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Immobilienfinanzierung: Diese Arten der Baufinanzierung gibt es

Bild von Muhammad Abubakar auf Pixabay

Der Traum vom Eigenheim ist in vielen Köpfen fest verankert. Schließlich geben die eigenen vier Wände ein Gefühl von Sicherheit und signalisieren, dass man endlich angekommen ist. Jedoch erfordert die Realisierung dieses Wunschtraums nicht nur eine klare Vorstellung von der gewünschten Immobilie, sondern auch eine durchdachte Finanzierungsstrategie, die zu den finanziellen Möglichkeiten und Bedürfnissen des Käufers passt. Einer der gängigsten Methoden, um den Erwerb einer Immobilie zu ermöglichen, ist die Baufinanzierung.

Doch was genau ist eine Baufinanzierung überhaupt? Welche Voraussetzungen müssen für eine Baufinanzierung gegeben sein und welche Finanzierungsarten gibt es? In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um die verschiedenen Arten, wie Sie Ihre Traumimmobilie finanzieren können.

Was ist eine Baufinanzierung?

Bei einer Baufinanzierung handelt es sich um eine spezielle Darlehensform, die es Ihnen ermöglicht, eine Immobilie zu erwerben, ohne dass Sie hierfür die gesamte Kaufsumme aus eigenen Mitteln aufbringen müssen. Das Besondere an einer Baufinanzierung ist jedoch, dass diese – anders als bei anderen Krediten – unmittelbar an eine Immobilie geknüpft ist. Somit darf das Darlehen ausschließlich für den Kauf, die Sanierung oder die Renovierung einer Immobilie verwendet werden. Darüber hinaus laufen Baufinanzierungen in der Regel über einen sehr langen Zeitraum.

Genauere Informationen sowie Expertentipps zu Baufinanzierungen mit günstigen Konditionen finden Sie beispielsweise unter imbf-baufinanzierung.de.

Das sind die Voraussetzungen für eine Baufinanzierung

Bevor Sie sich jedoch für eine Baufinanzierung Ihrer Wunschimmobilie entscheiden, sollten Sie sich über die entsprechenden Voraussetzungen informieren. Sie können demnach nur von den Vorteilen eines Baufinanzierungs-Darlehens profitieren, wenn Sie folgende Aspekte erfüllen:

  • Alter: Um einen Kredit jeglicher Art abzuschließen, müssen Sie zunächst das 18. Lebensjahr vollendet haben und somit volljährig sein. Darüber hinaus vergeben die meisten Banken ab einem Alter von 75 Jahren keine Langzeitdarlehen mehr.

  • Wohnsitz: Auch ein fester Wohnsitz in Deutschland, ebenso wie eine deutsche Kontoverbindung, sind in den meisten Fällen Grundvoraussetzung für die Gewährung einer Baufinanzierung.

  • Bonität: Ähnlich wie bei anderen Krediten oder Ratenzahlungen ist eine gute Bonität entscheidend für die Gewährung des Darlehens.

  • Eigenkapital: Obwohl es auch sogenannte 100-Prozent-Finanzierungen gibt, erwarten die meisten Banken und Kreditgeber den Einsatz von Eigenkapital in Höhe von mindestens 10 bis 15 Prozent des Netto-Kaufpreises der Immobilie.

  • Stabile Einkommensverhältnisse: Ebenso wichtig wie eine ausreichende Bonität sind stabile Einkommensverhältnisse. Sie sollten im besten Fall über ein unbefristetes Arbeitsverhältnis oder ausreichend sonstige finanzielle Mittel verfügen, um die monatlichen Ratenzahlungen an die Bank sicherzustellen.

Welche Finanzierungsarten kommen für eine Baufinanzierung infrage?

Bei der Wahl der richtigen Finanzierungsart für Ihre Baufinanzierung stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung. Jede dieser Möglichkeiten hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile – abhängig von Ihrer finanziellen Situation, Ihrer Risikobereitschaft und Ihren langfristigen Zielen.

1. Das Annuitätendarlehen

Die klassische Variante der Baufinanzierung ist das sogenannte Annuitätendarlehen. Hierbei handelt es sich um ein Tilgungsdarlehen, welches aufgrund der langen Zinsbindung über die gesamte Laufzeit des Darlehens konstante monatliche Raten ermöglicht. So werden monatlich sowohl die Zinsen als auch die Darlehenssumme getilgt.

Während die Zinsen zu Beginn jedoch höher sind und mit der Zeit abnehmen, steigt der Tilgungsanteil entsprechend. Dies führt dazu, dass sich die monatliche Belastung im Laufe der Zeit nicht verändert, während sich der Anteil der Tilgung am Darlehen erhöht. Das Annuitätendarlehen ist somit ideal für Sie, wenn Sie Planungssicherheit und eine klare Übersicht über Ihre monatlichen finanziellen Belastungen sowie die Restschuld wünschen. Allerdings sollten Sie beachten, dass bei Sonderrückzahlungen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Die entsprechenden Konditionen werden jedoch direkt bei Vertragsabschluss vereinbart.

