Preisbewusste Mieter und Besitzer von Eigentumshäusern oder -wohnungen beobachten seit Jahren besorgt die Entwicklung der Energiepreise. Häufig können Einsparungen durch regelmäßige geschickte Anbieterwechsel erzielt werden – was allerdings einen laufenden Preisvergleich notwendig macht. Welche Chancen gibt es neben dem ständigen Wechsel noch, um Kosten zu sparen?
Preisbeobachtungen – um welche Energien und Preise geht es?
Erstmals seit längerer Zeit sind die Preise während der Corona-Pandemie 2020 eingebrochen, zuvor waren die betroffenen Posten (Öl, Gas und Strom) jedoch relativ teuer. Der Preis für das Heizöl betrug rund 50 € / 100 l, der Preis für Gas lag bei ungefähr 6 Cent / KWh und Strom kostete circa 30 Euro pro MWh (für Privathaushalte).
Einsparungen schon beim Bauen planen und von Anfang an Kosten reduzieren
Eine ganz beliebte Möglichkeit, die auch in neuen Häusern direkt beim Bau berücksichtigt wird, ist der Einbau einer Wärmepumpe. Diese kann nicht nur mit dem teuren Haushaltsstrom betrieben werden, sondern auch über günstigen Ökostrom, der gleichzeitig die Umwelt schont und mit günstigen Nebentarifen punktet. Zu berücksichtigen ist dabei lediglich die Abrechnung über einen separaten Zähler, der beim Neubau oder Einbau ebenfalls installiert wird.
Ideal ist für die Beheizung des Wohnraums auch der Einsatz einer Nachtspeicherheizung, die genau wie die Wärmepumpe den notwendigen Strom zur Heizung von Gebäude oder Wohnung bringt. Dabei ist die Nachtspeicherheizung eine ideale Lösung, um von günstigen Tarifen zu profitieren. Genau wie bei der Wärmepumpe ist es hier allerdings wichtig, die Kosten mithilfe eines zweiten Zählers ermitteln zu lassen.
Mit einem Smart Home 30 % Energie sparen
Ein Smart Home lässt sich natürlich jederzeit nachrüsten, kann aber ebenfalls bereits beim Bau der Wohnung oder des Hauses berücksichtigt werden. Gerade in einem gut vernetzten und programmierbaren Haus lassen sich bei optimaler Einstellung und Steuerung der angeschlossenen Geräte bis zu 30 % der Kosten einsparen.
Zudem tragen solche Smart Homes auch zur Sicherheit gegen Einbrüche bei und warnen rechtzeitig vor Feuer – über eine App können die Nutzer jederzeit den Status einsehen oder erhalten im Ernstfall eine Warnung übermittelt.
Mit der Photovoltaikanlage selbst Strom erzeugen
Auch wenn eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach nicht den kompletten Hausstrombedarf decken kann, kann er doch dazu beitragen, ein Drittel des benötigten Stroms selbst zu produzieren. Dadurch lassen sich die Stromkosten des regulären Stromanbieters merklich senken. Allerdings muss in eine Photovoltaikanlage zunächst Geld investiert werden. Dennoch sind solche Anlagen sehr attraktiv, da sie zudem staatlich gefördert werden.
Fassadendämmung einbauen oder sanieren
Wer Heizkosten sparen möchte, sollte insbesondere darauf achten, dass Fassaden, Keller, Dach, Fenster und Türen gut gedämmt sind und keine Wärme nach außen dringen lassen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass im Winter ein großer Teil der Heizwärme nach draußen gelangt und die Stromkosten in die Höhe schnellen.
Umgekehrt ist es im Sommer der Fall, dass bei einer schlechten Dämmung die Wohnung oder das Haus zu sehr aufheizen und eine eingebaute oder mobile Klimaanlage auf Hochtouren arbeiten muss, um die Temperaturen zu senken. Durch eine gute Dämmung lassen sich hier enorme Einsparungen erzielen.
Energiespartipps im Alltag
Energie lässt sich nicht nur beim Einbau gewisser Anlagen, sondern auch durch geeignete Anschaffungen energiesparender Haushaltsgeräte sowie eigene Verhaltensänderungen beeinflussen. Gerade der Strom- und Wasserverbrauch lässt sich damit deutlich einschränken. Und sogar Kinder können zeitig lernen, beim Verlassen des Raumes das Licht auszuschalten oder weniger Wasser beim Händewaschen zu verwenden.
Energiespargeräte anschaffen
Große Geräte wie Kühl- und Gefrierschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner benötigen sehr viel Energie. Hier lässt sich Geld und Energie sparen, wenn kleinere Geräte verwendet werden, die zudem mit einem Energielabel ausgestattet sind. Daran lässt sich sehr gut ablesen, wie hoch der jeweilige Verbrauch ist. Diese Kennzeichnung gibt es auch für Fernseher oder Monitore, außerdem auch für Backöfen oder Staubsauger.
Akkus statt Batterien
Auch hier lässt sich sparen und die Umwelt schonen: Am besten sollten wiederaufladbare Batterien oder Akkus für Elektrogeräte eingesetzt werden. Sie sind zudem kostengünstiger als Batterien. Allerdings ist es noch viel besser, auf Batterien oder Akkus ganz zu verzichten und Geräte über das Stromnetz (mit Netzteilen) zu betreiben.
Stand-by vermeiden
Ein großer Stromfresser ist die Stand-by-Funktion, die bei praktisch allen Elektrogeräten (TV, DVD, PC, Laptop …) möglich ist. Ein kleiner Handgriff sorgt dafür, dass diese Geräte Strom sparen: einfach nur alle Elektrogeräte, die gerade nicht benötigt werden, ganz ausschalten.
Hilfreich sind dabei auch Mehrfachsteckdosen mit einem Ausschalter. So können mehrere Geräte, die meist im Stand-by-Modus verbleiben, alle gleichzeitig ausgeschaltet werden. Ganz wichtig wäre dies auch bei längerer Abwesenheit – aus Sicherheitsgründen und um Energie zu sparen.
Stromsparender Betrieb
Bei Geräten wie der Spül- oder Waschmaschine lassen sich Sparprogramme auswählen, die weniger Strom und Wasser verbrauchen und auch kürzere Laufzeiten haben. Dennoch werden Geschirr und Wäsche einwandfrei sauber. Wer kann, sollte außerdem auf den Wäschetrockner verzichten und die Wäsche zum Trocknen aufhängen.
Wasser und Wärmeenergie sparen
Beim Waschen oder Zähneputzen nicht unnötig das Wasser laufen lassen oder duschen statt baden spart sowohl Wasser als auch Energie.
Die richtige Beleuchtung einsetzen
Für jeden Raum gibt es die optimale Beleuchtung. Und gerade dort, wo man sich wenig aufhält (Keller, Dachboden) genügen einfache Leuchtmittel. Ideal ist es, immer nur dort das Licht einzuschalten, wo man sich gerade befindet und nicht den gesamten Wohnraum hell erleuchtet zu belassen. Verlässt man das Zimmer, sollte auch das Licht ausgeschaltet werden. Hilfreich sind hier beispielsweise Bewegungsmelder oder auch LED- bzw. Stromsparlampen.
Gut geplant ist gut gespart
Bei einer guten Planung lassen sich Häuser und Wohnungen von Beginn an energiesparend beheizen oder beleuchten. Und mit dem richtigen Verhalten kann jeder Bewohner zusätzlich dafür sorgen, so wenig Energie wie möglich zu verwenden und gleichzeitig Ressourcen und bares Geld zu sparen.