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Wie man sich gegen Inflation und teure Zinsen wehren kann

Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Steigende Inflationsraten und teure Zinsen sorgen dafür, dass das eigene Vermögen immer weniger wert wird. Daher ist es wichtig, relevante Maßnahmen im Bereich des Inflationsschutzes zu kennen. Denn nur durch gezielte Aktionen kann der eigene Vermögenswert bei einer überdurchschnittlich hohen Inflation geschützt werden. Besonders wirksam scheinen dabei Investition zu sein, die entsprechende Renditen mit sich bringen können.

Inflation einfach erklärt

Bei der Inflation handelt es sich um einen wirtschaftlichen Begriff, der den anhaltenden Anstieg der durchschnittlichen Preise für Waren und Dienstleistungen im Laufe der Zeit beschreibt. Sie ist als natürlicher Bestandteil einer gesunden, wachsenden Wirtschaft anzusehen. Wenn die Inflation jedoch sprunghaft ansteigt und nicht mehr im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung mitwächst, kann sie langfristige negative Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten und die finanzielle Verantwortung von Privatpersonen und Unternehmen haben. Die Inflation kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, aber im Kern entsteht sie durch den Preisanstieg von Konsumgütern und Dienstleistungen aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen dem verfügbaren Kapital in einer Volkswirtschaft und der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen.

Inflationsschutz sicherstellen und Vermögen stabilisieren

Wenn die Inflation steigt, sinkt im Gegenzug der Geldwert. Das betrifft dann wiederum alle Menschen, die sich im Laufe ihres bisherigen Lebens Geld angespart haben. Denn spätestens mit einer steigenden Inflation wird das Geld alleine durch das Sparen weniger wert. Daher ist es wichtig, einen persönlichen Inflationsschutz sicherzustellen und das eigene Vermögen zu stabilisieren. Dafür gibt es verschiedenste Ansatzpunkte. In erster Linie bietet es sich an, nicht zwingend benötigtes Kapital zu investieren und durch entsprechende Renditen die Inflationsrate zu übersteigen. Eher als ergänzende Maßnahme können die eigenen Ausgaben reduziert werden, um der Inflation entgegenzuwirken.

Die richtige Geldanlage wählen

Um das eigene Vermögen vor Inflation zu schützen, sollte es investiert werden. Da die Inflationsrate häufig die Zinsquote von Sprachbüchern und Girokonten übersteigt, ist Sparen in Inflationszeiten nur eine bedingt sinnvolle Methode, um das eigene Geld zu schützen. Viel sinnvoller ist es, das vorhandene, aber nicht dringend benötigte Vermögen zu investieren. Dabei ist es wichtig, nach Anlagemöglichkeiten zu suchen, die eine Rendite oberhalb der Inflationsschwelle bieten können. Es reicht hierbei jedoch nicht aus, einfach eine beliebige und sicher oder rentabel erscheinende Anlageformen in sein Portfolio aufzunehmen. Die Diversifizierung eines Portfolios ist das A und O bei der Geldanlage, um das Risiko zu minimieren und stetige Wachstumschancen zu gewährleisten. Denn bei einem Investment besteht natürlich auch immer das Risiko, dass ein Teil des investierten Geldes oder sogar die gesamte Summe verloren geht. Im Endeffekt wäre dies noch schlimmer als das Zehren der Inflationsrate am eigenen Ersparten. Durch Diversifizierung können Anleger ihr Geld auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Edelmetalle verteilen. Auf diese Weise können sie gleichzeitig von potenziell unterschiedlichen Marktzyklen profitieren und ihr Volatilitätsrisiko steuern, sodass bei einem Wertverlust einer Anlage die anderen Investments dazu beitragen können, diesen aufzufangen. In Inflationszeiten sind natürlich besonders jene Anlagen spannend, die in wirtschaftlichen Krisenzeiten an Wert gewinnen. Dabei kann es sich beispielsweise um Gold oder auch Grundstücke oder Immobilien handeln.

