Terrasse winterfest gestalten - so überdauern Pflanzen, Möbel und Böden die kalte Jahreszeit

dana am 15.09.2014 - 14:26
Foto: Dagny Waesch / pixelio.de
Foto: Dagny Waesch / pixelio.de

Wenn der Garten grünt und die heißen Sonnenstrahlen vom frühen Morgen bis zum späten Abend scheinen, ist des Deutschen liebster Ort seine eigene Terrasse. Doch sobald Gartenliebhaber im Oktober das natürliche Antlitz des Spätsommers genießen, stehen im November bereits klirrende Kälte und Nässe vor der Tür und es ist an der Zeit, die Terrasse für die kalte Jahreszeit zu präparieren. Und mit ein wenig Aufwand lässt sich die Natur sogar im Winter auf der Terrasse genießen.

Über 55 Millionen Einwohner in Deutschland waren im Jahr 2013 Besitzer einer Terrasse oder eines Balkons. Für einen Großteil der Bevölkerung heißt es demnach, die Terrasse rechtzeitig auf den Winter vorzubereiten. Doch welche Aufgaben stehen an, um die Terrasse winterfest zu machen? Hier einige Tipps, mit deren Hilfe Ihre Terrasse, Gewächse, Gartenmöbel und Böden den Winter unbeschadet überstehen.

Terrassenpflanzen - Schutz für Sommerblüher, Winterblüher und Töpfe

Wenn die Tage kürzer werden, zeigt sich dies auch an den Pflanzen. Letzte Fruchtstände bilden sich aus und unsere Immergrünen zeigen ausgereifte Triebspitzen. Frostempfindliche Gewächse gehören in den geschützten Keller. Für unempfindliche Immergrüner ist ein Wintervlies unabdingbar. Dieses schützt allerdings nicht vor der Kälte, sondern gegenteilig vor der Wintersonne. Die durch die Sonne im Winter entstehende Hitze regt den biochemischen Prozess der Photosynthese an. Den Pflanzen steht hierfür im Winter allerdings nicht genügend Feuchtigkeit zur Verfügung. Frosttrockenheit ist die Folge und die Pflanzen sterben ab. Dieser Gefahr ist mit einem Wintervlies effektiv vorzubeugen.

Werkstoffe von Pflanzenkübeln und Töpfen beachten

Auch für Pflanzentöpfe kann die kalte Jahreszeit das Ende bedeuten. Im Fokus steht hierbei das Material der Kübel. Diese sollten grundsätzlich aus einem wasserabweisenden Werkstoff bestehen. Nimmt der Pflanzentopf Wasser auf, gefriert dieses bei wintertypischen Minusgraden. Resultat hiervon: Der Pflanzenkübel zerspringt. Im Regelfall ist es qualitativ minderwertige Importware aus Asien, die auf dem deutschen Markt oft angeboten wird, welche aus wasseraufsaugendem Materialien bestehen. Hierauf also lieber verzichten.

Terrasse mit frostbeständigen Gewächsen gestalten

Wurden nunmehr alle frostempfindlichen Gewächse in einen geschützten Raum verlagert und die Immergrünen mit einem Wintervlies zugedeckt, zeigt sich optisch ein eher tristes Bild. Muss aber nicht sein. Denn immergrüne, winterharte Kübelpflanzen kreieren auch in den Wintermonaten ein wunderschönes, natürliches Sommerschauspiel auf der Terrasse. Die besten Kübelpflanzen für den Winter finden Sie hier.

Terrassenmobiliar - mit geeigneten Schutzmaßnahmen den Winter überstehen

Wer seine Terrasse mit bequemen Möbeln ausstattet, der schafft sich eine komfortable und atmosphärische Wohlfühlzone. Doch für das meiste Mobiliar gehen Kälte und Nässe mit nachhaltigen Schäden und Verunreinigungen einher, welche die Nutzung der Möbel im nächsten Sommer unmöglich macht. Doch auch hier kann mit nur wenigen und einfachen Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Folgende grundsätzliche Pflegehinweise sind für alle Arten von Terrassenmöbeln geeignet, um den Neuzustand des Mobiliars nachhaltig zu erhalten.

