Talking Shorts Presents: My Darling Quarantine online - Kurzfilmfestival startet am 16. März

Dana -
www.talkingshorts.com

Festival-Programmer*innen aus u.a. Cannes, Venedig, Locarno sowie Berlin, Dresden, Hamburg und Wien schließen sich zu MY DARLING QUARANTINE zusammen – einem Online-Filmfestival, das Geld für Coronavirus-Betroffene sammelt.

Die aktuelle COVID-19-Situation hat weltweit zu Absagen und Verschiebungen von Filmfestivals und Veranstaltungen geführt. Dazu gehören wichtige Kurzfilmfestivals wie Go Short - Internationales Kurzfilmfestival Nijmegen, das Glasgow Short Film Festival, das Short Waves Festival in Polen und das kanadische Festival Regard, aber auch Veranstaltungen wie die Diagonale in Wien, CPH:DOX in Kopenhagen, Tribeca in New York und Vision du Reel in Nyon.

Als Reaktion auf diese Absagen wird am Montag, den 16. März, ein neues Online-Kurzfilmfestival mit dem Titel MY DARLING QUARANTINE an den Start gehen. Es wird auf der Plattform Talking Shorts (talkingshorts.com) veranstaltet und soll dazu beitragen, Geld für diejenigen zu sammeln, die gegen COVID-19 kämpfen und auf Festivalebene von der Situation am stärksten betroffen sind.

Das Festival wurde von Enrico Vannucci, Kurzfilmberater der Internationalen Filmfestspiele von Venedig und Programmverantwortlicher des Torino Short Film Market, initiiert, der derzeit in Italien unter Quarantänebedingungen lebt. “Das ‘My Darling Quarantine’ Festival ist ein Versuch, weiterhin das zu tun, was wir am liebsten tun – großartige Kurzfilme auszuwählen und unserem Publikum zu präsentieren – und gleichzeitig zu versuchen, Geld für Institutionen zu sammeln, die das Leben von Menschen retten, sowie um jenen kulturellen Organisationen zu helfen, die von der Situation am stärksten betroffen sind", so Vannucci.

Das My Darling Quarantine Short Film Festival (MDQSFF) wurde in den vergangenen Tagen von Expert*innen aus aller Welt unterstützt, um eine hochkarätige Auswahl vorwiegend dystopischer Filme zusammenzustellen, darunter Programmer*innen aus Cannes, Locarno und Sarajevo sowie von der Berlinale, dem Filmfest Dresden, dem Kurzfilmfestival Hamburg sowie Vienna Shorts aus Wien. Auch zahlreiche Programmer*innen von Veranstaltungen, die absagen oder verschieben mussten, haben ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt.

Jeden Montag gibt es sieben neue Filme – mit Voting-Möglichkeit

Jede Woche, von Montag bis Sonntag, präsentiert das Festival ein Programm mit sieben Kurzfilmen, wobei das Publikum gebeten wird, für seinen Lieblings-Kurzfilm der Woche zu stimmen. Das Online-Publikum wird auch aufgefordert, über die vom MDQSFF eingerichtete GoFundMe-Seite www.gofundme.com/f/my-darling-quarantine-covid19-fundraiser zu spenden.

Zu den Filmen, die in der ersten Woche des Festivals gezeigt werden, gehören ‘Postcards from the Ende of the World’ (Dir. Konstantinos Antonopoulos, Griechenland, 2019), ein Film, in dem eine griechische Familie einen Fluchtweg von einer abgelegenen Insel im Mittelmeer finden muss, als sie mit dem unerwarteten Ende der Welt konfrontiert wird. Der Film war bereits auf vielen Festivals zu sehen, u.a. in Sarajevo, Tampere und Winterthur, wo er 2019 den Publikumspreis gewann. Nun wird der Film erstmals für eine Woche online verfügbar sein.

50% der von den Festivalbesucher*innen gespendeten Gelder gehen an die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die weltweit tätig ist. Die anderen 50% werden betroffenen Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden gespendet, die in ihrer Existenz bedroht sind.

"Wir sind überwältigt von der Reaktion der Programmmacher*innen und all der Filmschaffenden, die die Erlaubnis gegeben haben, ihre Film zu zeigen”, so Emilia Mazik von Talking Shorts, die auch das eigentlich im März stattfindende Short Waves Festival in Poznan (Polen) leitet. “Wir wollen dabei keine Konkurrenz darstellen für Filmfestivals, die ihre Programme nun versuchen ins Netz zu übertragen, daher haben wir uns bewusst für ein Thema – die Dystopie – entschieden. Damit wollen wir all die Arbeit ergänzen, die von so vielen anderen Festivals und Organisationen geleistet wird, und gleichzeitig etwas Geld für gute Zwecke sammeln.”

"Die Verschiebung meines Festivals war eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich je getroffen habe”, so Mazik weiter, “und sie wird finanzielle und strukturelle Konsequenzen für uns haben. Es ist wirklich herzzerreißend zu sehen, wie Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden, und mit dem MDQSFF wollten wir zeigen, wie die Kurzfilmwelt in Krisenzeiten zusammenhalten kann und gleichzeitig Menschen auf der ganzen Welt, die zu Hause festsitzen, Unterhaltung bieten.”

“Im Nachhinein wird sich diese Krise hoffentlich auch positiv auf die Filmindustrie auswirken, die sich um einen gerechteren und nachhaltigeren Festivalsektor bemüht”, heißt es von Talking Shorts-Seite. Das My Darling Quarantine Short Film Festival beginnt am Montag, den 16. März, bei Talking Shorts und wird bis zum Ende der aktuellen Situation dauern.

Quelle: Filminitiative Dresden e. V.