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Barrierefreies Wohnen in Sachsen: So kann man das Eigenheim auch im Alter nutzen

Bild von Barry D auf Pixabay

Für viele Menschen ist die eigene Immobilien nicht nur ein lang ersehnter Traum, sondern in vielen Fällen auch ein Teil der Altersabsicherung, denn so können sie im Alter mietfrei wohnen. Es verwundert daher kaum, dass viele Immobilienbesitzer immer häufiger an mögliche Altershürden im Eigenheim denken.

Was genau versteht man unter „barrierefreiem Bauen“?

Der Begriff „barrierefreies Bauen“ ist insbesondere in den letzten Jahren immer häufiger als Bau-Trend aufgetaucht und hat sich seitdem immer weiter verfestigt. Dabei richtet sich dieser Trend nicht nur an Neubauten, sondern immer häufiger auch an Sanierungsobjekte. Ziel des barrierefreien Bauens ist in erster Linie häufig die Berücksichtigung der Zukunft und hier insbesondere das Leben im fortgeschrittenen Alter oder das Leben mit Behinderungen im Eigenheim. Dabei kommt es insbesondere auf bauliche Maßnahmen für Senioren an, welche direkt beim Bau einer neuen Immobilie oder einer Sanierung berücksichtigt werden, damit diese nicht erst später und deutlich kostenintensiver umgesetzt werden müssen. Denn häufig sind nachträgliche Anpassungen und Veränderungen an einer Immobilie wesentlich zeitaufwendiger und damit teurer als bei einer direkten Berücksichtigung und Umsetzung.

Für welche Zielgruppen ist dies besonders wichtig?

Die Zielgruppe von barrierefreiem Bauen sind dabei nicht – wie häufig vermutet – immer nur ältere Menschen, die ihre bestehende Immobilien altersgerecht umbauen möchten oder müssen. Stattdessen achten auch immer mehr junge Menschen und Familien bei einem Neubau ihrer Immobilie auf die wichtigsten Voraussetzungen und Umsetzungen für eine hohe Barrierefreiheit, da sie die Immobilien in den meisten Fällen auch im hohen Alter nutzen und diesbezüglich hinsichtlich Komfort und Nutzungsmöglichkeiten vorsorgen möchten.
Insbesondere gesundheitliche Aspekte, wie sie im höheren Alter auftreten können, wie etwa zu steile Treppen, rutschige Oberflächen, zu hohe Einbauschränke und zu schmale Türen für Rollatoren oder Rollstühle, stehen dabei häufig im Fokus der Betrachtung bei den baulichen Planungen und Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit.

Welche Bereiche im Haus sind hiervon besonders häufig betroffen?

Grundsätzlich sind nahezu alle Bereiche im Eigenheim betroffen, wenn es um das Thema Barrierefreiheit geht. Bereits am Hauseingang kann die erste Treppe zu einem Hindernis werden, weshalb inzwischen möglichst darauf verzichtet wird. Aber auch im Inneren des Hauses gibt es viele Bereiche wie etwa das Bad, die Küche oder auch das Schlafzimmer, die regelmäßig zu Hürden werden können. In den meisten Fällen ist hier ein entsprechender Platzmangel das Problem, der sich durch zu kleine Räumlichkeiten und zu schmale Gänge auszeichnet. Davon sind besonders häufig die sanitären Einrichtungen betroffen, aber auch in Küchen und Schlafzimmern stellen sich oft ähnliche Probleme dar. Hinzu kommen hier sehr häufig noch zu hohe Schränke, welche sich dann später nur noch schlecht oder sogar gar nicht mehr erreichen lassen. Auch Innentreppen sowie Bauelemente wie Fenster und Türen können im Alter zu Hürden werden, wenn diese alt sind und deshalb nicht mehr richtig funktionieren.

Worauf gilt es bei der Umsetzung zu achten?

Bei der Umsetzung der Barrierefreiheit kann es durchaus sinnvoll sein, sich vorab Experten-Meinungen einzuholen. Denn nur so lassen sich möglichst alle relevanten Bereiche durch professionelles Wissen abdecken. Wichtig ist zudem, dass die Planung und Umsetzung bereits vor dem Baubeginn bzw. vor der Renovierung durchgeführt wird, um nachträgliche und unnötige Kosten für eine spätere Anpassung zu vermeiden. Bei der Umsetzung sollte stets auf eine professionelle Durchführung geachtet werden, was nicht nur die Baumaßnahmen selbst, sondern auch die verwendeten Materialien und Bauelemente betrifft, denn nur so hat man die Gewissheit, dass die Maßnahmen auch langfristig einen zuverlässigen Bestand haben.