Verbraucherzentrale Sachsen und Regenbogenschule in Taucha machen vor, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingt
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgt den Anspruch, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen und die Folgen des eigenen Handelns auf sich selbst, das Umfeld und die Welt zu verstehen und verantwortungsvoll zu entscheiden. Schulische Bildung nimmt eine besonders prägende Rolle ein, daher ist BNE neu als überfachliches Ziel in die sächsischen Lernpläne aufgenommen worden.
Wie an dieser große Zielstellung ganz praktisch im Schulalltag gearbeitet werden kann, zeigten heute die Kinder und Lehrkräfte der Regenbogenschule Taucha und das Team für Ernährung von der Verbraucherzentrale Sachsen. Im gesamten Schuljahr gingen die Kinder Fragen zur nachhaltigen Ernährung nach, probierten aus und kosteten selbst Zubereitetes.
Dazu Rektorin Katrin Theil-Schulze: „Für uns als Schule hat Ernährungsbildung einen hohen Stellenwert. Externe Partnerschaften ermöglichen hier ein vertieftes Eintauchen in unterschiedliche Themen, wie den fairen Handel oder die regionale Herkunft von Obst und Gemüse.“ Denn nachhaltig essen heißt, eine gesundheitsförderliche Auswahl an Lebensmitteln zu treffen, die gleichzeitig umwelt- und sozialverträglich ist. BNE im Themenfeld Ernährung zielt darauf ab, Kompetenzen, Wissen und Handlungsfähigkeit der Kinder so zu stärken, dass sie lernen zukunftsorientiert zu handeln.
Holger Gasse, Mitglied des Sächsischen Landtages und bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion betont dabei: „Nachhaltigkeit lässt sich nur gemeinsam mit Schülern, Pädagogen und Eltern realisieren. Das persönliche Engagement eines Jeden zählt. In Sachsen wird in den Schulen Bildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe umgesetzt, soll Kindern und Jugendlichen Lernerfahrungen ermöglichen, die sie zur Mitgestaltung der zukunftsfähigen Gesellschaft befähigen.“
„Die Stadt Taucha arbeitet daran, den Weg zu einer klimaneutralen Kommune nachdrücklich zu beschreiten und eine vorausschauende Stadtentwicklung voranzutreiben. Sie setzt auf umweltgerechte Innovation bei der kommunalen Wärmeplanung und eine lebenswerte Umgebung. Als erste Stadt Nordsachsens hat Taucha seine Bewerbung als Fairtrade Town eingereicht und sieht nun seiner erfolgreichen Zertifizierung entgegen. Mit dem klima- und energiepolitischen Arbeitsprogramm „Natürlich Taucha!“ soll die Stadt Taucha zur „nachhaltigen Kommune“ entwickelt und dies in das tägliche Handeln integriert werden. Deswegen passt dieses Projekt sehr gut zu unserer Kommune. Es führt bereits Kinder an den Gedanken der Nachhaltigkeit heran.“, erklärt Tobias Meier, Bürgermeister der Stadt Taucha.
„Wenn Lehrkräfte und Schüler*innen sich so engagiert mit diesen Fragen beschäftigen wie an der Regenbogenschule, kann es gelingen, unseren Alltag nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten“, freut sich Andreas Eichhorst, Vorstand Verbraucherzentrale Sachsen. „Wir unterstützen als Verbraucherzentrale Sachsen gern dabei – mit Bildungsangeboten für Schüler*innen und Lehrkräfte, aber auch als fachliche Begleitung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Schulalltag.“
Insgesamt arbeiteten 425 Schüler*innen verschiedener Klassenstufen in 33 Aktionen und Workshops rund 66 Stunden mit großer Begeisterung an den Themen. „Am schönsten waren die Momente in denen klassenübergreifendes Lernen auf dem Plan stand und Erst- und Drittklässler sich beim Gemüseschnippeln gemeinsam mit Regionalität auseinandersetzten“, erinnert sich Ernährungsexpertin Claudia Lasarczik, die die Regenbogenschule das gesamte Schuljahr begleitete.
Das Schulprojekt “#nachhaltigkeitbewegen“ startete die Verbraucherzentrale Sachsen erstmals im Schuljahr 2021/2022. Seitdem wurden mit der Regenbogenschule Taucha sachsenweit vier Schulen mit der Auszeichnung „Modellschule für nachhaltige Ernährung ausgezeichnet“.
1. Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium in Dresden
2. Sorbisches Gymnasium Bautzen und
3. Internationale Oberschule Meerane
4. Regenbogenschule Taucha