Steigende Bauzinsen sowie hohe Kosten für Baumaterialien, Handwerkerleistungen und Grundstücke erschweren derzeit die Realisierung vieler Traumhäuser. Der Bau eines Eigenheims birgt viele Herausforderungen und wirft wichtige Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Planung. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Baukosten Sie rechnen müssen und wie die aktuellen Zinsen für Immobilienkredite aussehen.
Durchschnittliche Kosten für einen Hausbau
Die Baukosten eines Hauses hängen von verschiedenen Faktoren ab. Handelt es sich um ein Fertighaus oder um ein Haus in Massivbauweise? Liegt das Grundstück in einer attraktiven Großstadt oder in einer Kleinstadt? Wird ein großer Garten benötigt? Diese Fragen sind nur einige der Aspekte, die die Gesamtkosten beeinflussen können. In Deutschland liegen die durchschnittlichen Kosten für ein Einfamilienhaus zwischen 300.000 und 320.000 Euro. Dabei geht man von einer Grundstücksgröße von 650 bis 700 Quadratmetern und einer Wohnfläche von etwa 150 Quadratmetern aus. Wie Sie die monatliche Rate für einen 300.000 EUR Kredit bedienen können, erfahren Sie im folgenden Absatz.
Kosten für die Baufinanzierung
Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Nettolohn 2.244 Euro pro Monat. Für einen Haushalt mit zwei Verdienern ergibt das ein monatliches Einkommen von 4.488 Euro. Das Nettogehalt ist entscheidend, da Banken in der Regel nur bis zu 35 Prozent dieses Betrags für Kreditzahlungen ansetzen. Dies entspricht einer maximalen monatlichen Rate von etwa 1.570 Euro für einen Hauskredit. Mit einer angenommenen Tilgungsrate von 2 Prozent erreicht man bei aktuellen Bedingungen einen maximal möglichen Kredit von 300.000 Euro, der von der Bank bewilligt werden könnte.
Der derzeitige Zinssatz beträgt unter diesen Umständen 4,37 Prozent. Man könnte annehmen, dass ein Haus für einen Durchschnittsverdiener maximal 300.000 Euro kosten sollte, um die monatliche Rate für einen 300.000 EUR Kredit bedienen zu können. Die Berechnungsmethoden der Banken sind jedoch anders. Sie erwarten normalerweise, dass der Käufer 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital einbringt und der Kredit 80 Prozent der Gesamtkosten abdeckt.
Nach dieser Rechnung sieht es wie folgt aus:
Beispielhafte Kalkulation:
- Maximal möglicher Kredit (80 Prozent der Gesamtkosten): 300.000 Euro
- Eigenkapital (20 Prozent): 75.000 Euro
- Gesamtkosten: 375.000 Euro
Von diesem Gesamtbetrag müssen etwa 10 Prozent für übliche Nebenkosten wie Maklergebühren, Grunderwerbssteuer, Notargebühren oder Grundbuchkosten abgezogen werden. Nach Abzug dieser Kosten beträgt der maximal mögliche Kaufpreis für das Haus und das Grundstück etwa 337.500 Euro.
Raten- und Immobilienkredite
Wir haben Beispielrechnungen durchgeführt, um zu bestimmen, welches Nettoeinkommen notwendig ist, um sich eine Immobilie zu verschiedenen Preisen leisten zu können. Die Grundannahmen für unsere Berechnungen sind folgende: Der angegebene Kaufpreis umfasst stets den Preis für das Haus sowie das Grundstück und ist sowohl für Neubauten als auch für den Kauf von Bestandsimmobilien gültig. Wir gehen von 10 Prozent Kaufnebenkosten aus, 20 Prozent Eigenkapital und einer Finanzierung von 80 Prozent durch einen Kredit, der mit 2 Prozent jährlich getilgt wird. Die Berechnungen basieren auf den aktuellen Tageszinsen vom November 2023, wobei der günstigste effektive Jahreszins bei 4,27 Prozent beginnt.
Beispielrechnungen in Euro:
Kaufpreis, Kreditsumme, monatliche Rate, erforderliches Nettoeinkommen
- 100.000, 88.000, 460, 1.314
- 200.000, 176.000, 919, 2.626
- 300.000, 264.000, 1.379, 3.940
- 400.000, 352.000, 1.839, 5.254
- 500.000, 440.000, 2.299, 6.569
Die Belastung durch den Immobilienkredit darf in keinem Fall 50 Prozent des Nettoeinkommens übersteigen.
Fazit
Unter Berücksichtigung des vorhandenen Eigenkapitals, des monatlichen Einkommens und desmöglichen Finanzierungsrahmens lässt sich das Budget für die Baufinanzierung Ihres Traumhauses genau ermitteln.