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Quiet Books als Alternative zum Medienkonsum

Bild von RitaE auf Pixabay

Viele Kinder werden heute mithilfe von Smartphone, Tablet und Co. ruhig gehalten, wenn die Eltern gerade nicht die Möglichkeit haben ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, welche sie benötigen. Bei vielen Eltern löst dies aber häufig ein schlechtes Gewissen aus, weil die stupide Beschäftigung am Bildschirm nicht wirklich förderlich für die Entwicklung ist.
Quiet Books bieten eine Alternative für eine ruhige Beschäftigung und ermöglichen darüber hinaus die Schulung der Feinmotorik oder das Lernen von Zahlen und Buchstaben. Doch was genau verbirgt sich hinter einem Quiet Book und was haben diese zu bieten?

Was genau ist ein Quiet Book?

Unter einem Quiet Book ist zunächst einmal ein Beschäftigungsbuch für Kinder zu verstehen. Doch weist dieses eine Besonderheit auf, welches es von den sogenannten Busy Books unterschiedet: es ist normalerweise in erster Linie aus Stoffen gefertigt. Deswegen kann die Beschäftigung dem Namen nach „quiet“, also leise erfolgen.

Käuflich erwerbbare Quiet Books sind normalerweise vorwiegend aus Filz gefertigt, weswegen auch häufig von Felt Books gesprochen wird. Hintergrund dafür ist, dass Filz relativ rasch verarbeitet werden kann, weil Motive nicht geschnitten, sondern einfach ausgestanzt werden können. Das erspart viel Arbeitszeit und führt zu einem annehmbaren Preis.

Quiet Books, die selber gefertigt werden, enthalten zumeist aber auch verschiedene Stoffe aus der Kindheit, die man durch die Verarbeitung in solch einem genähten Beschäftigungsbuch auf Dauer erhalten kann.

Motive und Ideen

Je nach Alter des Kindes, können Quiet Books ganz unterschiedliche Motive auf den einzelnen Seiten enthalten und verschiedenste Ideen verwirklicht werden. Während man bei jüngeren Kindern vor allem auf Elemente setzt, welche die Feinmotorik entwickeln sollen, können den etwas älteren Kindern die Zahlen und Buchstaben näher gebracht werden.

Natürlich muss man nicht dezidiert bei der Erstellung darauf achten, sondern kann ein Quiet Book auch nur zur spielerischen Unterhaltung nutzen. Gut eigenen sich Zuordnungsspiele aller Art, sowie Memory-Spiele, oder Versteckspiele, die durch genähte Klappen realisiert werden.

Ein komplett anderer Ansatz ist das Quiet Book selbst eine interaktive Geschichte erzählen zu lassen. So lassen sich beispielsweise Kindermärchen schön in einem Quiet Book verarbeiten. Da aber ein selbst genähtes Quiet Book oft auch persönliche Elemente enthalten soll, sind die meisten eine Ansammlung von verschiedenen Ideen, ohne dabei einem durchgängigen Motiv zu folgen. Dies findet man dagegen häufiger in käuflich erwerbbaren Quiet Books.

Quiet Book selber machen

Wenn man ein Quiet Book selber nähen möchte, dann sollte man vor allem eines mitbringen: viel Zeit. Besonders beim ersten Mal ist es nicht unüblich, dass mehr als 100 Stunden an Arbeit in solch ein Quiet Book fließen und sich die Fertigstellung über Monate erstreckt. Um die Zeit zu verkürzen und von Anfang an beliebte Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich Vorlagen und Anleitungen zu verwenden. Viele davon gibt es übrigens kostenlos auf quiet-book.de.

Bei den Materialien für die Herstellung, besonders bezüglich Filz, ist es wichtig auf gute Qualität zu achten. Billiger Filz verändert durch Ziehen leicht seine Form und wird so rasch unansehnlich. In Kinderhänden ist dies fatal, weil das Quiet Book schnell seine ursprünglich Form verliert und viele Elemente unbespielbar werden. Deswegen sollte man bei der Verarbeitung darauf achten, dass es sich um strapazierfähigen, festen Filz handelt, damit das Quiet Book die Kindheit gut übersteht und man sich auch noch im Erwachsenenalter an den damit verbundenen Erinnerungen erfreuen kann.