Edelmetalle bieten sicheren Hafen

Investitionen in Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin können in Zeiten von Inflationsanstiegen eine kluge Entscheidung für diejenigen sein, die ihr Vermögen wertstabil und ohne große Kursschwankungen anlegen wollen. Gold gilt dabei traditionell als verlässliche Option, da es seinen Wert über einen längeren Zeitraum halten kann und somit eine Absicherung gegen die Inflation darstellt. Silber hat in den letzten Jahren durch die zunehmende Verwendung in der Industrie und bei Verbrauchern an Popularität gewonnen, was zu einem höheren Wertsteigerungspotenzial führt. Beide Metalle bieten auch zusätzliche Vorteile wie niedrige Lagerkosten und Zugang zu verschiedenen Anlageformen wie Münzen, Barren oder Fonds. Neben Gold und Silber wird auch Platin bei Anlegern immer beliebter. Wie bei Gold und Silber kann auch dieses Edelmetall nur in begrenzten Mengen genutzt werden, weswegen es sich um eine konstante Wertanlage handelt.

Immobilien fordern hohes Grundkapital

Immobilien sind teuer und erfordern daher ein bestimmtes Grundkapital, wenn sie rein zu Anlagezwecken erworben werden. Da es sich bei der Investition in Immobilien um eine durchaus relevante Summe handeln kann, muss der Kauf vorab gut überlegt werden. Prinzipiell ist es möglich, dass Immobilien ein sicheres passives Einkommen durch Vermietung oder Verpachtung bieten können. Investoren müssen sich hierbei aber vorab über den Markt sowie die Lage im Klaren sein. Vor allem in ländlichen Gebieten ist die Nachfrage nicht immer größer als das Angebot und es kann so zu verminderten monatlichen Einnahmen kommen. Zu beachten ist natürlich auch, dass sich eine Immobilie im Notfall nicht besonders schnell ohne Wertverlust veräußern lässt. Notverkäufe gehen in der Regel mit größeren finanziellen Verlusten einher. Daher sollte ein Immobilieninvestment nur dann getätigt werden, wenn die Summe auch auf längere Zeit nicht direkt benötigt wird. In wirtschaftlich schlechten Zeiten bieten Immobilien aber all jenen, die sich ein solches Investment leisten können, eine wertstabile Anlage, die bei entsprechender Instandhaltung relativ wahrscheinlich an Wert gewinnen wird.

Beratung durch einen Experten sinnvoll

Die Geldanlage wurde in den letzten Jahren mehr und mehr demokratisiert. Durch entsprechende digitale Handelsplattformen haben Privatpersonen schnell und einfach die Möglichkeit, Kapital zu investieren. Dabei ist es wichtig, dass entsprechendes Fachwissen vorhanden sein sollte. Denn wer ohne Kenntnisse auf gut Glück sein Kapital investiert, der setzt sich einem hohen Risiko aus, mit Verlusten konfrontiert zu werden. Viel eher ist es sinnvoll, die Kapitalanlage einem Experten zu überlassen. Hierbei gibt es verschiedenste Möglichkeiten, die von Anlageberatern bis hin zu Vermögensverwaltern reichen. Erstgespräche sind hierbei häufig kostenfrei und Anleger können sich eine fachkundige Meinung einholen. Immer beliebter werden auch digitale Experten und Hybrid-Varianten. Sogenannte Robo-Advisor sind KI-Anlageberater und entscheiden ausschließlich aufgrund von Algorithmen und vorhandenen Daten. Der menschliche Risikofaktor wird hierbei komplett ausgeblendet. Im Vergleich zu herkömmlichen Anlageexperten ist diese Variante durchaus günstiger und Anleger müssen sich trotzdem nicht auf ihr eigenes Wissen verlassen.

Kredite bündeln und Umschuldung forcieren

Die laufenden Kosten sowie die Zinsen für Kreditzahlungen können eine finanzielle Belastung darstellen. Dabei können die Gründe unterschiedlich sein. Während ein Dispokredit besonders hohe Zinsen aufweist, kann ein Immobilienkredit über die Jahre hinweg durch geänderte Lebensumstände nur noch schwer zu finanzieren sein. Vor allem, wenn mehrere Kredite gleichzeitig laufen, droht  Schuldnern eine Abwärtsspirale. Um dieser vorzubeugen, kann sich die Umschuldung eines Kredites lohnen. Dabei werden mehrere Kredite in einem Kredit gebündelt. Dies kann sich nicht nur positiv auf die zu bezahlenden Zinsleistungen auswirken, sondern auch für mehr Übersicht im eigenen Finanzbereich sorgen.

