Love me or leave me - Ballettabend

Do, 26.05.2022, 19:30 Uhr - Opernhaus Chemnitz in Chemnitz
Achtung - die hier dargestellte Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!

Veranstaltungen heute, morgen, Wochenende

Bach meets the great Ladies of Jazz
Ballettabend von Sabrina Sadowska

Die Straßen sind leer und verlassen, ein paar einzelne Menschen eilen schnell nach Hause. Sie halten Abstand zueinander, meiden den Kontakt. Nur die Vögel sind während der Pandemie frei, sie fliegen, wohin sie wollen und künden mit ihrem Gesang von Frühling und Leben. Sanfte Klavierklänge ertönen in der Ferne, wärmen das Herz, erwecken Sehnsucht, Hoffnung, Freude und Poesie. Es sind Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen. Die Legende besagt, sie sollen für einen befreundeten Grafen am Dresdner Hof komponiert worden sein, auf dass dessen Cembalist Johann Gottlieb Goldberg dem Grafen die schlaflosen Nächte etwas aufheitern könne. Bach komponierte mit diesen Stücken einen Höhepunkt barocker Variationskunst und eine Hommage an den großen Komponisten und Cembalisten Domenico Scarlatti. Es handelt sich um eine Aria und dreißig Variationen, welche Bach an bekannte Formen wie Polonaise, Passepied, Gigue, Menuett, Sarabande, Fuge sowie Lamento und Toccata anlehnte. Ballettdirektorin Sabrina Sadowska ließ sich während des Lockdowns von jenen Stücken zu poetischen Tänzen und kleinen Geschichten von Sehnsucht, Zweisamkeit, Leben und Freude inspirieren.

Bachsche Melodien, die in Jazz-Rhythmen münden – der zweite Teil ist eine Hommage an die großen afro-amerikanischen Sängerinnen des Jazz. Leidenschaftliche und majestätische Stimmen erzählen von einem Leben voller Entbehrungen und dem Schattendasein menschlicher Existenzen genauso wie von den Freuden körperlicher Liebe. Diese Songs gehen unter die Haut. Viele der Ikonen wie Bettie Smith, Billie Holiday und Ella Fitzgerald fanden in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ihren Platz in der Jazzszene und konnten sich als Frauen durchsetzen. Das Leben der Künstlerinnen war geprägt vom Kampf um Gleichberechtigung. Sängerinnen wie Nina Simone und Aretha Franklin setzten sich verstärkt mit ihren Liedern für die Civil-Rights-Bewegung ein. Legendär ist das Konzert 1964 in der Carnegie Hall, wo Nina Simone vor einem vollständig „weißen“ Publikum Mississippi Goddam sang, einen Song über die extremen Ungerechtigkeiten gegenüber den Afro-Amerikanern in Mississippi, Alabama und Tennessee. Billie Holiday wiederum sang ihr Lied Strange Fruit in jedem Konzert als Protest gegen den herrschenden Rassismus. Love Me Or Leave Me – Dance meets Jazz!

weitere Informationen unter www.theater-chemnitz.de/spielplan


Opernhaus Chemnitz
09111 Chemnitz Theaterplatz 2