Der Wäschetrockner gehört zu den praktischen Helfern im Haushalt, spart er doch gegenüber dem Leinentrocknen meist erheblich viel Zeit und sorgt für angenehm weiche Wäsche. Nicht nur Eltern von kleinen Kindern mit entsprechendem Aufkommen von Schmutzwäsche wissen das zu schätzen.
Doch um das Gerät maximal effizient zu nutzen und beste Ergebnisse zu erzielen, braucht es etwas Know-how, das oft über den Inhalt der Betriebsanleitung hinausgeht. Mit den richtigen Tipps lassen sich nicht nur bessere Ergebnisse erzielen, sondern auch Energie und Kosten sparen – und das sogar mit Wäschetrocknern, die nicht unbedingt zu den High-End-Geräten gehören.
1. Die richtige Vorbereitung: Sortieren und Kontrollieren
Bevor die Wäsche in den Trockner kommt, lohnt sich immer ein genauer Blick auf das Etikett. Denn viele Stoffe vertragen die Hitze nicht und können einlaufen oder beschädigt werden. Auch das Sortieren nach Gewebearten zahlt sich aus:
- Baumwolle,
- synthetische Materialien oder
- Mischgewebe
trocknen unterschiedlich schnell. Ganz besonders, wenn die verschiedenen Stücke auch noch aus unterschiedlich dicken Stoffen bestehen. Zusätzliche Vorbereitungsschritte wie das Glätten von Falten oder das Schütteln der Wäsche vor dem Trocknen sorgen dafür, dass die Luft besser zirkulieren kann – das wiederum verhindert „Nester“, in denen sich die Feuchtigkeit hält.
2. Die Bedeutung der Beladung
Mehr in den Trockner zu packen, nimmt einem nur augenscheinlich ebenso mehr Arbeit ab. Tatsächlich hat es den gegenteiligen Effekt: Wird der Trockner zu voll gepackt, hat die Luft nicht mehr genügend Raum, um zirkulieren zu können. Das führt zu längeren Trocknungszeiten und höheren Energiekosten. Eine Faustregel: Der Trockner sollte maximal zu drei Vierteln gefüllt sein. In diesem Füllungsgrad arbeitet er am effizientesten und außerdem wird die Wäsche am ehesten faltenfrei.
Tipp: Wer einen Trockner neu anschafft, sollte dabei das Beladungsgewicht seiner Waschmaschine im Blick behalten und dementsprechend einen um zirka ein Viertel „größeren“ Trockner kaufen. Umgekehrt hilft eine neue Waschmaschine, die drei Viertel des Trocknervolumens aufnimmt. In beiden Fällen kann dann stets eine ganze Waschladung getrocknet werden, sofern die unterschiedlichen Stoffe nicht dagegensprechen.
3. Das richtige Trocknerprogramm auswählen
Moderne Geräte bieten eine Vielzahl von Programmen, die auf unterschiedliche Wäschearten und Bedürfnisse abgestimmt sind. Von „Extra trocken“ für dicke, unempfindliche Textilien bis „Bügelfeucht“ für Hemden und andere Dinge, die sowieso gebügelt werden – die richtige Wahl beeinflusst nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Energieverbrauch. Wer regelmäßig das Handbuch des Geräts konsultiert, entdeckt oft nützliche Funktionen, die den Trocknungsprozess optimieren.
4. Wäschetrockner regelmäßig warten
Ein gut gepflegtes Gerät arbeitet nicht nur effizienter, sondern hält auch länger. Neben dem Flusensieb sollte der Wärmetauscher regelmäßig gereinigt werden. Auch der Abluftkanal (sofern vorhanden) benötigt in regelmäßigen Abständen Aufmerksamkeit, um Schmutz und Staub zu entfernen. Dabei helfen Staubsauger und Staubwedel ungemein. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das Gerät zuverlässig arbeitet und nicht zu einer Energie-Falle wird.
Sofern der Trockner dennoch gänzlich den Dienst versagt, lohnt es sich immer, zunächst mit seinen wichtigsten Daten nach Lösungen zu suchen. Denn insbesondere für Markengeräte sind sowohl Ersatzteile als auch (laienverständliche) Reparaturanleitungen im Netz oft nur wenige Klicks entfernt. Es muss also nicht zwingend ein neues Gerät her. Falls doch, dann hilft folgender Kniff:
5. Bei neuen Geräten an den Energieverbrauch denken
Die meisten Wäschetrockner arbeiten nach dem Prinzip des Heißluftgebläses: Luft wird durch ein elektrisches Heizsystem erhitzt und dann durch die Trommel gepumpt, wo es das Wasser zur Verdunstung anregt. Entweder wird die feuchtwarme Luft danach via Schlauch ins Freie gepumpt oder das Wasser wird in einen Behälter abgeschieden.