2. Das Bauspardarlehen

Das Bauspardarlehen gehört ebenfalls zu den beliebten Finanzierungsarten einer Immobilie. Dieses basiert auf dem Konzept des Bausparvertrages, wodurch es aus einer sogenannten Ansparphase und einer Darlehensphase besteht. Demnach zahlen Sie über einen bestimmten Zeitraum in einen Bausparvertrag ein und erlangen dadurch Anspruch auf ein Darlehen zu bereits festgelegten Konditionen. Das Darlehen wird dabei mit gleichbleibenden Zinsen und Tilgungsraten monatlich abbezahlt.

Der Vorteil des Bauspardarlehens ist, dass sich die Darlehenssumme dank der Ansparphase deutlich reduziert. Somit bietet das Bauspardarlehen eine ideale finanzielle Sicherheit und eignet sich optimal für Sie, wenn Sie langfristige Finanzierungspläne anstreben.

3. Das Volltilgerdarlehen

Entscheiden Sie sich für ein Volltilgerdarlehen, tilgen Sie die komplette Darlehenssumme innerhalb der vertraglich vereinbarten Laufzeit. Meist beträgt diese zwischen 15 und 30 Jahren. Diese Möglichkeit der Baufinanzierung bietet ebenfalls eine hohe Sicherheit, da Sie am Ende der Laufzeit schuldenfrei sind. Im Vergleich zum Annuitätendarlehen sind jedoch die monatlichen Raten etwas höher. Je kürzer die Laufzeit, desto höher ist auch der monatliche Tilgungsbetrag.

Das Volltilgerdarlehen eignet sich optimal für Menschen, die eine klare und schnelle Schuldenfreiheit anstreben und gleichzeitig die Zinszahlungen minimieren möchten. Allerdings besteht hier oft keine Möglichkeit der Sondertilgung und Sie haben lediglich eine geringe Flexibilität.

4. Das endfällige Darlehen

Bei einem endfälligen Darlehen handelt es sich um eine spezielle Form der Baufinanzierung, bei der während der gesamten Darlehenslaufzeit lediglich die Zinsen gezahlt werden. Wie der Name bereits vermuten lässt, erfolgt die Tilgung des Darlehens erst am Ende der Laufzeit – und zwar in einer Summe. In der Regel erfolgt die Tilgung einer solchen Baufinanzierung durch eine Lebensversicherung, einen Bausparvertrag oder andere Kapitalanlagen und Sparformen.

Diese Art der Finanzierung kann durchaus Vorteile bieten, wenn Sie beispielsweise am Ende der Laufzeit über ausreichend sichere Geldmittel verfügen, um das Darlehen vollständig zu tilgen. Allerdings besteht hier das Risiko, dass beispielsweise die geplante Anlage nicht den erwarteten Betrag erwirtschaftet oder dass Ihr Bausparvertrag zum Zeitpunkt der Fälligkeit noch nicht zuteilungsreif ist. Daher sollten Sie Ihre Zahlungssicherheit und Risikobereitschaft sorgfältig abwägen.

5. Das variable Darlehen

Das variable Darlehen zeichnet sich durch seine nicht festgeschriebenen Zinsen aus. So sind die Zinsen des Darlehens über die gesamte Laufzeit nicht festgelegt, sondern werden in regelmäßigen Abständen an den aktuellen Marktzins angepasst.

Somit bietet das variable Darlehen ein hohes Maß an Flexibilität, geht jedoch auch mit einem gewissen Risiko einher, da steigende Zinsen zu höheren monatlichen Raten führen können. Dennoch kann diese Art der Baufinanzierung eine gute Option für Sie sein, insbesondere, wenn Sie kurzfristig von niedrigen Zinsen profitieren möchten und finanziell in der Lage sind, das Zinsrisiko zu tragen.

6. Die Anschlussfinanzierung

Läuft die erste Zinsbindungsfrist Ihrer bisherigen Baufinanzierung aus, kommt die Anschlussfinanzierung ins Spiel. Hierbei handelt es sich um eine Art der Finanzierung, bei der Sie die Möglichkeit haben, das bestehende Darlehen mit neuen Konditionen fortzusetzen oder die Restschuld einer anderen Bank zu refinanzieren. Um von möglichst günstigen Zinsen zu profitieren, erfordert die Anschlussfinanzierung jedoch eine sorgfältige Planung. Nur so können Sie Ihre finanzielle Belastung langfristig im Blick behalten.

Fazit: Welche Art der Baufinanzierung passt zu mir?

Mit einer Baufinanzierung wird der Traum vom Eigenheim plötzlich Wirklichkeit. Dabei ist die Auswahl der richtigen Finanzierungsart von großer Bedeutung, da sie einen wesentlichen Einfluss auf Ihre finanzielle Situation in der Zukunft hat.

Jede Baufinanzierungs-Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es sorgfältig abzuwägen gilt. Lassen Sie sich daher ausführlich zu allen Möglichkeiten beraten, um sich die besten Konditionen für Ihre Baufinanzierung zu sichern und langfristig von Ihrer Entscheidung zu profitieren!


Voraussetzungen für eine Baufinanzierungsdf
Bild von Muhammad Abubakar auf Pixabaysdf