Lernen als Erlebnis: Festung Königstein macht Bildungsangebote zum Lehrplan

Dana -
Museumspädagogin Dr. Maria Pretzschner auf der Festung Königstein, Foto: Festung Königstein gGmbH
Museumspädagogin Dr. Maria Pretzschner auf der Festung Königstein, Foto: Festung Königstein gGmbH

Königstein, 07. Juli 2020 (tpr) – Exkursionen, Projekttage, Projektwochen: Die Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz hat während der Corona-Pause ihr museumspädagogisches Konzept deutlich erweitert. Lehrer finden jetzt vielfältige Möglichkeiten, mit ihren Klassen auf der Festung konkrete Inhalte des sächsischen Lehrplans zu erarbeiten. Damit entspricht das Museum unweit von Dresden einem langgehegten Wunsch der Lehrkräfte.

Trockenen Lehrstoff zum Leben erwecken

„Die Festung Königstein ist ein einzigartiger Lern- und Erlebnisort“, sagt Maria Pretzschner, promovierte Historikerin und Museumspädagogin der Festung Königstein gGmbH. „Die Geografie des Ortes, seine Geschichte, seine Architektur und technische Ausstattung und nicht zuletzt seine Gegenwart als modernes Museum bieten unzählige Möglichkeiten, trockenen Lehrstoff zum Leben zu erwecken.“

Königsburg, Kloster, Jagdschloss, Landesfestung, Staatsgefängnis, Kriegsgefangenenlager, DDR-Jugendwerkhof: Das alles gab es in den letzten 800 Jahren auf dem fast zehn Hektar großen Felsplateau des Königsteins. Ein Blick in die Chronik der Festung ist ein Blick in die Geschichte Europas.

Anküpfungspunke finden sich in vielen Fächern

Doch nicht nur das Fach Geschichte kann 247 Meter über der Elbe vertieft werden. Auch für Kunst und Geografie, Sachunterricht, Deutsch, Ethik, Religion, Gemeinschaftskunde, Musik, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Philosophie und sogar Tschechisch und Sport gibt es Anknüpfungspunkte.

Mehr lehrplanspezifische Angebote

Maria Pretzschner hat die mehrwöchige Corona-Schließzeit des Museums im Frühjahr genutzt, um neue Ansätze zu finden und bestehende zu vertiefen – nicht nur allgemein, sondern konkret mit Blick auf den sächsischen Lehrplan. Immer wieder hatten Lehrer aus der Region sich lehrplanspezifische Angebote gewünscht.

Das bedeutete eine intensive Auseinandersetzung mit den Lehrplänen aller Klassenstufen von Grund- und Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen. „Eine Recherche- und konzeptionelle Arbeit wäre in dieser Tiefe ohne die Schließzeit nicht möglich gewesen“, so die Museumspädagogin.

Das Resultat ist eine völlig neue Qualität des Bildungsangebots der Festung. „Das neue Konzept bietet Lehrerinnen und Lehrern deutlich mehr Themen und mehr Gestaltungsfreiheit“, erklärt Pretzschner. Statt fertiger Programme entwickelt die Wissenschaftlerin gemeinsam mit den Schulen individuelle und zeitgemäße Projekte mit hohem praktischem Anteil für die Schüler. Altersgerechte Führungen, Workshops und medienunterstütze Ausstellungen ermöglichen zudem eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Lernstoff.

Auch langfristige Projektarbeiten begleitet die Museumspädagogin. Zuletzt konnte dadurch eine Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pirna mit ihrem Projekt „Lebenswandel auf der Festung Königstein“ erfolgreich an einem bundesweiten Jugendwettbewerb teilnehmen.

Lehrerinformationstage zu Beginn des neuen Schuljahres

Zunächst soll das neue museumspädagogische Konzept mit Schulen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erprobt und verfeinert werden. Dazu wird Dr. Pretzschner in den nächsten Wochen lehrplanbezogene Empfehlungen mit einer Übersicht möglicher Themen an alle Schulen in der Region versenden. Zu Beginn des neuen Schuljahres sind dann alle interessierten Pädagogen zu den Lehrerinformationstagen auf den Königstein eingeladen.

Lehrerinnen und Lehrer können sich bei Interesse an den Exkursions- und Projektangeboten mit Maria Pretzschner persönlich in Verbindung setzen: Telefon 035021 64816, E-Mail: pretzschner@festung-koenigstein.de.

Quelle: Festung Königstein gGmbH