Möbel...

  • trocken lagern und Feuchtigkeit vermeiden
  • vor Frost und Kälte schützen, aber keiner allzu großen Hitze aussetzen
  • vor großer UV-Einstrahlung bewahren
  • stets gut belüftet lagern

Terrassenmöbel auf den Winter vorbereiten - eine Frage des Materials

Wie intensiv Sie sich um Ihre Terrassenmöbel kümmern müssen, ist in erster Linie eine Frage des Materials. Während Möbel aus Edelstahl, Polyrattan, Aluminium oder beschichtetem Stahl weniger Pflege und Wintervorbereitung benötigen, müssen Sie bei Holz oder Kunststoff mehr Aufwand betreiben.

Terrassenmöbel aus Holz:
Holz-Gartenmöbel aus traditionellen Hölzern wie Fichte, Buche oder Lärche werden heutzutage kaum noch angeboten. Ein Grund für das Aussterben dieser Holz-Garten- und Terrassenmöbel sind die aufwendigen Pflegeanforderungen. Sie sind nicht wintertauglich und müssen bei Kälte und Nässe trocken und innen gelagert werden, da sich ansonsten Risse bilden oder das Material von Schimmel oder durch Schädlinge befallen wird.

Weitaus simpler ist die Überwinterung von Holzmöbeln aus Teakholz, Akazie oder Eukalyptus. In diese stark ölhaltigen Hölzer kann keine Feuchtigkeit eindringen, sodass dieses Material auch extremeren Witterungsbedingungen standhalten kann. Allerdings unterliegen diese Hölzer einem starken Alterungsprozess, der sich vor allem in einer ergrauten Farbgebung manifestiert. Wer dies vermeiden möchte, der muss diese Art Holzmöbel imprägnieren. Was es dabei zu beachten gilt, gibt es hier nachzulesen.

Terrassenmöbel aus Kunststoff:
Mobiliar aus Kunststoff ist in der Regel stark witterungsbeständig und kann problemlos auch im Winter draußen lagern. Natürlicher Feind der meisten Kunststoffe ist allerdings Frost. Starke Kälte führt zu kleinen Materialeinrissen. Zwar wird die Stabilität des Möbelstücks hierdurch kaum gemindert, in die mit bloßem Auge nicht zu erkennenden Spalten setzt sich jedoch Schmutz ab, der die Optik des Mobiliars nachhaltig mindert. Da sich diese Verunreinigungen nur schwierig reinigen lassen, sollten Kunststoffmöbel bei niedrigen Temperaturen in wärmerer Umgebung gelagert werden.

Terrassenboden - Pflegehinweise für die Wintermonate

Glücklich dürfen sich diejenigen schätzen, die selbst zum Bauherren wurden. Denn Sie durften selbst über das Material Ihrer Terrasse entscheiden und haben sich bereits vorab mit der Wintertauglichkeit der unterschiedlichen Materialien befassen können. Von modernen Outdoor-Fliesen bis zum zeitlosen Naturstein, vom preisgünstigen Beton bis zum klassischen Kunststein - eines haben diese Terrassenböden allesamt gemein: Sie überstehen die Wintermonate problemlos. Anders verhält sich dies bei Holzböden.

Holzfußböden für die Terrasse unterliegen derselben Problematik wie Gartenmöbel. Bei Nässe saugen sie Feuchtigkeit auf, die bei niedrigen Temperaturen gefriert, sich ausdehnt und Schäden am Belag verursacht.

So bleibt der Holzboden auch im Winter gesund

Um dies zu verhindern, ist für all diejenigen, die noch die Wahl haben, die Holzsorte relevant. Tropische Hölzer aus dem asiatischen Raum, vorbehandelte Eiche oder Esche ebenso wie Kiefer gelten für Terrassenböden als widerstandsfähiges Material - wenn es dann unbedingt Holz sein muss.

