Fitte Kinder sind klar im Vorteil

Dana - Mittwoch, 16. Juni 2021 - 14:42 Uhr
Bild von Luisella Planeta Leoni auf Pixabay
Bild von Luisella Planeta Leoni auf Pixabay

Der zunehmende Bewegungsmangel gefährdet immer mehr die Kindergesundheit mit einem drastischen Anstieg an motorischen Defiziten und an Übergewicht. Mit Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparats haben am häufigsten 3-5-Jährige zu kämpfen, Gewichtsprobleme treten nach Einschätzung der Kinderärzte vor allem bei 6-8-Jährigen auf. Eigentlich mehr als schade, denn würden Kinder sich nur etwa eine Stunde pro Tag an der frischen Luft bewegen und dabei sogar noch Spaß haben, wären viele Probleme damit erledigt. Und noch eines: wer körperlich fit ist, der kann auch in der Schule mehr leisten – deshalb sind fitte Kinder klar im Vorteil und damit auch Ihr Kind so richtig fit und gesund durchstarten kann, geben wir Ihnen heute einige Tipps mit auf den Weg.

Playstation, Tablet & Co. – es gibt viele Gründe für den Bewegungsmangel

Gründe für die wenige Bewegung bei Kindern sehen Mediziner unter anderem in dem Mangel an Bewegung in der Freizeit (96 Prozent). Zu weiteren genannten Gefahren für die Gesundheit der Kinder gehören eine zu intensive Mediennutzung (98 Prozent), eine ungesunde Ernährung (92 Prozent) und die fehlende positive Vorbildfunktion der Eltern (89 Prozent). Erste Anzeichen für einen Bewegungsmangel bei Kindern können im Rahmen der regelmäßigen Kindervorsorge, bei den so genannten U-Untersuchungen, festgestellt werden. Der Kinderarzt kann hierbei frühzeitig Haltungsstörungen, Verzögerungen in der körperlichen Entwicklung oder aber auch erste Anzeichen für Übergewicht erkennen und geeignete Maßnahmen zum Gegensteuern veranlassen. Sollten sich schon hier erste Anzeichen erkennen lassen, so gilt für die Eltern: Achtung hier muss dringend etwas getan werden!

Eltern müssen zum gesunden Vorbild werden

Erhalten Sie als Eltern ein Feedback von Lehrern, Erziehern oder dem Kinderarzt, dass Ihr Kind sich mehr bewegen sollte, so sollten Sie keineswegs darüber verärgert sein. Denn leider fällt es immer mehr Eltern schwer, objektiv zu beurteilen, ob sich ihr Kind genug bewegt. Meist prägt das eigene Bewegungsverhalten auch den Drang nach Aktivität beim Nachwuchs – das heißt Kinder mit aktiven und gesundheitsbewussten Eltern haben oft eher einen Zugang zu Sport und Bewegung. Dabei ist es gar nicht so schwer, sein Kind mobil zu machen. Und auch wer selbst einmal das Auto stehen lässt, um zum Supermarkt zu gehen oder auch statt Aufzug die Treppe nimmt – zeigt schon eine gute Vorbildfunktion!

Folgende Punkte können Ihnen Anhalt geben

1. Melden Sie Ihr Kind beim Sportverein an

Sportvereine fördern die körperliche und seelische Entwicklung Ihres Kindes: Das Zusammensein mit anderen Kindern macht nicht nur Spaß, es stärkt auch seine soziale Kompetenz. Ob Turnen, Fußball oder Schwimmen – das Angebot an Sportarten ist riesig. Lange Anfahrten können Ihrem Kind die Lust am Sportverein nehmen. Achten Sie deshalb darauf, dass sich die Sportstätte in der Nähe Ihres Hauses befindet. So kann Ihr Kind ab einem gewissen Alter sogar alleine zum Training gehen oder mit dem Fahrrad fahren – was wiederum für Bewegung sorgt. Ein guter Einstieg ist immer an einem Probetraining teilzunehmen – bis zu drei sogenannte Schnupperstunden sind meistens kostenlos. Je mehr Sportarten Kinder in jungen Jahren zumindest einmal erproben dürfen, umso mehr vergnügen macht ihnen die Bewegung an sich.

Eltern sollten dabei beachten:

  • die sportlichen Talente und Vorlieben der Kinder fördern
  • Die Suche nach einer passenden Sportart gemeinsam mit dem Kind
  • Den Kindern keinen Druck aufbauen, da ansonsten der Spaß an der Bewegung verloren geht

2. Weg zum Kindergarten & zur Schule: bitte zu Fuß oder per Rad

Gehen Sie zusammen mit Ihren Kindern – zur Schule kann ein Kind auch schon allein gehen – häufig zu Fuß, mit dem Rad oder Tretroller. Auf diese Weise gewinnen Kinder Selbstvertrauen und die nötige Selbständigkeit im Straßenverkehr. Sie lernen, ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen und auf sie richtig zu reagieren. Die Akzeptanz der Eltern und das Vertrauen in ihre Kinder wachsen und die ersten Bewegungseinheiten pro Tag sind auch schon erledigt.

