Regenwasser oder Grundwasser? Wann sich ein Gartenbrunnen lohnt

Dana -
Bild von Thomas auf Pixabay
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Steigende Wasserpreise und zunehmende Trockenperioden durch den Klimawandel stellen Gartenbesitzer vor neue Herausforderungen. Zwei Alternativen zur kostspieligen Leitungswasserversorgung gewinnen dabei an Bedeutung: die Grundwassernutzung durch einen eigenen Gartenbrunnen oder das Sammeln von Regenwasser.

Beide Optionen bieten unterschiedliche Vorteile hinsichtlich Kosten, Verfügbarkeit und Umweltverträglichkeit. Die optimale Bewässerungsmethode hängt von lokalen Gegebenheiten, Gartengröße und Pflanzenanforderungen ab.

Dieser Artikel vergleicht beide Systeme für eine nachhaltige Gartenbewässerung.

Grundwasser nutzen: Vorteile eines eigenen Gartenbrunnens

Ein Gartenbrunnen ermöglicht ganzjährigen Zugriff auf Grundwasser – selbst während Trockenperioden. Die gleichbleibende Temperatur des Grundwassers schont zudem die Pflanzen. Je nach Grundwassertiefe eignen sich verschiedene Brunnentypen: Schlagbrunnen für hohe Grundwasserspiegel oder Bohrbrunnen für tiefere Schichten. Die geologischen Bedingungen manchen Regionen begünstigen häufig die Brunneninstallation. Daher erfreut sich zum Beispiel das Brunnen Bohren in Chemnitz (Sachsen) einer großen Beliebtheit.

Fachfirmen führen den Brunnenbau meist innerhalb weniger Tage durch, wobei die Tiefe je nach Standort variiert. Bei regelmäßiger Wartung hält ein Brunnen mehrere Jahrzehnte.

Regenwassernutzung: Alternative zum Grundwasserbrunnen

Regenwassernutzung bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Brunnen. Das natürlich weiche, kalkarme Wasser eignet sich besonders für empfindliche Pflanzen wie Rhododendren.

Für die Sammlung stehen verschiedene Systeme zur Verfügung: einfache Regentonnen für kleinere Gärten oder unterirdische Zisternen für größere Flächen.

Ein wesentlicher Vorteil liegt in den geringen Installationskosten – oft nur einige hundert Euro im Vergleich zu mehreren tausend Euro für einen Brunnen. Allerdings hängt die Verfügbarkeit stark von Niederschlagsmengen ab, was in Trockenperioden problematisch werden kann.

Wirtschaftlichkeit: Wann sich ein Gartenbrunnen finanziell lohnt

Die Wirtschaftlichkeit eines Gartenbrunnens wird von mehreren Faktoren bestimmt. Die Anschaffungskosten betragen je nach Tiefe zwischen 2.000 und 5.000 Euro, zuzüglich Pumpe und Filter. Bei einem Wasserpreis von 2 Euro pro Kubikmeter und 100 Kubikmetern jährlichem Gartenwasserbedarf ergibt sich eine Ersparnis von 200 Euro pro Jahr.

Die Amortisationszeit liegt somit zwischen 10 und 25 Jahren. Entscheidend sind Gartengröße und Wasserbedarf – bei Flächen ab 200 Quadratmetern rechnet sich ein Brunnen schneller. Auch lokale Wasserpreise beeinflussen die Wirtschaftlichkeit erheblich.

Zusätzlich passt ein Gartenbrunnen gut in die Konzepte des klimagerechten Gärtnerns, da er hilft, wertvolles Trinkwasser zu sparen und Ressourcen bewusster zu nutzen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Gartenbrunnen

Die Nutzung von Grundwasser unterliegt in Deutschland dem Wasserhaushaltsgesetz und den jeweiligen Landeswassergesetzen. Für Gartenbrunnen mit geringer Entnahmemenge ist meist nur eine Anzeige bei der zuständigen Wasserbehörde erforderlich.

In Sachsen gilt für Brunnen mit einer Entnahme unter 2.000 Litern täglich eine vereinfachte Anzeigepflicht, die einen Monat vor Baubeginn erfolgen muss.

Wichtig sind zudem Abstandsregeln zu Nachbargrundstücken. Bei Regenwassernutzung sind die rechtlichen Anforderungen geringer, jedoch können kommunale Vorschriften bestehen.

Installation und Wartung: Was bei Brunnenbau und -pflege zu beachten ist

Die Brunneninstallation sollte durch Fachleute erfolgen, die den optimalen Standort unter Berücksichtigung von Grundwasserspiegel und Bodenbeschaffenheit festlegen. Wichtig ist ein ausreichender Abstand zu Verschmutzungsquellen.

Die regelmäßige Wartung umfasst Pumpenkontrolle, Filterreinigung und Überprüfung der Fördermenge. Bei Frost sollte die Pumpe frostsicher gelagert werden.

Alle zwei bis drei Jahre empfiehlt sich eine Reinigung des Brunnenschachts. Bei Regenwassersystemen konzentriert sich die Wartung auf die Reinigung von Dachrinnen und Filtern sowie Dichtigkeitsprüfungen.

Mit richtiger Pflege funktionieren beide Systeme jahrelang zuverlässig. Die überzeugende Nutzungsdauer erweist sich unter anderem dann als praktisch, wenn der Brunnen beispielsweise eine geräumig gestaltete Sitzecke mit Wasserstelle im Garten versorgt oder in ein durchdachtes Gestaltungskonzept eingebunden ist.

Kombination beider Systeme: Hybrid-Lösungen für optimale Wasserversorgung

Hybridsysteme kombinieren die Vorteile von Grund- und Regenwassernutzung und gleichen deren Nachteile aus. In Regenperioden wird vorrangig das gesammelte Regenwasser verwendet, während Trockenzeiten durch Grundwasser überbrückt werden.

Moderne Steuerungen ermöglichen den automatischen Wechsel zwischen den Wasserquellen je nach Verfügbarkeit. Säureliebende Pflanzen erhalten Regenwasser, nährstoffhungrige Beete mineralreiches Grundwasser.

Trotz höherer Investitionskosten bieten Hybridsysteme größere Versorgungssicherheit und ökologische Vorteile. Für größere Gärten mit vielfältigen Pflanzenarten stellen sie oft die ideale Lösung dar.

Oft einfacher als gedacht: Nachhaltige Gartenbewässerung mit System

Die Entscheidung zwischen Regenwassernutzung und eigenem Gartenbrunnen hängt von vielen Faktoren ab – von regionalen Gegebenheiten über Gartengröße bis hin zu persönlichen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.

Während Regenwasser durch niedrige Einstiegskosten überzeugt, punktet der Brunnen mit Unabhängigkeit in Trockenphasen. Wer langfristig denkt, sollte auch die Kombination beider Systeme in Betracht ziehen.

Sie bietet Flexibilität, spart Trinkwasser und schafft stabile Bedingungen für Pflanzen – besonders in Zeiten des Klimawandels. Eine durchdachte Planung zahlt sich hier nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich aus.

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