Per Roboter im Museum – eine Fahrt durch die geschlossene Ausstellung: „Der Wille und der Berg. Mind over Matter“

Dana -
Foto: Museen der Stadt Dresden
Foto: Museen der Stadt Dresden

Jeden Freitag im Februar kommt zwischen 16 und 20 Uhr Bewegung in die wegen des anhaltenden Lockdowns geschlossenen Technischen Sammlungen Dresden: Die Kuratorinnen und Kuratoren der Medienkunst-Ausstellung "Der Wille und der Berg. Mind over Matter" haben sich für die Interessierten, die noch immer auf die für letzten November geplante Eröffnung der Ausstellung warten, etwas Besonderes überlegt. Mit Hilfe von acht kleinen Roboterfahrzeugen können sie nun am heimischen Computer auf Entdeckungstour durch die Ausstellung gehen. Die mit Miniaturkameras ausgestatteten Roboter fahren durch den 400 Quadratmeter großen Emanuel-Goldberg-Saal, zeigen die ausgestellten Kunstinstallationen und weiterführende Informationen. Manchmal begegnen sie dabei auch einem der anderen digital-mechanischen Ausstellungsbesucher. Zugang erhalten die Userinnen und User über die Webseiten der Technischen Sammlungen, tsd.de, sowie von Dresden Contemporary Art, dresdencontemporaryart.com.

Das Dresdner Netzwerk Medien Kunst hat gemeinsam mit dem Chaos Computer Club die Explorer-Roboter und deren Steuerung nach dem Vorbild ferngesteuerter Roboter im Brand- und Katastrophenschutz entwickelt. Für die Hardwareentwicklung zeichnet Leon Abdulhakim Alqaseer verantwortlich, die Software wurde von Johannes Lötzsch programmiert. Der Ausstellungsbesuch per Roboter konnte bereits im letzten Dezember auf dem digitalen Chaos Communication Congress getestet werden, der 2020 als „Remote Chaos Experience“ begangen wurde. Im Februar stehen die Roboter nun für alle Interessierten bereit.

Der Wille und der Berg. Mind over Matter

Die vom Netzwerk Medien Kunst organisierte audiovisuelle Ausstellung geht Fragen der Bewusstseinsforschung, des Machine Learning, der Struktur des Selbst und des Selbsterlebens nach. Unter dem Titel "Der Wille und der Berg. Mind over Matter" werden unterschiedliche philosophische Grundfragen nach der Zukunft der Beziehungen zwischen Menschen und Technologie aufgeworfen, die mittels künstlerischer Versuchsanordnungen erforscht werden.

Einer der beteiligten Künstlerinnen und Künstler ist Anton Ginzburg. Der in New York lebende Künstler residiert seit Januar 2021 am Schaufler Lab@TU Dresden. Sein Videoinstallation End of Perspective (2015) thematisiert die Erweiterung des menschlichen Auges durch Technik und die daraus resultierende Entmaterialisierung des Körpers.

Eine Weltpremiere feiert die audiovisuelle Installation XXX (2010) von Ulf Langheinrich. In seinen Arbeiten befasst er sich hauptsächlich mit nicht-narrativen Umgebungen und Performances, die sich auf einen spezifischen Zugang zu Zeit, Raum und Körper fokussieren.

In dem raumgreifenden Werk Untitled (2017) zeigt Yun-Ting Hung mehr als 200 gefaltete Papierobjekte. Sie verweisen auf traditionelle Geschäftigkeit und Low-Tech-Produktion in der globalen Arbeitsteilung.

Weitere beteiligte Künstlerinnen und Künstler u. a.:
Mitch Altmann (USA), Anisha Baid (IN), Aram Bartholl (DE), C3D2 (DE), Caroline Beach (USA), William S. Burroughs (USA), Hsien-Yu Cheng (TW), Oana Citan (NL), The Collective (IN), Lucie Freynhagen (DE), Alwin Weber (DE), Deborah Geppert (DE), Tara Kelton (IN), Peter Kutin (AT), Stefan Römer (DE), Walkin Studios (IN), Ernst Markus Stein (DE), Clemens Reineke (DE), STWST (Franz Xaver, taro, Norbert Artner – AT), Carolin Weinert (DE)

Informationen

Der Wille und der Berg. Mind over Matter
jeweils Freitag (5.2. | 12.2. | 19.2. | 26.2.), 16 bis 20 Uhr
Digitaler Ausstellungsrundgang:
matter.crockefeller.org/wille-berg/entrance/
Technische Sammlungen Dresden
Junghansstraße 1-3
01277 Dresden
www.tsd.de

Quelle: Museen der Stadt Dresden - Technische Sammlungen Dresden