3. Am Nachmittag geht’s raus auf den Spielplatz

Kinderärzte empfehlen, dass sich Kinder für mindestens eine halbe Stunde pro Tag an der frischen Luft bewegen. Schlechtes oder ungeeignetes Wetter existiert bei der richtigen Kleidung nicht. Gerade kalte und nasse Tage stärken das Immunsystem, da sich der Körper auf andere Bedingungen einstellt. Bewegung an der frischen Luft gilt als beste Vorsorge für wechselhaftes Wetter im Frühling und im Herbst. Gerade kleinere Kinder haben Spaß auf einem Spielplatz – ältere Kinder kann man motivieren abends gemeinsam joggen oder Fahrrad fahren zu gehen, auf den Fußballplatz im Park zum Kicken oder auch an die Tischtennisplatte. Ein gemeinsamer Nachmittag im Schwimmbad bringt ebenfalls Bewegung ins Spiel – ein paar Bahnen sollten aber geschwommen werden, bevor es ab zur Spaßrutsche geht.

4. Planen Sie eine Familien-Radtour

Fahrrad fahren liegt voll im Trend – gerade bei Familien. Schon die Kleinsten können kürzere Touren auf einem Laufrad begleiten und werden dadurch – Schritt für Schritt – aufs spätere große Rad perfekt vorbereitet. Aber auch auf dem Fahrradsitz oder im Anhänger fühlen sich die jüngsten Familienmitglieder wohl. Größere Kinder können hingegen schon selbst in die Pedale treten. Wählen Sie zu Beginn noch kürzere Touren und gestalten Sie Ausflüge mit Kindern interessant. Zum Beispiel mit einem Aufenthalt am Tiergehege für einen kleinen Streichelspaß zwischendurch oder mit Zielpunkt Abenteuer-Spielplatz. Ein gesunder Snack sollte hier dann auch nicht fehlen und Wasser oder Apfelschorle stillen wunderbar den Durst.

5. Kaufen Sie ein Trampolin

Egal ob Sie ein großes ovales Gartentrampolin oder rechteckiges anschaffen oder sogar ein kleineres Modell für Wohnung und Kinderzimmer – ein Trampolin macht allen in der Familie so richtig viel Spaß und bringt gesunde Bewegung. Das Trampolin ist DIE Lösung für alle, die sich ohne grossen Aufwand, aber mit viel Spass bewegen möchten. Mit dem Trampolin trainieren Sie und natürlich Ihre Kinder den gesamten Körper auf gesunde Weise und ohne die Gelenke – besonders ohne die Kniegelenke – zu belasten. Ein Minitrampolin passt außerdem in jede Wohnung – und fast jeder kann auf ihm trainieren, ganz gleich wie sportlich oder unsportlich man sich auch einschätzen mag. Was das Trampolin so einzigartig werden lässt, ist ferner, dass es Entspannung schenkt. Kaum steht man auf der Matte, fühlt man sich schon so richtig entspannt und leicht – auch dann, wenn man eigentlich übergewichtig ist. Es gibt somit kein anderes Sportgerät, auf dem sogar Ungeübte mit derart geringem Aufwand und mit so viel Spaß ein derart wirksames Rundumtraining absolvieren. Und wenn Ihr Kind so richtig Spaß und Freude am Trampolin springen haben sollte, dann können Sie es auch gleich in einen Verein für Akrobatik und Trampolinkünste anmelden und haben somit ein Kind, das sich gerne und mit viel Schwung bewegen wird.

6. Richtige Kinderfahrzeuge setzen erste Impulse

Fahrzeuge für Kinder spielen eine wichtige Rolle schon im Kindergartenalter. Sie bringen Bewegung, Spaß und Action. Sich durch eigene Kraft mit einem Fahrzeug fortzubewegen, gibt den Kindern ein Erfolgserlebnis, welches fasziniert. Egal, ob dies durch Treten in die Pedale, wie bei einem Pedal-Gokart, passiert oder durch einen kräftigen Schwung mit den Beinen bei einem Kinderroller oder Rutschfahrzeug. Achten Sie aber beim Kauf darauf, dass das Kinderfahrzeug auch zum Alter Ihres Kindes passt und ihm optisch gut gefällt. Denn dann wird es freiwillig damit raus an die frische Luft wollen und gerne viel Zeit im Freien mit Freunden verbringen.

7. Lassen Sie Ihr Kind viel klettern und balancieren

Auch das Klettern schult Raumwahrnehmung und Körperbewusstsein. Der Gleichgewichtssinn und die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft werden durch Schaukeln, sich drehen, hüpfen und vieles mehr gefördert. Eine Federkernmatratze oder ein Trampolin, eine schiefe Ebene wie eine Rutsche, Hängematte, große Kissen & Co. bieten weitere Bewegungsanreize. Wer kann stellt einen Spielturm im Garten auf und hat somit für Kinder ein wahres Bewegungsparadies geschaffen mit Kletterwand, Kletternetz, Schaukel, Rutsche & Co. Übrigens macht auch ein gemeinsamer Tag in der Boulder-Halle viel Spaß – reservieren Sie doch am besten gleich einmal einen Termin fürs nächste Wochenende!

Nichts fördert Kinder so sehr wie Bewegung

Bewegung fördert die Entwicklung von Kindern. Dabei werden vor allen Dingen die Raumerfahrung, das Körperbewusstsein, das Koordinationsvermögen und der Gleichgewichtssinn gefordert und weiterentwickelt. Bewegung belebt und ermöglicht ein gesundes und vitales Leben. Nicht immer muss es gleich die sportliche Höchstleistung sein, die Kindern die nötige Basis für ein gesundes Leben ermöglicht. Auch einfache Bewegungsabläufe mit viel Spaß und Freude an der Aktivität reichen oftmals aus, um die Gesundheit Ihres Kindes zu fördern. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder von klein auf lernen, sich gerne zu bewegen und mit Bewegung und Sport etwas Positives zu verknüpfen. Dann ist Bewegung die Basis für ein gesundes Leben.