Wer sich sein Holz nicht mehr aussuchen darf, der sollte alle Maßnahmen ausschöpfen, um seinen Holz-Terrassenboden zu pflegen. Dies bedeutet, sich um eine entsprechende Imprägnierung zu kümmern:

  • Vor dem Anstrich mit Lack oder Öl müssen ältere Böden abgeschliffen werden. Ist das Holz bereits ergraut, bedeutet dies, dass Holzfasern aus den Dielen ragen, die Feuchtigkeit in das Material ziehen. Ein Anstrich auf ergrautes Holz ohne Anschliff wäre demnach sinnfrei.
  • Bei hellen Lasuren ist die Oberfläche ganz abzuschleifen. Für dunkle Lasuren genügt ein oberflächliches Anschleifen.
  • Die Imprägnierung muss je nach Witterungsbedingungen und Holzsorte erneuert werden. Für Dünnschicht-Lasuren gilt ein Zyklus von zwei bis drei Jahren. Dickschicht-Lasuren sind alle fünf bis sieben Jahre aufzufrischen.

Terrasse gestalten - Tipps und Tricks für die Winteroase

Wer auf keinen Fall im Winter auf die Gemütlichkeit seiner Terrasse verzichten möchte, kann sich den Aufenthalt im Freien auch in der Winterzeit angenehm gestalten. Dies gilt nicht nur für die Optik, sondern auch für die Temperatur. Denn mit dem richtigen Equipment wird jede Winterterrasse zu einer warmen Wohlfühlzone.

Leben hauchen Sie Ihrer Terrasse am besten mit einem Vogelhaus ein. Mit diesem lieblichen Accessoire wimmelt es unter Ihrem Terrassendach in der kalten Jahreszeit ganz bestimmt von vielen kleinen Besuchern. Doch Achtung: Tierschützer verweisen darauf, Vögeln erst Futter anzubieten, wenn sich in freier Natur nichts Verwertbares mehr finden lässt.

Farbe bringen Sie mithilfe des gelb blühenden Winterginsters ins Spiel. Als blühende Kübelpflanze akzentuiert der sogenannte Winterjasmin auch schneeweiße Landschaften in heller Farbenpracht.

Mit strom- oder gasbetriebenen Heizstrahlern wird der Terrassenaufenthalt auch im Winter zu einem wohlig warmen Ereignis.

Heizstrahler für die Terrasse, auch Heizpilze genannt, sind eine effektive Möglichkeit, den Komfort seiner Terrasse auch im Winter genießen zu können. Grundsätzlich unterschieden wird bei diesem Heizutensil zwischen gasbetriebenen- und strombetriebenen Varianten.

Eigenschaften von gasbetriebenen und strombetriebenen Heizstrahlern im Überblick

Gasbetriebene Heizstrahler sind die klassischen Modelle unter den mobilen Heizsystemen. Sie geben Wärme direkt an die Umgebungsluft ab, weswegen sie unbedingt windgeschützt aufzustellen sind. Gas-Heizstrahler haben den Nachteil, eine Aufheizphase zu benötigen und nur durch Gasflaschen betrieben werden zu können, die zusätzlich zum Strahler käuflich zu erwerben sind. In jüngster Vergangenheit standen gasbetriebene Strahler aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes in der Kritik. Um die ökologische Nachhaltigkeit der Modelle zu gewährleisten, können moderne Gas-Heizstrahler den CO2-Ausstoß um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Weitaus effizienter sind strombetriebene Heizstrahler, obgleich das oftmals angebrachte Argument der geringeren Umweltbelastung hier nicht greift. Denn die CO2-Rate, die für die Stromerzeugung anfällt, ist annähernd dieselbe wie beim Gas-Modell. Nichtsdestotrotz wirken strombetriebene Heizstrahler mit Infrarottechnik effektiver, da Infrarotstrahlen ausschließlich Gegenstände und Körper aufheizen und die Wärme somit nicht an die Umgebungsluft verlorengeht. Kurzwellige Infrarotstrahlen der Klasse A erfüllen diesen Zweck am effektivsten. Weiterhin arbeiten Strom-Heizstrahler am energieeffizientesten. Gegenüber Gas-Modellen lassen sich Betriebskosten von bis zu 30 Prozent einsparen.