Verkaufsverpackungen dienen in erster Linie dazu, bestimmte Produkte anzupreisen. Daher sollten sie nicht nur den leichten Zugriff auf die enthaltenen Artikel bieten, sondern auch mit einem verkaufsfördernden Dekor versehen sein. Erfüllt die Verpackung diese Zwecke, ist sie schon fast perfekt. Allerdings hat sich in letzter Zeit das Umweltbewusstsein der Verbraucher stark verändert. Selbst eine aufwendig gestaltete Verpackung animiert kaum noch zum Kauf, wenn sie nicht nachhaltig ist. Doch dagegen kann etwas getan werden. Mittlerweile gibt es viele interessante Möglichkeiten, Verkaufsverpackungen nachhaltig zu gestalten.
Wann ist eine Verkaufsverpackung nachhaltig?
Die eigentliche Frage lautet, wann eine Verpackung überhaupt als nachhaltig bezeichnet werden kann. Dazu muss sie mehreren Anforderungen entsprechen. Folgende Aspekte sind von besonderer Bedeutung:
- Der Rohstoff muss nachwachsend sein
- Transportwege sollten kurz sein
- Bei der Herstellung darf nicht viel Energie verbraucht werden
- Nach dem Gebrauch sollte die Verkaufsverpackung recycelbar oder wiederverwendbar sein
Diese Eigenschaften treffen auf verschiedene Materialien zu. Deshalb sollten die Rohstoffe, aus denen sich nachhaltige Verpackungen herstellen lassen, näher beschrieben werden.
Verschiedene Rohstoffe dienen als Ausgangsmaterial
Der wahrscheinlich älteste Rohstoff für Verpackungen ist Holz. Dieses wird auch immer noch gerne verwendet, weil es nachwächst und eine lange Haltbarkeit aufweist. Schon während ein Baum wächst, bindet er sehr viel CO2. Um aus einem Baum entsprechende Holzkisten herzustellen, wird nur sehr wenig Energie verbraucht. Daher hat eine Verkaufsverpackung aus Holz im Grunde genommen eine positive CO2-Bilanz. Der einzige Nachteil ist das relativ hohe Gewicht. Werden Verbrauchsartikel in Holzkisten transportiert, erhöht sich das Gesamtgewicht der Ladung, sodass weniger Einheiten mit einer Fuhre transportiert werden können.
Ebenfalls sehr interessant ist Pappe. Verpackungen aus diesem Material sind auch schon sehr lange populär. Die Herstellung der Pappe erfolgt aus Papier, das ebenfalls aus Holz produziert wird. Daher ist auch Pappe ein nachhaltiger Werkstoff mit einer guten Umweltbilanz. Zudem lässt sie sich nach dem Gebrauch wieder sehr gut recyceln. Ein weiterer Vorteil besteht in der passgenauen Herstellung. Verkaufsverpackungen aus Pappe können exakt in der Größe produziert werden, in der sie dem Inhalt den optimalen Platz bieten. Sie lassen sich zudem sehr einfach mit biologisch unbedenklichen Farben bedrucken. Verkaufsverpackungen aus Pappe sind auch deshalb so begehrt, weil sie eine hohe Stabilität bei einem verhältnismäßig geringen Eigengewicht aufweisen.
Weitere interessante Rohstoffe für Verkaufsverpackungen
Noch nicht so bekannt, aber auf dem Vormarsch ist Graspapier. Dieses wird aus herkömmlichem Wiesengras hergestellt. Das ist ein enormer Vorteil, weil es unmittelbar vor den Produktionsstätten wächst. Es kann problemlos mehrmals in einem Jahr gemäht werden und wächst immer wieder nach. Die auf diese Weise gewonnenen Grasfasern werden mit einem gewissen Anteil an Holzfasern vermischt. Daraus entsteht ein sehr robustes Verpackungsmaterial, das in etwa der konventionellen Pappe ähnelt. Graspapier ist vollständig recycelbar und stellt daher keine Belastung für die Umwelt dar. Auch bei der Herstellung entstehen keine schädlichen Substanzen. Es bietet auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit, ungenutztes Gras von den zahlreichen Wiesen sinnvoll zu verwerten. Zudem bieten die Grünflächen vielen verschiedenen Lebewesen einen Lebensraum.
Kakaopapier ist ebenfalls ein recht neues Material
Das Besondere an diesem Verpackungsmaterial ist, dass es aus den Abfällen der Kakaobohnen hergestellt wird. Anstatt es aufwendig zu entsorgen, kann das Material zu einem stabilen Papier verarbeitet werden und gute Dienste leisten. Es stellt daher keine Belastung für die Umwelt dar. Zudem lässt sich Kakopapier schadstofffrei entsorgen oder wieder recyceln. Deshalb kann auch in diesem Fall von einem nachhaltigen Verpackungsmaterial gesprochen werden.
Verkaufsverpackungen aus Bagasse herstellen
Ein sehr neues Material wird Bagasse bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Abfallprodukt von der Zuckerherstellung. Um Zucker herzustellen, wird Zuckerrohr ausgepresst. Die Reste der Pflanzen lassen sich sehr gut zu einem stabilen Material verarbeiten. Das Material ist sehr robust und widerstandsfähig. Es eignet sich nicht nur zur Herstellung von Verpackungsmaterialien, sondern auch zur Produktion von Einweggeschirr. Aus Bagasse lassen sich neben Verpackungen folgende Dinge herstellen:
- Teller
- Schalen
- Trinkbecher
- Bestecke
Nach dem Gebrauch können die Teile problemlos auf dem heimischen Komposthaufen entsorgt werden. Daher erweisen sie sich als attraktive Alternative zu Plastikgeschirr.
Fazit
Nachhaltige Verkaufsverpackungen sind nicht nur ein großer Gewinn für die Umwelt. Sie bieten den Herstellern auch deutlich höhere Umsätze. Das Konsumverhalten der meisten Verbraucher hat sich drastisch geändert. Produkte in bedenklichen Verkaufsverpackungen werden zunehmend ignoriert.