Energie sparen mit Smart Home: bis zu 30 % Einsparpotenzial möglich

Dana - Freitag, 15. Januar 2021 - 14:38 Uhr
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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Eigentlich sollen Smart Home Systeme das Leben komfortabler und sicherer gestalten. Miteinander kommunizierende Geräte und Apparate sorgen dafür, dass sich Jalousien und Kaffeemaschine von selbst ein- und ausschalten. Lichtsysteme, der Fernseher oder die Musikanlage können so programmiert werden, dass die Benutzung bequem mit dem Tablet oder dem Smartphone reguliert werden kann. Alarmanlagen, Überwachungsanlagen und Türschlösser werden auf Knopfdruck überwacht und gelenkt. Je nach Ausstattung kann das sogar aus dem Restaurant oder vom Arbeitsplatz aus gemanagt werden.

Doch Smart Home kann noch mehr! Neben den Verbesserungen bezüglich Komfortsteigerung und Optimierung der Sicherheit offerieren die neuen Technologien vor allem ein großes Einsparpotenzial im Energiebereich. Laut Home and Smart, den Experten für intelligentes Wohnen, sind dabei bemerkbare Abschläge auf der Stromrechnung möglich.

Warum Energie sparen?

Neben dem monetären Einspareffekt gibt es noch weitere Gründe, warum Energiesparen Vorteile generiert. Zielführend dabei ist die Energiewende, die das Vorhaben gesellschaftlich umschreibt, obwohl sie inzwischen durch einige Fehler in der Umsetzung an Reputation eingebüßt hat. Solange die Energiegewinnung vorwiegend auf der Verbrennung fossiler Ressourcen basiert, werden Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben. Dies führt zum inzwischen allseits bekannten Klimawandel durch Erwärmung. Mit der Einsparung von Energie wird der Klimawandel also abgebremst.

Seit der Industrialisierung, welche mit der Erfindung der Dampfmaschine Mitte des 19. Jahrhunderts begann, verbrennt die Menschheit Ressourcen, die sich in Jahrmillionen gebildet haben. Kohle, Öl und Gas verschwinden in atemberaubender Geschwindigkeit. Das Ideal wäre eine Energiegewinnung, welche sich aus 100 % erneuerbaren Energien bezieht. Laut Umweltbundesamt soll das bis 2050 möglich sein. Die Technologien dazu existieren schon. Mit Photovoltaik kann ebenso sauberer Strom gewonnen werden wie mit Windkrafträdern, Wasserkraft und Erdwärme. Die Ingenieure arbeiten zudem weltweit daran, den Wasserstoff als realistische saubere Energiequelle zu stabilisieren.

Eigenen Energieverbrauch ermitteln

Energiemanager steigern die Effizienz. Bisher waren sie vor allem etwas für Haushalte mit einer eigenen Solaranlage oder Wärmepumpe. Seit Kurzem halten die intelligenten Gadgets Einzug in Haushalte ohne eigene Stromproduktion. Sie sind mit dem Stromnetz verbunden und schalten intensive Verbraucher wie die Waschmaschine oder die E-Ladesäule dann ab, wenn Spitzenverbrauch im Netz vorherrscht. Damit wird verhindert, dass lokale Stromnetze zusammenbrechen.

Auf der anderen Seite fördern die Stromversorger dann überschüssigen Strom, der bei viel Wind und Sonnenschein entsteht. Dies geschieht mit günstigeren Tarifen oder durch individuelle Preisanreize. Der Energiemanager regelt das, indem er den Leistungsbedarf der Verbraucher mit den Anforderungen aus dem Netz abgleicht.

Auch mit Smart Home kompatiblen Zwischensteckern kann der Verbrauch gemessen werden. Über die Smart Home App kann sogar von unterwegs überprüft werden, welche Apparate noch aktiviert sind. Diese werden dann aus der Ferne abgeschaltet. Interessant bleiben vordefinierte Szenarien. Wer es sich auf dem Sofa bequem macht, schaltet eine Leselampe ein. Alle anderen Lichtquellen werden dann herunter gedimmt, weil sie nicht benötigt werden.

Heizungsenergie sparen im intelligenten Zuhause

Ein Großteil der Energiekosten eines deutschen Haushaltes entfallen auf die Heizung. Die Kosten dafür können bemerkbar minimiert werden, indem das eigene Nutzerverhalten in Kombination mit einer intelligenten Steuerung optimiert wird. Laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik lassen sich mit einer automatisierten Haussteuerung bis zu 40 Prozent an Heizkosten einsparen. Diese Zahlen entsprechen dem Idealfall. Wenn man Bausubstanz, Wärmeempfinden und Lage des Hauses mit einbezieht, schwankt der Verbrauch stark. Deshalb scheint ein Einsparpotenzial von 30 Prozent, wie von den meisten Herstellern angegeben, realistischer.

In Bezug auf die Heizung ist die Anwendung von intelligenten Systemen einfach erklärt. Die Heizung wird so eingestellt, dass sie sich bei Abwesenheit oder in Lüftungsphasen automatisch nach unten reguliert. Wenn tagsüber niemand zu Hause ist, bedarf es keiner 22 °C im Haus oder in der Wohnung.

Selbst Strom produzieren

Letztlich kann der Effekt einer Smart Home Anlage weiter optimiert werden. Wer eine Photovoltaikanlage in sein System integriert, erhöht das genannte Einsparpotenzial signifikant und bleibt damit auf der sicheren Seite.