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Privates Windrad vs. Balkonkraftwerk

Verbraucherzentrale informiert, was sich für Privathaushalte bei Erneuerbaren Energien lohnt

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Enorme Preissteigerungen, unklare Rechtslage, Versorgungsunsicherheit: Die Folgen der Energiekrise und des russischen Angriffs auf die Ukraine bestimmten die Nachrichtenwelt des vergangenen Jahres. Viele Verbraucher*innen suchten daher eifrig nach Möglichkeiten, sich durch Investitionen in erneuerbare Energien unabhängiger von den Energiemärkten zu machen.

Insbesondere für Mieter*innen stellen Balkonsolargeräte eine einfach zu installierende und kostengünstige Möglichkeit dar, von fossilen Energieträgern unabhängiger zu werden. Denn mit den so genannten Stecker-Solar-Geräten kann ein Teil des eigenen Strombedarfs einfach selbst gewonnen werden. Daneben weckten auch kleine Windkraftanlagen, die auf das Dach montiert werden, das Interesse von Verbraucher*innen. 

„Gerade angesichts hoher Energiekosten sind Geräte zur privaten Stromerzeugung zu einem lukrativen Geschäft geworden und Anbieter locken mit hohem Ertrag“, meint Denis Schneiderheinze, Energiereferent der Verbraucherzentrale. „Die Ernüchterung folgt jedoch vielfach, wenn die Kosten für Kauf und Installation dann dem tatsächlichen Ertrag gegenübergestellt werden“, so der Experte weiter.

Was lohnt sich wirklich?

Dabei zeigt sich beim Vergleich der beiden Energiegewinnungstechniken eine deutliche Tendenz, was sich für private Verbraucher*innen wirklich lohnt:

Auch wenn Balkonsolargeräte durch hohe Nachfrage im Preis gestiegen sind, gibt es Komplettsets mit zwei Solar-Modulen, Wechselrichter und 600 Watt Spitzenleistung für 500 bis 1.000 Euro im Handel. Demgegenüber müssen Käufer*innen kleiner Windkraftanlagen mit einem Meter Rotordurchmesser von Anschaffungskosten ab 2.000 Euro ausgehen – bei einem möglichen Ertrag von etwa 100 kWh im Jahr und damit ca. 33 Euro eingesparter Stromkosten. Balkonkraftwerke liefern in der gleichen Zeit bis zu 600 kWh Strom bei sonniger Lage in Südausrichtung.

„Bereits dadurch zeigt sich, dass für die allermeisten Verbraucher*innen der Einstieg in die Stromerzeugung durch Photovoltaik vielversprechender ist als auf Windkraft vom heimischen Dach zu bauen.“, so Schneiderheinze. Hinzu kommt zudem eine oft deutlich längere Lebensdauer der Solarmodule gegenüber Windrädern.

Derzeit bestehende Hürden

Einen Wermutstropfen für Interessent*innen von Balkonsolargeräten gibt es dennoch: Bestimmungen zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlagen sowie umständliche Anmeldeverfahren, etwa beim lokalen Netzbetreiber, behindern die dezentrale Energieversorgung durch Privatpersonen und stiften vielfach Verwirrung.
Daher forderte die Verbraucherzentrale Sachsen neben anderen Unterstützern der Photovoltaik-Technologie bereits frühzeitig verbraucherfreundliche Lösungen und möglichst geringe Hürden für den Betrieb der Geräte.

Dazu Denis Schneiderheinze: „Insbesondere erwarten wir angesichts positiver Signale vom Verband der Elektrotechniker sowie der Bundesnetzagentur, dass die geltenden VDE-Normen zügig so angepasst werden, dass auch der Betrieb der Anlagen über eine herkömmliche Schuko-Steckdose akzeptiert wird. Denn nur durch verbraucherfreundliche Regelungen kann die notwendige Energiewende gelingen.“

Veranstaltungstipp

Umfangreiche Informationen zur Funktionsweise, Installation, Kosten und Stromsparpotenzial von Balkonsolargeräten gibt die Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem Umweltinformationszentrum das nächste Mal in Leipzig:

Wann: 29.03.2023 – 17 Uhr
Wo: Umweltinformationszentrum, Prager Straße 136 in Leipzig
Anmeldung: Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Eine Anmeldung ist online oder telefonisch unter 0341-696 2929 möglich.


Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e. V.