Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen und verdienen daher eine aufmerksame Pflege und Versorgung, damit es ihnen gut geht. Ein zentrales Element ist dabei die richtige Fütterung. Die Ernährung wirkt sich nicht nur auf das körperliche Wohlbefinden, sondern auch auf das Verhalten und die Lebensqualität der Tiere aus. Doch wie füttert man seinen Hund eigentlich richtig? Dieser umfassende Ratgeber gibt Tipps zur optimalen Ernährung für die Vierbeiner.
Grundlagen der Hundefütterung
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die Ernährung eines Hundes speziell auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein sollte. Wie bei Menschen sind auch bei Hunden die Ernährungsanforderungen vielfältig und von mehreren Faktoren wie Alter, Gewicht und Aktivitätsniveau abhängig. Zur Berechnung der richtigen Futtermenge kann man einen Hundefutter-Rechner nutzen, der diese Faktoren berücksichtigt.
Überblick über verschiedene Arten von Hundefutter
Um den unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen gerecht zu werden, hat sich eine Vielzahl an Futtermitteln etabliert. Daher folgt nun ein detaillierter Überblick über die gängigsten Arten von Hundefutter, ihre Vor- und Nachteile sowie wichtige Hinweise zur Anwendung.
Trockenfutter: Langzeitfavorit mit speziellen Eigenschaften
Trockenfutter erfreut sich bei vielen Hundebesitzern großer Beliebtheit. Es ist aufgrund seiner langen Haltbarkeit und einfachen Lagerung besonders praktisch. Die kompakte Form bietet eine hohe Nährstoffdichte, was bedeutet, dass kleinere Futtermengen ausreichen, um den Nährstoffbedarf des Hundes zu decken.
Vorteile:
Lange Haltbarkeit: Trockenfutter kann über einen längeren Zeitraum gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren.
Einfache Lagerung: Die Verpackung ist oft platzsparend und das Futter kann unkompliziert portioniert werden.
Förderung der Zahngesundheit: Durch das Kauen der harten Brocken werden die Zähne des Hundes auf natürliche Weise gereinigt.
Nachteile:
Weniger Geschmack: Viele Hunde bevorzugen den Geschmack von Nassfutter, da Trockenfutter manchmal als weniger schmackhaft empfunden wird.
Hoher Getreideanteil: Einige Trockenfuttersorten enthalten einen hohen Anteil an Getreide, was nicht für alle Hunde ideal ist, insbesondere bei Getreideunverträglichkeiten.
Nassfutter: Schmackhafte Feuchtigkeitsquelle mit Grenzen
Nassfutter ist eine weitere beliebte Option, die sich durch ihren hohen Feuchtigkeitsgehalt auszeichnet. Es wird oft als besonders schmackhaft empfunden und hat den Vorteil, dass es zur Flüssigkeitszufuhr beiträgt.
Vorteile:
Hoher Wassergehalt: Unterstützt die Flüssigkeitsaufnahme, was besonders für Hunde, die wenig trinken, vorteilhaft ist.
Oft leckerer für Hunde: Viele Hunde bevorzugen den Geschmack und die Textur von Nassfutter.
Nachteile:
Kürzere Haltbarkeit: Nach dem Öffnen muss Nassfutter relativ schnell verbraucht werden, da es leicht verderblich ist.
Teurer: Im Vergleich zu Trockenfutter ist Nassfutter oft kostspieliger.
Weniger Zahnpflege: Im Gegensatz zu Trockenfutter bietet Nassfutter weniger mechanische Reinigung für die Zähne.
BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter): Natürliche Alternative mit Vorsicht
Die BARF-Methode setzt auf die Fütterung von rohem Fleisch und natürlichen Zutaten, um die ursprüngliche Ernährung von Hunden zu imitieren. Diese Ernährungsform wird von vielen als besonders natürlich und gesund angesehen.
Vorteile:
Natürliche Ernährungsweise: BARF basiert auf der Idee, dass rohes Futter der natürlichen Ernährung eines Hundes am nächsten kommt.
Keine Konservierungsstoffe: Durch die frische Zubereitung werden keine künstlichen Zusatzstoffe benötigt.
Nachteile:
Erfordert genaue Kenntnisse: Eine ausgewogene BARF-Diät erfordert ein hohes Maß an Wissen, um Mangelerscheinungen und Überdosierungen zu vermeiden.
Risiko einer bakteriellen Kontamination: Rohes Fleisch kann Krankheitserreger enthalten, die für Hunde und Menschen gefährlich sein können.
Selbst gekochtes Futter: Maßgeschneiderte Ernährung mit Aufwand
Selbst gekochtes Futter bietet die Möglichkeit, die Ernährung des Hundes perfekt auf seine individuellen Bedürfnisse abzustimmen. Hierbei hat man die vollständige Kontrolle über die Zutaten und deren Qualität.
Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass die Mahlzeiten alle wichtigen Nährstoffe enthalten und ausgewogen zusammengesetzt sind. Dies erfordert ein gewisses Maß an Fachwissen. Das tägliche Kochen und Vorbereiten von Hundefutter nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als das Öffnen einer Dose oder Verpackung, und sollte definitiv mit in die Planung einbezogen werden.
Die selbst gekochte Hundemahlzeit kann beispielsweise aus gekochtem Huhn, Reis und Gemüse bestehen. Ergänzend sollten Vitamine und Mineralstoffe, wie Kalzium und Omega-3-Fettsäuren, hinzugefügt werden, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
Ernährungsbedürfnisse von Hunden
Die Hauptnährstoffe, die ein Hund benötigt, sind Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Proteine sind essenziell für den Muskelaufbau und die Reparatur von Gewebe, während Fette die Hauptenergiequelle bilden und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine fördern. Kohlenhydrate bieten dem Hund schnell verfügbare Energie, und Vitamine und Mineralstoffe haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel und der Knochengesundheit des Hundes.
Altersabhängige Bedürfnisse
Welpen benötigen eine höhere Nährstoffdichte, um ihr Wachstum zu unterstützen, während erwachsene Hunde eine ausgewogene Mischung benötigen, um fit und gesund zu bleiben. Senioren, die oft weniger aktiv sind, benötigen weniger Kalorien, jedoch eine hohe Nährstoffdichte zur Unterstützung der alternden Organe.
Rassespezifische Unterschiede
Große Hunde haben andere Nährstoffanforderungen als kleine Rassen. Beispielsweise benötigen große Rassen spezifische Mengen an Kalzium und Phosphor zur Unterstützung des Knochenwachstums, während kleinere Rassen oft energiedichtere Mahlzeiten benötigen.
Spezielle Futterbedürfnisse
Hunde können, ähnlich wie Menschen, unter Allergien und Unverträglichkeiten leiden. Häufige Allergene sind bestimmte Proteine wie Huhn oder Rind sowie Getreide. Eliminationsdiäten und spezielle hypoallergene Futtersorten können hier Abhilfe schaffen.
Gesundheitsprobleme
Übergewicht, Diabetes oder Nierenprobleme erfordern spezielle Diäten, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sind. Diäten, die von Tierärzten empfohlen werden, sind hierbei eine gute Anlaufstelle.
Fütterungsroutine
Regelmäßigkeit ist für Hunde äußerst wichtig, da sie ihre täglichen Aktivitäten und Verdauungsprozesse darauf einstellen. Zwei- bis dreimal tägliche Fütterungen sind in der Regel ausreichend.
Mengen und Portionsgrößen
Die Menge des Futters sollte sich nach den Bedürfnissen des einzelnen Hundes richten. Faktoren wie Alter, Größe, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand spielen dabei eine Rolle. Überfütterung kann zu Übergewicht und damit verbundenen Gesundheitsproblemen führen.
Aktive Hunde haben einen größeren Energiebedarf und benötigen deswegen auch größere Portionen. Bei älteren Hunden im Seniorenalter besteht weniger Kalorienbedarf, daher kann man kleinere Portionen füttern.
Zusätzliche Leckerbissen und Belohnungen
Gesunde Snacks und Leckerbissen sind eine gute Methode, um positive Verhaltensweisen zu fördern und dem Hund zusätzliche Nährstoffe zu bieten. Gemüse wie Karotten oder Gurken und Früchte wie Äpfel (ohne Kerne) sind ausgezeichnete Optionen.
Lebensmittel, die vermieden werden sollten
Einige Lebensmittel können für Hunde giftig sein und sollten unbedingt vermieden werden. Dazu gehören Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch, Weintrauben und Rosinen.
Häufigkeit und Portionskontrolle bei Leckerbissen
Leckerbissen sollten nur in Maßen gegeben werden, da sie oft kalorienreich sind. Eine Überfütterung mit Snacks kann schnell zu Übergewicht führen.
Flüssigkeitszufuhr
Wasser ist genauso wichtig wie Nahrung. Es unterstützt zahlreiche Körperfunktionen und hilft, die Temperatur zu regulieren. Ein Hund sollte jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben.
Besonders bei Hunden, die überwiegend mit Trockenfutter gefüttert werden, sollte man darauf achten, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Trick kann sein, etwas Wasser zum Trockenfutter zu geben.
Schlusswort
Eine ausgewogene und artgerechte Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden und glücklichen Hundeleben. Ein Hund, der optimal versorgt ist, ist vitaler, aufmerksamer und fröhlicher. Zu den häufigsten Fehlern zählen Überfütterung, Mangelernährung und das Füttern ungeeigneter Lebensmittel.
Empfehlenswert ist es, sich regelmäßig weiterzubilden und bei Unsicherheiten tierärztlichen Rat einzuholen. Schließlich geht es um das Wohl des besten Freundes – und der hat nur das Beste verdient.
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