Sonderausstellung „Krippen der Völker“

03.12.2023 bis 25.02.2024 - Kreismuseum Grimma in Grimma
Achtung - die hier dargestellte Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!

Veranstaltungen heute, morgen, Wochenende

Das Kreismuseum Grimma zeigt in der Weihnachtsausstellung Krippen aus der ganzen Welt. Die Ausstellung ist vom 3. Dezember bis 25. Februar zu sehen.

Die Museumsleiterin, Marita Pesenecker, trug in den letzten 30 Jahren über 300 Weihnachtskrippen zusammen. Die Unterschiedlichkeit der Gestaltung und die Vielfalt des eingesetzten Materials, bedingt durch die verschiedenen Kulturen und Temperamente der Völker, weckten vor Jahrzehnen das Interesse der Museumsleiterin. Und immer ist es das eine Thema: die Geburt Christi.

Thema der Krippendarstellung ist die erste Fleischwerdung Christi, die das Warten des auserwählten Volkes beendete. Nicht nur das erste Erscheinen und der Empfang Jesu werden dargestellt, sondern auch die heutige Gegenwart des Erlösers. Denn die außergewöhnliche Vielfalt der Krippen, bei der die Geburtsszene in landestypische Bräuche und Traditionen „gekleidet“ wird, ist ein Zeichen für die Gegenwart Christi unter den Menschen. Angefangen bei Völkern und Ländern, bis hin zu einzelnen Dörfern und Stadtteilen entwickelte jede Gemeinde ihre eigene, typische Darstellungsweise der Geburt des Heilands. So erfuhren die Figuren auch volkstümliche, einheimische Veränderungen, die teilweise sehr persönliche Akzente tragen. Es entstand der Typus der Heimatkrippen, die sich in Europa und weit darüber hinaus finden lassen. Sie sind in die jeweilige heimatliche Wirklichkeit eingebunden und zeigen beschauliche Einzelheiten und liebenswürdige Kleinigkeiten. An der Formenvielfalt, durch die sich die verschiedenen Krippen - seien sie aus Mexiko, Polen, der Provence, Italien, Tirol oder Deutschland - voneinander unterscheiden, lässt sich ablesen, dass die Völker die Heilsbotschaft unmittelbar in ihre Sprache übersetzt haben. Vielfalt ist also ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Krippe, die Eingang in ganz unterschiedliche Kulturen fand. Eine einzige Szene, ein fester Figurenkreis werden unzählige Male in den verschiedenen Sprachen und Ausdrucksweisen wiederholt. Die Krippen sind folglich unendlich in ihrer Zahl, so wie es die Völker, die Kulturen und die Kunsthandwerker sind, die sie erschaffen.

Genauso vielseitig wie die Formen sind auch die Materialien, aus denen die Krippen geschaffen werden, so z.B.: Olivenholz und Perlmutt aus Israel, Stroh und Brotteig aus Ecuador, Elfenbein und Ebenholz aus Tansania, Bambus aus China, Bronze und Messing aus Kamerun, Burkina Faso und Ghana, Kork aus Portugal, Maisblatt aus Tschechien, aus Kenia sowie Südafrika und Stanniolpapier aus Krakau; außerdem Papier, Pappe, Pappmaché, Gips, Zinn, Blei, Wachs und vor allem Holz und Ton. Übrigens feiert die Weihnachtskrippe in diesem Jahr ihr 800. Jubiläum. Der Legende nach kam Franziskus von Assisi 1223 der Gedanke, die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium den Menschen, die nicht lesen konnten, bildhaft und lebendig nahezubringen. Er wollte damit zeigen, in welcher Armut und Demut Gott in dem kleinen Kind Mensch geworden war. Auf einem Spaziergang soll er auf eine Höhle in der Nähe von Greccio in Umbrien gestoßen sein. Mit dem davor liegenden Platz bot sich dieser Ort bestens für eine lebendige Weihnachtsdarstellung und einen Gottesdienst an. Die Bauern vor Ort konnte Franziskus rasch für seine Idee begeistern. Sie waren bereit, einzelne Rollen der Weihnachtsgeschichte zu übernehmen und auch ihre Tiere in das Krippenspiel mit einzubeziehen. Sie schmückten die Höhle mit Holz und Stroh und bereiteten sich auf den Weihnachtsabend vor. In der Christnacht zog eine große Schar mit Fackeln und Kerzen den Berg zur Höhle hinauf. Franziskus feierte den Gottesdienst mit allen seinen Klosterbrüdern sowie allen Priestern der Umgebung. Diese Feier der Brüder wird als erstes Krippenspiel der Geschichte bezeichnet. Es fand drei Jahre nach Franziskus’ Orientreise und seiner Friedensmission im Fünften Kreuzzug statt. Es erinnerte mitten in einem «heiligen Krieg» der Christenheit daran, dass Gottes Kommen «Frieden allen Menschen» wünscht. Kein Krieg und keine Gewalt dürfen sich auf Gott berufen.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag und Sonntag von 10-17 Uhr
Montag und Samstag geschlossen
Am 24.12. und 31.12.23 sowie am 1.1.2024 bleibt das Museum geschlossen.

https://museum-grimma.de/


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Kreismuseum Grimma
04668 Grimma Paul-Gerhardt-Straße 43