Versicherungen: Welche Policen sind sinnvoll?

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Bild von kalhh auf Pixabay
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Für nahezu jede Lebenslage gibt es eine Versicherung. Doch nicht jede Police ist sinnvoll und nützlich. Dieser Beitrag erklärt, welche Versicherungen notwendig sind und welche Policen Verbraucher optional abschließen können.

Welche Versicherungen sind relevant?

Die Krankenversicherung ist für alle in Deutschland lebenden Menschen ein Muss. Außerdem verfügen die meisten Bundesbürger über eine private Haftpflicht und eine Kfz-Haftpflicht. Danach folgen laut Statista die Hausratversicherung, die Rechtsschutzversicherung sowie die Lebens- und Unfallversicherung. Neben diesen notwendigen und wichtigen Versicherungen stehen zahlreiche weitere Policen zur Auswahl. Nicht jede Versicherung ist für jeden sinnvoll und notwendig.

Notwendige und wichtige Versicherungen im Überblick

Zu den wichtigsten Versicherungen zählen die Krankenversicherung, die private Haftpflichtversicherung, die Kfz-Versicherung für Autobesitzer, die Wohngebäude- und Hausratversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Tipp: Bei der heutigen Fülle an Versicherungen, Onlinedepots und Finanzkonten verliert man schnell den Überblick. Mit einer kostenlosen Finanz-App lassen sich die eigenen Finanzen und Versicherungen digital verwalten. So bietet sie auch die Möglichkeit, regelmäßig ohne großen Aufwand einen Versicherungscheck durchzuführen und zu prüfen, ob der Versicherungsschutz noch zur aktuellen Lebenssituation passt.

Krankenversicherung

Eine Krankenversicherung ist hierzulande Pflicht. Neben der gesetzlichen Krankenversicherung, die fast jedem offen steht, gibt es in Deutschland die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Für die private Krankenversicherung können sich Beamte, Selbstständige sowie Angestellte ab einer bestimmten Gehaltshöhe entscheiden.

Krankenzusatzversicherung

Die meisten Menschen in Deutschland sind zwar Pflichtmitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese beteiligt sich allerdings nicht an allen Behandlungen. Einige müssen Versicherte selbst bezahlen. Mit einer privaten Krankenzusatzversicherung erhalten Verbraucher auf Wunsch beispielsweise eine Chefarzt-Behandlung oder ein Einzelzimmer im Krankenhaus. Eine übliche Krankenzusatzversicherung ist auch die Zahnzusatzversicherung. Diese beteiligt sich an den Kosten für teure Prothesen, Brücken oder Kronen.

Privathaftpflicht

Schnell passieren im Alltag Missgeschicke oder Unfälle. Schäden, die daraus resultieren, können für den Verursacher teuer werden und schlimmstenfalls die eigene Existenz bedrohen. Der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, empfiehlt sich jedoch, um hohe Kosten zu vermeiden.

Tierhalterhaftpflicht

Die Tierhalterhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die Reit- und Zugtiere, Pferde und Hunde anderen zufügen. In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin ist sie Pflicht. In Baden-Württemberg oder Bayern ist sie nur für bestimmte Tiere vorgeschrieben. Katzen und andere Kleintiere sind über die Privathaftpflicht mitversichert.

Kfz-Haftpflicht

Wer in Deutschland ein eigenes Fahrzeug oder ein Motorrad anmeldet, ist per Gesetz zum Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung verpflichtet. Diese deckt Schäden ab, die der Fahrer im Straßenverkehr verursacht. Neben der Kfz-Haftpflicht gibt es ergänzend die sogenannte Mallorca-Police. Diese sollten insbesondere Fahrer abschließen, die im EU-Ausland mit einem Mietwagen fahren. Das Fahrzeug ist durch die Zusatzversicherung wie das eigene Fahrzeug versichert. Wer dagegen mit dem eigenen Auto ins Ausland reist, sollte einen Auslandsschadenschutz abschließen.

Im Gegensatz zur Kfz-Haftpflicht ist der Abschluss einer Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Die Versicherung reguliert die Schäden am eigenen Fahrzeug und ist optional abschließbar.

