. Überall gibt es Schlupflöcher und wie schon gesagt, macht dieses gute Gefühl auch schnell leichtsinnig. Im Trubel des Alltags ist ein Link schnell angeklickt. Warum auch nicht? Es ist sonst nichts passiert und das wird es auch jetzt nicht. Es wird alles gut gehen, so wie immer. Aber es reicht nur ein Fehler aus. Nur dieses eine Mal, und es wurde eine Welle losgetreten, die so schnell kein Ende kennt.
Schützen Sie sich davor. Es ist möglich. Und wenn Sie achtsam sind, und alles gut geht, können Sie auch ganz unbesorgt auf neue Angebote der Banken schauen. Diese können wirklich gut sein und wer weiß, welche Chance sich dahinter verbirgt. Aber bitte nur persönlich und nicht über Mail abschließen.