Raubüberfall im Supermarkt: Wie sich Mitarbeiter jetzt richtig verhalten

Dana -
Bild von Anna auf Pixabay
Bild von Anna auf Pixabay

Während Banküberfälle in den letzten 50 Jahren kontinuierlich zurückgegangen sind, stehen Supermärkte und Tankstellen nach wie vor im Fokus von Gelegenheitseinbrechern und dem organisierten Verbrechen. Hier lässt sich eine große Menge an Bargeld vergleichsweise einfach erbeuten. Um im Ernstfall vorbereitet zu sein, müssen Mitarbeiter entsprechend geschult werden.

Nicht den Helden spielen

Ein möglicher Raubüberfall ist ein sensibles Thema, das aber dennoch regelmäßig angesprochen werden muss. Erst mit einem umfassenden Sicherheitskonzept können die Angestellten entsprechend auf eine solche Situation vorbereitet werden. Die erste Grundregel lautet, dass niemand den Helden spielen sollte. Geraten Täter unter Druck, kann sich die Bedrohungslage schnell intensivieren. Das gilt vor allem dann, wenn die Kriminellen bewaffnet sind. Im Ernstfall sollten die Mitarbeiter an der Kasse stets kooperieren und den Anweisungen der Diebe Folge leisten.

Es ist aber dennoch wichtig, dass die Einsatzkräfte schnellstmöglich verständigt werden. So wird nämlich nicht nur die Chance erhöht, dass die Täter gefasst werden können. Auch die Bedrohungslage an sich kann deutlich schneller entschärft werden, wenn Polizeisirenen ertönen. Dann verlassen die meisten Diebe nämlich fluchtartig den Laden. Über eine Alarm App am Smartphone kann ein stiller Notruf an die Polizei gesendet werden und gleichzeitig lassen sich auch noch die Kollegen warnen. Vor allem in großen Supermärkten bekommt man hinten an der Fleischtheke nicht mit, dass die Kollegen an der Kasse mit einer Waffe bedroht werden.

Ruhe und Kontrolle bewahren

Während eines Raubüberfalls sind die Mitarbeiter im Supermarkt auch für die Kunden verantwortlich. Hier gilt es, ein Vorbild zu sein und nicht in Panik zu verfallen. Eine hysterische Kollegin an der Kasse macht aber nicht nur die Kunden nervös, sondern treibt auch den Puls beim Täter in die Höhe. In Schulungen können solche Gefahrensituationen immer wieder simuliert werden, bis man eine gewisse Routine entwickelt hat. Das hilft dabei, im Ernstfall die Ruhe und die Kontrolle zu bewahren. So kann dem Täter ein möglichst sicheres Gefühl gegeben werden, dass die geplante Tat nicht schiefläuft. Die meisten Diebe haben nämlich grundsätzlich nicht vor, Personen zu verletzen, da grundsätzlich immer das Geld im Vordergrund steht. Zudem sollten die Mitarbeiter während des Überfalls versuchen, sich möglichst viele Details des Täters einzuprägen. Zwar sind die meisten Läden mittlerweile mit Überwachungskameras ausgestattet, eine möglichst genaue Täterbeschreibung hilft aber vor allem bei der Fahndung in den ersten Stunden.

Jemand muss Erste Hilfe leisten können

Bei der Personalplanung muss immer berücksichtigt werden, dass ein Mitarbeiter Erste Hilfe leisten kann. Im Zuge eines Raubüberfalls kann es nämlich durchaus auch zu Personenschaden kommen. Dann ist es wichtig, dass zumindest ein Mitarbeiter vor Ort die Wunden notdürftig versorgen kann, bis die Rettungskräfte eintreffen. Aber auch im Supermarkt-Alltag ist Erste Hilfe immer ein wichtiges Thema, weswegen regelmäßige Auffrischungskurse unbedingt eingeplant werden müssen. Apropos Erste Hilfe: Nach dem Überfall bleiben direkt betroffene Mitarbeiter meist mit einem Trauma zurück. Daher ist es wichtig, dass Arbeitgeber hier aktiv ihre Hilfe anbieten und die Kosten für Traumabewältigung und psychologisch Ersthilfe tragen.