Hundefutter selbst kochen: Komponenten, Vorteile & Anleitung

Dana -
Bild von Willi-van-de-Winkel auf Pixabay
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Einige Hundebesitzer entscheiden sich dazu, das Hundefutter selbst zu kochen, um die vollständige Kontrolle über das Futter ihres Vierbeiners zu haben. Beim Hundefutter selbst kochen ist unbedingt darauf zu achten, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralien erhält.

Die Mahlzeiten beim Hundefutter selbst kochen sind stets individuell an jeden Hund anzupassen, wobei zu berücksichtigen ist, dass wichtige Vitamine und Enzyme beim Kochvorgang verloren gehen. Diese Vitamine und Enzyme sind nach dem Kochen in Form von natürlichen Zusätzen hinzuzufügen, damit die Mahlzeiten für den Hund bedarfsgerecht und ausgewogen sind.

Woraus besteht selbst gekochtes Hundefutter?

Selbst gekochtes Hundefutter besteht aus Proteinen, Fetten, Mineralien, Ballaststoffen, Spurenelementen und Vitaminen (zum Teil auch Kohlenhydraten), die aus Komponenten wie gekochtem Muskelfleisch, erhitzten Innereien, rohen und fleischigen Knochen sowie aus gekochtem Gemüse und Obst gewonnen werden.

Eine Mahlzeit von selbst gekochtem Hundefutter besteht zu 70 bis 80 % aus tierischen Zutaten (Muskelfleisch und Innereien) und zu 20 bis 30 % aus pflanzlichen Komponenten (Obst, Gemüse, Kohlenhydrate, Öl, natürliche Zusätze). In das gekochte Hundefutter werden niemals erhitzte Knochen integriert, da diese bei Erwärmung porös werden und dabei ein Verletzungsrisiko für Hunde darstellen.

Das Beutetier für das Muskelfleisch und die Innereien werden vom Hundebesitzer frei gewählt. Für das selbst gekochte Hundefutter eignet sich am besten Fleisch vom Huhn, Rind und Lamm oder von der Pute bzw. der Ente. Hunden, die anfällig für Futtermittelallergien sind, werden hypoallergene Fleischsorten wie Pferde- oder Kaninchenfleisch gefüttert.

Was sind die Vorteile von Hundefutter selbst kochen?

Die Vorteile von Hundefutter selbst kochen sind, dass man ein genaues Wissen über die Zutaten hat, eine individuelle Anpassung der Mahlzeiten möglich ist und keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten sind. Zudem ist selbst gekochtes Hundefutter besonders für kranke Hunde geeignet und bietet eine hohe Verdaulichkeit.

Die folgende Liste zeigt die Vorteile von Hundefutter selbst kochen im Detail.

  • Genaues Wissen über Zutaten: Besitzer, die das Hundefutter selbst kochen, haben genaues Wissen über die Zutaten im Futter. Das bietet den Haltern die volle Kontrolle darüber, was im Hundefutter enthalten ist. Beim selbst gekochten Hundefutter entscheiden Besitzer selbst, welche Fleischsorten, Innereien und Knochen verwendet werden (somit ist auch Bio-Ware möglich).
  • Individuelle Anpassung möglich: Beim Hundefutter selbst kochen ist eine individuelle Anpassung an die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes möglich. Mit den selbst gekochten Mahlzeiten wird das Eingehen auf mögliche Unverträglichkeiten und Allergien des Hundes erleichtert.
  • Keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten: In selbst gekochten Mahlzeiten für den Hund sind keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten. Industriell produzierte und stark verarbeitete Trocken- und Nassfuttersorten für Hunde enthalten in den meisten Fällen Konservierungsstoffe, Aromen oder Farbstoffe, die bei den Vierbeinern potenziell Allergien auslösen.
  • Besonders für kranke Hunde geeignet: Hundefutter selbst kochen ist besonders für kranke Hunde geeignet, da gekochtes Futter besser für die Nieren, den Magen, den Darm und die Leber ist. Gekochtes Hundefutter eignet sich deshalb besonders bei Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Diabetes, Lebererkrankungen, Futtermittelunverträglichkeiten und Magen-Darm-Problemen beim Hund.
  • Hohe Verdaulichkeit: Hundefutter selbst kochen hat eine hohe Verdaulichkeit für den Vierbeiner, da beim Kochen die Nährstoffe und die Stärke besser verfügbar gemacht werden. Zudem werden die Lebensmittel durch das Erhitzen weicher, was das Hundefutter verdaulicher macht.

Wie kann man Hundefutter selbst kochen?

