metro_polis organisiert aufsuchende Demokratiearbeit in sächsischen Straßenbahnen. Seit dem Start 2019 ist das Projekt, trotz Ruhepause durch Corona, schon nach Leipzig expandiert, wurde in Brüssel als best practice vorgestellt und hat letztes Jahr den Deutschen Engagementpreis gewonnen. Im Februar diesen Jahres besuchte sogar Olaf Scholz persönlich metro_polis in der Straßenbahn. Den Erfolg verdankt metro_polis seiner Idee, respektvolle Begegnung und Austausch zwischen unbekannten Menschen in einer Alltagssituation zu initiieren.
Ziel ist es, Menschen zu den Themen in Austausch zu bringen, die sie bewegen und dabei Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie kann gesellschaftlicher Diskurs konstruktiv in einer Zeit zunehmender Verständigungslosigkeit gestaltet werden? Und wie können möglichst viele Menschen daran teilnehmen?
In diesen Zug steigt die KulturLoge Dresden für drei Wochen mit ein
Die KulturLoge Dresden engagiert sich seit 2012 gemeinnützig für kulturelle Teilhabe in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem vermittelte sie über 100.000 Karten für Kultur- oder Sportveranstaltungen an Menschen, die sonst an Kultur und Freizeitaktivitäten sparen müssen. Das vom Sozialamt der Stadt geförderte Projekt KulturLoge im Quartier (kurz KLIQ) geht aktiv in die Stadtteile, um Menschen auf das Angebot zur kulturellen Teilhabe aufmerksam zu machen. Es sollen Menschen erreicht werden, die es aufgrund von mentalen Mustern oder finanziellen Hürden nicht schaffen aus ihrem Alltag hinauszutreten und daher von gesellschaftlicher Teilhabe und der lebendigen Kultur in Dresden ausgeschlossen sind. Als Gast bei der KulturLoge kann sich das ändern.
In den Straßenbahnen der Stadt Dresden sind jeden Tag Menschen aller Couleur versammelt. Daher will die KulturLoge mit metro_polis durch die Stadtteile fahren und ins Gespräch kommen, ob und wie die Dresdner*innen die Kulturangebote der eigenen Stadt wahrnehmen. Die Erfahrungen der Kulturvermittlung zeigen sehr unterschiedliche Wahrnehmungen der Dresdner Kulturangebote. Sie reichen von zu abgehoben, zu anstrengend oder modern bis zu wenig international oder auf der Höhe der Zeit. Um die einzelnen Standpunkte besser verstehen zu können und kontroverse Perspektiven auf das kulturelle Angebot konstruktiv sichtbar werden zu lassen, lädt metro_polis vom 10. bis 28. Juni 2024 Dresdner Fahrgäste zum Austausch über folgende Fragestellung ein: „Kunst in Dresden – hin und weg?“