Visitenkarten erleben ein Revival

Dana -
Foto von Claire Abdo auf Unsplash
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Kleine Karte – große Wirkung: Visitenkarten bleiben attraktiv

Die zunehmende Dominanz digitaler Kommunikationsmedien hat die Sehnsucht nach greifbaren Schriftstücken neu aufleben lassen. Visitenkarten erleben ein Revival und werden gerade in ihrer Rolle als Korrektiv wieder wertgeschätzt. Sie sind ein kleines, aber feines Instrument der Selbstdarstellung und können bei einer guten Aufmachung einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Aller Voraussicht nach werden Visitenkarten deshalb nicht von der digitalen Revolution verdrängt, sondern behaupten ihren Platz im Marketing-Mix von Unternehmen und Freiberuflern.

Ursprünge in China

Wer sich heute Visitenkarten mit print24.com ausdrucken lässt, befindet sich bei seiner Marketingstrategie in einer jahrhundertealten Tradition. Historiker verweisen auf das China im 15. Jahrhundert als Ausgangspunkt der Visitenkarte. Damals gehörte China zur Ming-Dynastie und besaß eine ausgeprägte Hofetikette, die sich im spätmittelalterlichen Frankreich erst noch entwickeln musste. Einflussreiche und wohlhabende Personen nutzten die „Meishi“ zur Kontaktpflege.

Der aus den beiden Schriftzeichen Ming (Name) und Shi (Stich oder Stichkarte) zusammengesetzte Begriff verweist auf seine Bedeutung. Bei ihrer Gestaltung wurden die Karten mit zahlreichen Verzierungen versehen. Die Art ihrer Gestaltung, aber auch die Art ihrer Übergabe, die im Sinne eines höfischen Zeremoniells in China an eine strenge Etikette gebunden war, spiegelte den Status des Besitzers wider.

Visitenkarten in Frankreich und England

Nach dem Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges 1648 entwickelte sich der Absolutismus in Europa. Während das HRRDN in der Mitte Europas geschwächt und entvölkert wurde, konnte Frankreich seine Stellung stärken und sein Reich unter anderem mit der Inbesitznahme des Elsasses vollenden.

Dadurch avancierte Frankreich zum Kristallisationspunkt des Absolutismus im barocken Zeitalter, der sich im Wirken des „Sonnenkönigs“ Louis XIV. (1638 – 1715) manifestierte. Die ersten Visitenkarten in Europa entstanden hier im 17. Jahrhundert und wurden anfangs als Besucherkarten (Visite = Besuch) von Personen in gehobener Stellung genutzt.

Als solche wurden sie zunächst bei einem fehlgeschlagenen Hausbesuch im Eingangsbereich hinterlegt, um den Kontakt zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen. Zunehmend setzte sich allerdings der Brauch durch, die Visitenkarte für den Austausch von Kontaktdaten zu verwenden. Repräsentation und Statusdenken spielten von Anfang an mit, wovon die raffinierten Verzierungen der oft im Kupferstich hergestellten Visitenkarten zeugen.

Es folgten die englischen Geschäftsleute und reisenden Händler, die ihrerseits Visitenkarten zur Kontaktpflege verwendeten. Sie nutzten die Karten, um ihre Kunden über ihr Unternehmen, ihren Standort und ihr Angebot zu informieren und brachten diese bevorzugt auf Märkten unter das Volk.

Diese Entwicklung spiegelt den Trend der zunehmenden Emanzipation des Bürgertums vom Adel als strukturelle Konstanze im abendländischen Europa wider. Spätestens im 17. Jahrhundert waren die Visitenkarten auf dem gesamten Kontinent bekannt.

Die Vorteile von Visitenkarten

Visitenkarten sind ein hervorragendes Medium zur Repräsentation und Kontaktpflege. Sie verbinden Nützliches in Form der Angabe des Unternehmens, seiner Standorte und seines Warenangebots mit künstlerischen Mitteln der Repräsentation, sodass sich Visitenkarten wunderbar dazu nutzen lassen, das eigene Unternehmen im besten Licht darzustellen. Spielraum ist genug für eine attraktive und kreative Gestaltung zugunsten eines starken Werbeeffekts sowie zum Transport von wesentlichen Informationen vorhanden.

Die einfache Form und ihr leichtes Gewicht ermöglichen eine schnelle Weitergabe, wobei Visitenkarten bequem im Portemonnaie Aufnahme finden und vom Empfänger, unterwegs ebenso wie Zuhause, als Erinnerungsstützen genutzt werden können. Als Mittel der Kontaktpflege, Netzwerkerweiterung und Kundenbindung bleiben Visitenkarten wichtig und senken die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme.

Indem Visitenkarten an sämtliche Angestellte auf jeder Hierarchieebene ausgegeben werden können, wirken sie auch nach innen und können eine integrative Wirkung entfalten. Obwohl Visitenkarten den Vorteil haben, als ursprünglich analoges Medium handlich und greifbar zu sein sowie gleichzeitig analog orientierte Zielgruppen zu erreichen, ist eine Anbindung an die digitale Welt mit QR-Codes, AR- und VR-Elementen sowie digitalen Visitenkarten möglich.

Visitenkarten sind vielseitig anwendbar

Der eigentliche Zweck von Visitenkarten besteht in der Verbreitung von Kontaktdaten gegenüber Kunden, Zielgruppen und Geschäftspartnern, wobei Werbung und Information Hand in Hand einhergehen. Doch Visitenkarten sind vielseitig verwendbar, sodass sie sich unter anderem auf Messeständen und Rezeptionen ausstellen, in Präsentationsmappen einbinden und als Beilagen für Briefe verwenden lassen.

Werden sie auf Meetings auf dem eigenen Pult platziert, macht dies den anderen Teilnehmern den eigenen Namen bewusst und erleichtert die Einbindung in das Gespräch. Was Visitenkarten weiterhin auszeichnet, ist ihre Eigenheit, stark auf der emotionalen Ebene zu wirken. So vermitteln die Wahl der Farben, Bilder, Verzierungen, Typografie, des Druckverfahrens, Materials und der Anordnung der einzelnen Elemente zueinander wesentlich mehr als bloße Daten.