Man kann das Hundefutter selbst kochen, indem man die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes ermittelt, die individuelle Futtermenge berechnet und einen Futterplan erstellt. Auf dieser Grundlage kauft man die notwendigen Zutaten für das Hundefutter ein und kocht täglich die Mahlzeiten für den Hund frisch.

Im Folgenden zeigen wir eine Anleitung, wie man Hundefutter selbst kocht.

1. Ernährungsbedingte Bedürfnisse ermitteln

Im ersten Schritt werden für das selbst gekochte Hundefutter zunächst die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes ermittelt, um dem Vierbeiner bedarfsgerechte Mahlzeiten zu bieten. Die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes variieren je nach Alter, Gewicht, Größe, Rasse und Aktivitätslevel sowie danach, ob er eine Krankheit, Allergie oder Unverträglichkeit hat.

2. Tägliche Futtermenge berechnen

Im zweiten Schritt des Hundefutters selbst kochen wird die tägliche Futtermenge für den Hund berechnet. Erwachsene Hunde benötigen etwa 2 bis 3 % ihres Körpergewichts an Futter pro Tag - Senioren, wenig aktive und übergewichtige Hunde 2 %, untergewichtige und aktive Hunde 3 %. Welpen erhalten 6 bis 8 % und Junghunde 5 bis 7 % ihres Gewichts pro Tag an Futter. Für die optimale Ermittlung der passenden Futtermenge für den Hund ist am besten Hilfe von einem Tierarzt oder von Barfexperten einzuholen.

3. Futterplan erstellen

Auf der Basis der ernährungsbedingten Bedürfnisse und der täglichen Futtermenge ist für den Hund im dritten Schritt ein Futterplan für die Woche zu erstellen. Der wöchentliche Futterplan hält alle Zutaten, Zusammensetzungen und Nährwerte der einzelnen selbst gekochten Gerichte fest, damit eine ausgewogene Ernährung für den Hund sichergestellt wird. Der erstellte Futterplan für das selbst gekochte Hundefutter spart Zeit und hilft bei der bedarfsgerechten Ernährung des Vierbeiners.

4. Zutaten einkaufen

Im vierten Schritt werden die Zutaten eingekauft, die für die Realisierung des erstellten Futterplans für den Hund notwendig sind. Besonders das Fleisch sowie das Gemüse und das Obst sollten bei der Zubereitung der Hunde-Mahlzeiten stets frisch sein, weshalb sich der Kauf auf Vorrat beim Hundefutter selbst kochen schwierig gestaltet. Kauft man kein frisches Fleisch, ist das tiefgefrorene Fleisch ordnungsgemäß einzufrieren und für die Fütterung ausreichend aufzutauen.

5. Mahlzeiten frisch kochen

Für die Zubereitung des Hundefutters sind die Mahlzeiten im fünften Schritt täglich frisch zu kochen. Für das selbst gekochte Hundefutter nimmt man den erstellten Futterplan zur Hand und erhitzt alle notwendigen Zutaten ausreichend. Die heißen Lebensmittel lässt man ausreichend abkühlen und serviert sie dann dem Vierbeiner. Beim Kochen, Dünsten oder Garen werden kein Salz und keine Gewürze verwendet, da diese im Übermaß schädlich für den Hund sind.

Für welche Hunde eignet sich Hundefutter selbst kochen?

Hundefutter selbst kochen eignet sich besonders für Hunde, die rohes Fleisch nicht gut vertragen. Selbst gekochtes Hundefutter eignet sich auch für immungeschwächte Hunde, da bei der Rohfütterung (Barf) eine Gefahr durch potenziell krankheitserregende Bakterien und Keime für immunsupprimierte Hunde besteht.

Selbst gekochtes Hundefutter eignet sich auch für Hunde, die Schonkost aufgrund einer Magen-Darm-Verstimmung benötigen. Schonkost ist an Hunde jedoch nur für eine kurze Zeit zu füttern und ausschließlich bis die Symptome abgeklungen sind, um eine Unterversorgung mit Nähr- und Mineralstoffen zu vermeiden.

Was ist bei Hundefutter selbst kochen zu beachten?

Bei Hundefutter selbst kochen ist zu beachten, dass man es richtig lagert, die Nährwerte im richtigen Verhältnis füttert, auf verbotene Lebensmittel Rücksicht nimmt und manches nur roh füttert. Zudem ist darauf zu achten, dass wichtige Vitamine und Enzyme beim Kochen verloren gehen und Mahlzeiten ausreichend abzukühlen sind.

Die nachstehende Liste präsentiert, was bei Hundefutter selbst kochen zu beachten ist.