Wer jedoch einen neuen Trockner anschaffen muss, der könnte vielleicht über einen Wärmepumpentrockner nachdenken. Er arbeitet ganz ähnlich wie die gleichnamige Heizung. Solche Trockner sind zwar teurer als herkömmliche Exemplare, benötigen pro Trocknung oft länger und die Modellvielfalt ist geringer. Aber:
- Die Wäsche wird nicht so heiß, das ist schonender.
- Der Energieverbrauch ist erheblich geringer.
- Durch das vollständig geschlossene System ist die Trocknungsleistung
unabhängig von der Umgebungsluftfeuchte. Umgekehrt heißt es jedoch „Finger weg“ von Waschtrocknern. Diese Kombinationsgeräte verbrauchen bauartbedingt meist Wasser auch beim Trocknen (zum Kondensieren des Dampfes) und haben zudem in beiden Betriebsarten höhere Stromverbräuche.
6. Duftende Ergebnisse durch natürliche Helfer
Der Waschmittelduft wird durchs Trocknen reduziert? Kein Problem: Das geht auch noch im Trockner und kann sogar chemische Duft-Weichspüler überflüssig machen. Natürliche Alternativen wie ein Stoffbeutel mit Lavendel oder ein paar Tropfen ätherisches Öl auf einem Baumwolltuch können unbesorgt in den Trockner gegeben werden. Diese Methode schont die Umwelt und verleiht der Wäsche eine individuelle Note.
Tipp: Solche Duftöle lassen sich sogar in der Küche selbst herstellen.
7. Die Kunst, Falten zu vermeiden
Im Prinzip erzeugt jeder nicht überladene Trockner (weitgehend) knitterfreie Wäsche. Wie lange der Zustand anhält, hängt jedoch vom Timing der Bediener ab. Wird die Wäsche direkt nach Ende des Programms entnommen und auf Bügel gehängt, bleibt sie in Form. Für empfindliche Stoffe empfiehlt es sich, die Drehzahl der Waschmaschine beim Schleudern zu reduzieren, da weniger stark gepresste Textilien weniger knittern.
8. Die richtige Balance zwischen Trockner und Lufttrocknung
Nicht jede Textilie gehört in den Trockner. Besonders empfindliche Materialien wie Seide oder Wolle trocknen am besten an der Luft. Für schwerere Stoffe oder Bettwäsche kann aber eine Kombination aus Lufttrocknung und Trockner sinnvoll sein: Erst an der Luft vortrocknen lassen und dann im Trockner auffrischen. Das spart Energie und schont die Fasern.
9. Cleveres Zubehör nutzen
Mit kleinen Helfern lässt sich der Trocknungsprozess weiter optimieren. Trocknerbälle, etwa aus Wolle, sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme und reduzieren die Trocknungszeit. Auch spezielle Anti-Knitter-Tücher oder Auffrischungsbeutel für empfindliche Kleidung können das Ergebnis verbessern und die Lebensdauer der Textilien verlängern.
Tipp: Alles, was mit Daunen gefüttert ist, wird automatisch „fluffiger“, wenn einige saubere Tennisbälle mit im Trockner rotieren.
10. Fehlerquellen vermeiden: Häufige Stolpersteine
Häufig werden Fehler beim Trocknen erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Zu den klassischen Problemen gehören beispielsweise
- eingelaufene Kleidung,
- verblasste Farben,
- lose Fäden oder Dekor oder
- unangenehme Gerüche.
Das lässt sich vermeiden, indem auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Stoffes geachtet wird und keine nassen Kleidungsstücke zu lange im Trockner verbleiben. Auch das Trocknen von Mischgewebe in einem Durchgang ist oft problematisch, da die unterschiedlichen Fasern unterschiedliche Trocknungszeiten haben.
11. Nachhaltig denken: Trocknen mit Umweltbewusstsein
Wer den Trockner möglichst umweltfreundlich nutzen möchte, sollte nicht nur auf ein energieeffizientes Gerät setzen, sondern auch den Einsatz reduzieren. Das Schleudern auf hoher Stufe in der Waschmaschine vor dem Trocknen hilft, die Restfeuchte zu minimieren. Außerdem lohnt es sich, an sonnigen oder windigen Tagen die Wäsche draußen zu trocknen – ein bewährter Klassiker, der Energie spart und für frische Wäsche sorgt.
Mit diesen Tipps wird der Wäschetrockner nicht nur zum zuverlässigen Helfer, sondern auch zum energieeffizienten Begleiter im Haushalt. Wer die Kniffe kennt, spart Kosten, schont die Umwelt und sorgt für beste Ergebnisse bei der Wäschepflege.