Der in Sachsen bekannte Gästeführer Michael Kreskowsky kommt mit zwei neuen Angeboten auf die Festung Königstein. Bei einem dreht sich alles um stille Örtchen, bei dem anderen geht es um Orgelpfeifen, Kanäle und Register.
Königstein/Sächs. Schweiz, 15. August 2024 (tpr) – Latrine, Abtritt, Donnerbalken: Um Ausdrücke für Toiletten ist Michael Kreskowsky nicht verlegen. Er weiß die Begriffe sogar geschichtlich einzuordnen, denn mit dem Thema kennt er sich aus wie kein anderer in Sachsen. Michael Kreskowsky ist Gästeführer und „Klugscheißer“ – ein Beiname, den er sich selbst mit einem Augenzwinkern gegeben hat. Mit seiner Führung „Drauf geschissen“ referiert er regelmäßig in Schlössern, Burgen und Museen über die Geschichte des Toilettengangs von der Antike bis zur Gegenwart. Ab 23. August ist er mit einer neuen Führung auf der Festung Königstein zu erleben.
Was machte der Ritter, wenn er musste? Was gab es vor dem Klopapier? Wohin zogen sich feine Damen der Gründerzeit zurück? Und: Wo entleerte eigentlich die Besatzung der Festung Königstein ihre Nachttöpfe? Mit reichlich Wissen und einer guten Portion Humor plaudert Michael Kreskowsky in der abendlichen Führung „Festung ANRÜCHIG“ über ein Thema, das viele interessiert, über das aber selten gesprochen wird. Anschaulich führt der Kriebsteiner durch die Geschichte um die Kultur des stillen Örtchens in Sachsen und auf der Festung Königstein.
Mit Nachthemd und Nachttopf übers Festungsplateau
Gekleidet in ein knöchellanges Nachthemd, mit Schlafmütze, Schlappen und Nachttopf nimmt er Besucher mit auf einen zweieinhalbstündigen Rundgang über das Plateau der Festung, Sitzgelegenheiten und Toilettenpausen mit eingeplant. Dabei präsentiert er die vielfältigen amüsanten Anekdoten, Verse, Sprüche und Reime sowie Zeichnungen, Fotografien und Postkarten, die er über die Jahre zu dem Thema zusammengetragen hat.
Der Rundgang findet außerhalb der Öffnungszeiten der Bergfestung statt. Start und Ende der Führung ist an der Eingangspforte. Stationen des etwa zwei Kilometer langen Rundgangs sind Dunkle Appareille, Garnisonskirche, Rosengarten, Friedrichsburg und Brunnenhaus. Zu sehen sind auch die Reste einer Abortanlage aus dem 19. Jahrhundert in den Kasematten der Festung. Von den sanitären Anlagen der Festung zu DDR-Zeiten weiß der 44-Jährige aus eigener Erfahrung zu berichten: Weil seine Großeltern auf dem Tafelberg eine Ferienwohnung besaßen, hat er als Kind viele Sommer auf dem Königstein verbracht. Schon damals führte er Besucher über die Festung, einfach so, weil er sich auskannte und sein Wissen schon immer gern teilte.
Neues Familienangebot: eine Orgel bauen
Wissen teilen – dafür zieht der als sächsischer Tourismusheld ausgezeichnete Museumspädagoge schon mal alle Register, zumindest im wortwörtlichen Sinn. Mit seinem zweiten neuen Angebot „Was die Orgel zum Klingen bringt“ baut Michael Kreskowsky mit Familien auf der Festung Königstein ein Orgelmodell zusammen und erläutert an diesem sowie an der Jehmlich-Orgel in der Garnisonskirche, wie die Königin der Instrumente funktioniert. Das eineinhalbstündige Programm ist am 24. und 25. August sowie am 21. September jeweils 10:30, 12:30 und 14:30 Uhr buchbar. Es eignet sich für Familien mit Kindern ab sieben Jahren und kostet für Erwachsene acht und Kinder bis 16 Jahre vier Euro zuzüglich Festungseintritt.
Die Führung „Festung ANRÜCHIG“ startet erstmals am 23. August um 19 Uhr. Weitere Termine sind 24. August sowie 20. und 21. September, ebenfalls jeweils 19 Uhr. Tickets sind ausschließlich im Online-Ticketshop der Festung Königstein unter www.festung-koenigstein.de/tickets erhältlich. Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder bis 16 Jahre sieben Euro. Der Festungseintritt entfällt. Die Teilnahme wird ab einem Alter von zehn Jahren empfohlen. Das Parkhaus unterhalb der Festung Königstein ist geöffnet, der Festungsexpress jedoch verkehrt nicht. Informationen zu allen Angeboten der Festung liefert die Website www.festung-koenigstein.de.