  • Richtige Lagerung: Bei Hundefutter selbst kochen ist zu beachten, dass man die richtige Lagerung berücksichtigt, besonders wenn Mahlzeiten auf Vorrat gekocht oder Zutaten auf Vorrat gekauft werden. Gekochtes Futter ist leicht verderblich, weshalb unsachgemäße Lagerung schneller zu Bakterienwachstum führt. Frisch zubereitetes Futter sollte am besten möglichst schnell abgekühlt und maximal 2 bis 3 im Kühlschrank gelagert werden.
  • Nährwerte im richtigen Verhältnis füttern: Bei selbst gekochtem Hundefutter sind die Nährwerte stets im richtigen Verhältnis zu füttern. Hunde benötigen ein ausgewogenes Verhältnis an Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen, um eine Mangelerscheinung oder Überversorgung zu vermeiden. Am besten ist ein Tierarzt für Tierernährung oder ein Ernährungsberater für Hunde zu konsultieren.
  • Verbotene Lebensmittel: Beim Hundefutter selbst kochen ist zu beachten, dass es für Hunde verbotene Lebensmittel gibt. Lauchgewächse wie Zwiebeln und Knoblauch, Weintrauben, Pekan-, Makadamia- und Walnüsse, scharfe Gewürze, Rosinen und Avocado sind beim selbst gekochten Hundefutter niemals an den Vierbeiner zu verfüttern, da diese Lebensmittel für sie giftig sind.
  • Hochwertiges Fleisch verwenden: Beim selbst gekochten Hundefutter ist ausschließlich hochwertiges Fleisch zu verwenden, denn Fleisch minderwertiger Qualität enthält potenziell Keime, Medikamentenrückstände oder Schadstoffe. Das gewählte Fleisch sollte für den Hund frisch, in Lebensmittelqualität und möglichst in Bio-Qualität sein.
  • Manches nur roh füttern: Bei Hundefutter selbst kochen ist zu berücksichtigen, dass manches nur roh an den Vierbeiner zu füttern ist. Knochen werden bei Erhitzung zum Beispiel spröde und Obst, Öle sowie natürliche Zusätze verlieren wertvolle Vitamine, Nährstoffe und Fettsäuren. Obst, Öle und natürliche Zusätze sind deshalb erst nach dem Kochen in das Hundefutter zu integrieren.
  • Vitamine und Enzyme gehen verloren: Beim selbst gekochten Hundefutter ist zu beachten, dass durch den Kochvorgang wichtige Vitamine und Enzyme verloren gehen. Diese Vitamine und Enzyme sind deshalb unbedingt nach dem Kochen mit natürlichen Zusätzen (z.B. mit Fischölen und Vitamin-Mixen) zu ersetzen.
  • Mahlzeiten abkühlen lassen: Es ist essenziell, die gekochten Mahlzeiten für den Hund abkühlen zu lassen, denn heißes Futter löst etwaige Verbrennungen im Maul, in der Speiseröhre und im Magen des Vierbeiners aus. Das gekochte Hundefutter ist auf Raumtemperatur abzukühlen, bevor es an den Vierbeiner verfüttert wird.
  • Langsame Umstellung: Beim selbst gekochten Hundefutter ist auf eine langsame Umstellung zu achten, denn der Magen-Darm-Trakt des Hundes benötigt Zeit, um sich auf das neue Futter einzustellen. Für die Umstellung auf gekochtes Hundefutter sind mindestens 1 bis 2 Wochen einzuplanen, denn es kommt zu schwerem Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder Magenschmerzen, wenn die Umstellung zu schnell geschieht.
  • Nicht immer möglich: Es ist zu berücksichtigen, dass die Fütterung des Hundes mit selbst gekochtem Futter nicht immer möglich ist, da es zum Beispiel schwierig auf Reisen ist. Frische Lebensmittel sind stets am Urlaubsort einzukaufen und kühl zu lagern - dies ist nicht in jeder Unterkunft möglich. Zudem darf eingefrorenes Fleisch nicht immer auf Reisen in ein anderes Land mitgenommen werden. Selbst gekochtes Futter gestaltet sich ebenfalls schwierig, wenn andere Personen auf den Hund aufpassen sollen.
  • Erfordert viel Aufwand: Hundefutter selbst kochen erfordert viel Aufwand für die Planung, den Einkauf, die Berechnung der Zutaten, die Erstellung des Futterplans, die Zubereitung und das tägliche Kochen. Nach wenigen Wochen bekommt man zwar ein Gefühl für die einzelnen Schritte, dennoch ist genügend Zeit notwendig, um dem Hund jeden Tag frische Mahlzeiten zu kochen.

Das Foto ist Ai generiert.

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