Festung Königstein: Ausstellung zum Festungsgrün noch wenige Tage geöffnet

Dana -
Stefanie Krihning an der 200 Jahre alten Hochzeitseiche der Festung Königstein (eine Station der Führung). Foto: Marko Förster/Festung Königstein
Stefanie Krihning an der 200 Jahre alten Hochzeitseiche der Festung Königstein (eine Station der Führung). Foto: Marko Förster/Festung Königstein

Königstein/Sächsische Schweiz, 25. Oktober 2022 (tpr) – Die Sonderausstellung „Von Möhrenbeet bis Festungswald – Facetten des Festungsgrüns auf dem Königstein“, mit der die Festung Königstein aus der Zeit erzählt, in der sie mit Gärten übersät und durch militärisches Grün getarnt war, neigt sich dem Ende zu. Noch bis Montag, den 31. Oktober, ist die mit viel Aufwand zusammengetragene Schau zu erleben. Am Sonntag führt zudem Landschaftsarchitektin Stefanie Krihning zum letzten Mal über das Festungsplateau.

In der Ausstellung, die in der Magdalenenburg zu sehen ist, können Besucher tief in die grüne Geschichte der Festung eintauchen: Wie sahen die heutigen Grünflächen früher aus? Womit haben sich die Bewohner selbst versorgt? Gab es wirklich einen Weinberg? Wie wurde das Umland genutzt? Was ist vom Friedhof erhalten? Und warum gibt es eigentlich einen ganzen Wald auf der Festung? Davon und von vielem mehr erzählt die Schau.

Neben Fotos und Plänen sind historische Gartenwerkzeuge zu besichtigen. Darunter ein Wurzelzieher, der vermutlich auch auf dem Königstein zum Einsatz kam. Die Funktionsweise des seltenen Objekts lässt sich in einem Film verfolgen. Außerdem werden eine Baumscheibe einer etwa 350 Jahre alten Rotbuche aus dem Festungswald, die wiederentdeckte Büste des Königs Friedrich August I. sowie nachgebaute Faschinen und Schanzkörbe, die der Verteidigung dienten, gezeigt.

Interaktive Angebote, wie eine Fühlstation mit Holzarten, die einst auf der Festung vorkamen, eine Duftstation mit Nelken sowie ein Suchspiel machen die Ausstellung auch für Kinder zu einem Erlebnis.

Blumendiebstähle und Hochzeitseichen: Rundgang mit Anekdoten

Während eines 90-minütigen Rundgangs über die Wehranlage macht Stefanie Krihning am Sonntag noch einmal Station an Plätzen, an denen Relikte der grünen Geschichte noch sichtbar sind und berichtet von der Finesse der Festungsingenieure, Pflanzen und Naturbaustoffe zur Verteidigung einzusetzen.

Bei ihrer Forschung für die Ausstellung hat die Gartenhistorikerin zudem Erstaunliches über die Zier- und Gemüsegärten der Kommandanten und Soldaten herausgefunden. Kurzweilig kann sie von Gärtnern und alten Hochzeitseichen, aber auch von Blumendiebstählen, einem Wollstrümpfe strickenden Wachsoldaten und einem bunte Nelken sammelnden Gefangenen erzählen. Die Führung startet 13 Uhr und kostet sieben Euro zuzüglich Festungseintritt.

„Von Möhrenbeet bis Festungswald“ ist noch bis einschließlich Montag täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Ausstellungsbesuch ist im regulären Festungseintrittspreis enthalten. Eine informative und reich bebilderte Begleitbroschüre gibt es für drei Euro im Museumsshop und im Informationsbüro der Festung Königstein.

Quelle: Festung Königstein gGmbH