Berufshaftpflicht

Die Berufshaftpflichtversicherung ist nicht für jeden Berufstätigen relevant. Für manche Berufe ist sie aber durch die jeweilige Berufskammer oder gesetzlich vorgeschrieben. Dazu zählen unter anderem Rechtsanwälte und Notare, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Immobilienverwalter, Energieberater und Versicherungsvermittler. Dabei handelt es sich um Berufe, bei denen durch Behandlungs- oder Beratungsfehler Schäden entstehen können.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Von einer Berufsunfähigkeit kann jeder betroffen sein, ganz gleich, um welchen Beruf es sich handelt. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht häufig nicht aus, um dann alle anfallenden Kosten begleichen zu können. Deshalb ist es ratsam, den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung in Erwägung zu ziehen. Das Alter und die Gesundheit des Versicherten spielen dabei eine große Rolle. Je jünger und gesünder dieser ist, desto weniger zahlt er für seine Versicherung. Leidet er hingegen bereits an einer bestimmten Krankheit, bezahlt er entweder Risikozuschläge oder der Versicherer lehnt seinen Antrag ab.

Für alle in Deutschland lebenden Menschen besteht eine Krankenversicherungspflicht.


Wohngebäudeversicherung

Immobilienbesitzer schützen sich und ihr Eigentum mit einer Wohngebäudeversicherung gegen Naturgefahren. Die Police deckt Schäden ab, die unter anderem durch Blitzschlag, Feuer, Hagel und Sturm entstehen. In Wohnregionen, in denen es häufig zu Starkregen kommt, ist es zudem sinnvoll, zusätzlich die sogenannte Elementarschadenversicherung abzuschließen.

Hausratversicherung

Werden durch einen Einbruch, Vandalismus, Feuer oder einen Sturm wertvolle Gegenstände im Haus zerstört, greift die Hausratversicherung.

Altersvorsorge

Für viele Menschen wird die gesetzliche Rentenzahlung nicht ausreichen, um sich auch im Alter einen gewissen Lebensstandard zu erhalten. Eine zusätzliche Versicherung ist deshalb ratsam. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten: die vom Staat geförderte, die betriebliche oder die private Altersvorsorge.

Risikolebensversicherung

Verstirbt der Hauptverdiener in einer Familie, ist das für die Angehörigen nicht selten mit großen finanziellen Problemen verbunden. Mit einem oder keinem Verdienst ist es schwierig, die Raten für das Haus oder die Miete zu bezahlen. Hinzu kommen weitere, laufende Kosten. Eine Risikolebensversicherung schafft in einer solchen Situation Abhilfe. Sie zahlt den Hinterbliebenen die zuvor festgelegte Todesfallsumme aus.

Optionale Versicherungen

Neben den genannten wichtigen Versicherungen können Verbraucher bei Bedarf weitere Versicherungen abschließen. Gängige, optionale Policen sind Reiseversicherungen und die Pflegezusatzversicherung.

Reiseversicherung

Wer sich im europäischen Ausland verletzt oder krank wird, erhält in der Regel Leistungen durch die Krankenversicherung. Diese übernimmt aber oft nicht alle Behandlungskosten. Gehen die Leistungen über die im Urlaubsland üblichen Leistungen hinaus, muss der Versicherte die Kosten dafür selbst tragen. Insbesondere der Rücktransport kann teuer werden. Für diesen kommen die Krankenkassen zumeist nicht auf. Hierfür gibt es den Auslandsreiseschutz, der sich individuell für die Dauer des Urlaubes abschließen lässt. Zusätzlich kann eine Reiserücktrittsversicherung nützlich sein, vor allem bei teuren und frühzeitig gebuchten Reisen.

Pflegezusatzversicherung

Die Leistungen aus der staatlichen Pflegeversicherung reichen im Alter oft nicht aus. Deshalb kann der Abschluss einer zusätzlichen, privaten Pflegeversicherung angebracht sein. Denn sind die Einnahmen aus Rente, sonstigem Einkommen und der staatlichen Pflegeversicherung zu gering, um beispielsweise die Pflege im Altenheim bezahlen zu können, verpflichtet das Sozialamt womöglich die Kinder zur Zahlung von Elternunterhalt. Wie bei der Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen sich die Beiträge für eine Pflegezusatzversicherung mit zunehmendem Alter.