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Zukunft der regionalen Wirtschaft: Wie der DAX die Entwicklung Sachsens beeinflusst

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Der DAX ist ein wichtiger Indikator für die Stabilität und die „Gesundheit“ der deutschen Wirtschaft. Auch Unternehmen in Sachsen bekommen die Auswirkungen zu spüren, die ein sinkender oder steigender DAX haben kann. Lesen Sie hier, welche Gründe dahinterstecken.

Der DAX: Eine kurze Erklärung

Wenn Sie sich schon länger gefragt haben „Was ist der DAX?“, haben wir für Sie hier die passende Antwort: DAX ist die Abkürzung für „Deutscher Aktienindex“. Dieser Index beinhaltet die 40 größten und liquidesten deutschen Unternehmen, deren Aktien an der Börse gehandelt werden. Prominente Unternehmen im DAX sind zum Beispiel: Adidas, Airbus, BMW, Volkswagen und Zalando.

Der Wert des DAX wird in Indexpunkten angegeben und jeden Tag neu berechnet. Einfach interpretiert, lässt sich am Verlauf des DAX ablesen, wie erfolgreich diese 40 Unternehmen sind. Da es sich bei den Unternehmen um die größten in Deutschland handelt, lässt sich am Verlauf des DAX auch die wirtschaftliche Performance Deutschlands messen.

Erst am 14.12.2023 hat der DAX einen neuen Rekord aufgestellt: Er knackte die 17.000 Punkte-Marke. Das bedeutet, dass Investoren ein hohes Vertrauen in die im DAX vertretenen Unternehmen haben und ihre Aktien entweder behalten oder sogar weitere nachkaufen. Für die DAX-Unternehmen bedeutet das, dass sie somit mehr Kapital für Investitionen zur Verfügung haben und ihr Geschäft ausbauen oder in die Entwicklung neuer Produkte investieren können.

Warum beeinflusst der DAX auch Unternehmen in Sachsen?

Wie wir oben gesehen haben, ist ein hoher DAX-Wert etwas Positives, denn es spiegelt das Vertrauen in deutsche Unternehmen wider. Investoren werden demnach von diesen Unternehmen verstärkt angezogen. Dadurch können die Unternehmen in die Zukunft investieren, Standorte ausbauen oder eröffnen, und neue Märkte erschließen.

Auch wenn keines der 40 DAX-Unternehmen seinen Sitz in Sachsen hat, profitiert Sachsen dennoch von einem starken DAX. Der Grund dafür ist, dass die DAX-Unternehmen auf Zuliefererunternehmen angewiesen sind, die zum Beispiel wichtige Bauteile, Komponenten oder Software für ihre Produkte liefern.

Arbeitet ein sächsisches Unternehmen zum Beispiel mit einem DAX-Unternehmen oder einem seiner Zulieferer zusammen und läuft es bei diesen Unternehmen gut, freut sich automatisch auch das Unternehmen in Sachsen, denn die Auftragsbücher sind dann voll.

Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass ein schwächelnder DAX ein Indikator für wirtschaftlich schwere Zeiten ist. Investoren sind beim Aktienkauf zurückhaltender und geben den Unternehmen entsprechend weniger Geld, was zur Folge hat, dass die Unternehmen weniger Investitionen tätigen können und das Wachstum somit stagniert. Für ein Zuliefererunternehmen in Sachsen bedeutet das dann, dass auch seine Auftragslage dünner wird.

Wie entwickelt sich die Wirtschaft in Sachsen in Zukunft?

Das Ifo-Institut geht für 2024 von einem leicht steigenden Wirtschaftswachstum in Sachsen aus mit einer Steigerung in der Wirtschaftsleistung von 0,8 Prozent. Für das gesamtdeutsche Wachstum werden 0,9 Prozent erwartet, womit Sachsen nur geringfügig unterhalb des Durchschnitts liegt.

Grund für das prognostizierte höhere Wachstum ist die sinkende Inflation, mit welcher üblicherweise eine höhere Investitions- und Konsumbereitschaft einhergehen. Das ist gut für Unternehmen, denn dann steigt die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.

Auch die Ansiedlung von Mega-Projekten wie der Gigafactory von Tesla in Brandenburg und der geplante Bau einer Hightech-Chip-Fabrik von Intel in Magdeburg könnte einen positiven Effekt auf die sächsische Wirtschaft haben. Mit diesen Vorhaben haben auch ausländische Unternehmen ein Signal gesendet, dass der Wirtschaftsstandort Ostdeutschland äußerst attraktiv für sie ist.

Der taiwanesische Chip-Hersteller TSMC hat bereits angekündigt, in Dresden eine Fabrik zur Wafer-Herstellung errichten zu wollen. Es ist daher gut denkbar, dass auch weitere Unternehmen diesen Beispielen folgen werden und sich in Ostdeutschland ansiedeln.

Solche Investitionen werden die Wirtschaft hier ankurbeln und einen positiven Knock-on-Effekt haben, da sich dann auch Zuliefererunternehmen in Sachsen niederlassen werden. Es ist gut möglich, dass Sachsen gemeinsam mit den anderen ostdeutschen Bundesländern in Zukunft ein wichtiger Industrie 4.0-Standort werden wird.

Traditionell ist Sachsen auch ein starkes Export-Bundesland, da es mit seiner Nähe zu Osteuropa ein attraktiver Standort für Logistikunternehmen ist. Auch in dieser Branche wird im kommenden Jahr aufgrund des prognostizierten Aufschwungs ein Wachstum erwartet.

Letzten Endes lässt sich daraus schließen, dass Sachsen wirtschaftlich solide aufgestellt ist und die Zeichen im Jahr 2024 auf „Wirtschaftswachstum“ stehen – der DAX-Rekordwert im Dezember war vielleicht nur ein kleiner Vorgeschmack für die Dinge, die noch kommen werden.