Die eigenen Kosten überdenken

Steigt die Inflationsrate, gibt es immer bestimmte Preistreiber, die für die Geldentwertung verantwortlich sind. Von Energie bis hin zu Lebensmitteln können diese Preistreiber unterschiedlichster Natur sein. Ist der Hauptfaktor für die Inflation bekannt, lassen sich die eigenen Kosten möglicherweise effizient senken und die erhöhten Kosten abfedern. Bei steigenden Benzinpreisen kann der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften sinnvoll sein. Kurze Strecken lassen sich bei warmen Temperaturen mit dem Rad zurücklegen. Bei stark steigenden Energiepreisen kann selbst eine zusätzliche Dämmung der eigenen vier Wände Sinn machen. Zwar gibt es hierbei einmalige Investitionskosten, auf Dauer können sich diese aber durchaus lohnen. Wichtig ist immer das Gesamtbild vor den eigenen Augen zu behalten. Wer seine Finanzen stets unter Kontrolle hat, kann auch mit einem Anstieg der Inflation in den meisten Fällen noch relativ gut zurechtkommen und sich einen ausgeklügelten Plan zusammenstellen, um überlegt darauf zu reagieren. Natürlich ist die Reduktion der eigenen Ausgaben nur bedingt sinnvoll. Denn ab einem gewissen Punkt übersteigt die Geldentwertung die Sparmöglichkeit und die Lebensqualität kann drastisch eingeschränkt werden.

Investieren lohnt sich selbst für den kleinen Geldbeutel

Das Investieren von Vermögen wird häufig mit riesigen Summen in Verbindung gebracht. Dabei bestehen heute die Möglichkeiten, bereits kleine Summen einzusetzen. Was im Zuge der Vermögensvermehrung zwar nur bedingt sinnvoll ist, kann beim Inflationsschutz von Bedeutung sein. Kleinanleger müssen sich natürlich immer die Frage stellen, welche Summen sie im Worst Case tatsächlich entbehren können. Bei kleinen Investitionssummen sind Anleger in der Regel auch auf sich alleine gestellt. Die Kosten für einen Experten übersteigen hierbei in vielen Fällen die Erträge aus einer Investition.

Dezentrale Kryptowährungen als Chance?

Kryptowährungen sind dezentrale Währungen und unterliegen keiner klassischen Inflation. Sie sind jedoch geprägt von großen Kursschwankungen und können hohe Renditen, aber auch entsprechende Verluste mit sich bringen. Bitcoin und Co. haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und sind in Bereichen auch voll im Alltag angekommen. Für den Inflationsschutz sind Kryptowährungen aber nur bedingt sinnvoll. Während sogenannte Stable-Coins häufig an den US-Dollar gebunden sind und mit dessen Wert fallen oder steigen, sollten andere Kryptowährungen ausschließlich als Ergänzung im Portfolio dienen. Schwankungen sollten von den restlichen Anlageklassen abgefedert werden können.

Je höher die Inflationsrate, desto risikoreicher die Anlage

Wenn die Inflationsrate stärker ansteigt, kann sie sogar die Renditen aus klassischen Anlageformen überschreiten. Dann können selbst durch Investments keine Gewinne erzielt werden und die Geldentwertung schreitet voran. Die einzige Möglichkeit, sich dann noch vor der Inflation zu retten, sind risikoreiche Anlagen. Neben den eben schon erwähnten Kryptowährungen wird auch das sogenannte Crowdfunding mit entsprechend hohen Zinsen belohnt. Hierbei erhalten Kapitalnehmer Zuschüsse von vielen Privatanlegern, um ihren Kapitalbedarf zu decken. Das Risiko für Investoren ist dabei aber höher. Häufig handelt es sich hierbei um Kapitalnehmer, die von herkömmlichen Banken keinen Kredit erhalten oder nicht genügend Sicherheiten aufweisen können.


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Foto von maitree rimthong auf Pexelssdf
Bild von Steve Buissinne auf Pixabaysdf