Carports sind trendig, aber Garagen sind sicherer.
Autobesitzer mit Eigenheim stehen vor der Wahl, ob sie ihrem Wagen mit einer Garage oder einem Carport einen Stellplatz verschaffen möchten. Beide Modelle haben ihre spezielle Vorzüge, doch vor allem beim Carport sind auch möglicherweise schwerwiegende Nachteile zu bedenken. Auch in Bezug auf Baugenehmigung und Versicherungsschutz sind die Eigenheiten von Garage und Carport zu berücksichtigen. In unserem Ratgeber zeigen wir auf, welche Zielgruppen von welchem Modell am meisten profitieren.
Der Schutzfaktor
In puncto Sicherheit ist die Sachlage eindeutig: Die Garage bietet den besseren Schutz. Dies gilt für Einzelgaragen ebenso wie für die beliebten Pineca Doppelgaragen aus Holz. So können Marder problemlos in ein Carport gelangen, während die beißwütigen Nager durch den geschlossenen Bereich einer Garage auf Granit beißen müssen. Was für Marder gilt, gilt auch für Einbrecher. Aus demselben Grund eignet sich eine Garage auch viel besser als ein Carport als Ablagefläche für Werkzeuge, Getränkekisten, Autozubehör, Fahrräder und vieles mehr. Dennoch entwickelt sich in Garagen schnell eine unangenehm stickige Luft und die hohe Luftfeuchtigkeit kann zum Rostbefall am Auto führen. Das Gegenmittel in Form einer Lüftungsanlage ist kostspielig und die Installation aufwendig.
Ein Carport schützt das Auto vor UV-Strahlen und Hitzestau. Auch vor Niederschlägen schützt das Carport, wenngleich nicht so umfassend wie die Garage. Regnet es häufig in das Carport hinein, kann allerdings eine Verkleidung der Wetterseite für Abhilfe sorgen. Vor Frost schützt hingegen nur die Garage zuverlässig. So werden Besitzer eines Carports an winterlichen Frosttagen ebenso wie Autofahrer, die für ihren Wagen überhaupt keinen Unterschlupf haben, zunächst mit dem Freikratzen der Scheiben beschäftigt sein. Pollen, Staub und Schmutz können bei einem Carport außerdem noch von der Seite her dem Auto zusetzen.
Ästhetik und Raumgestaltung
Grob zusammengefasst wirkt eine Garage eher klobig, durchdrungen und massiv, während das Carport einen vorteilhaft luftigen und leichten Eindruck herbeizaubern kann. Für das Carport spricht zudem, dass es sich besser in den Gartenbereich integrieren lässt. Bei Gartenfesten wird es von den Besuchern schnell als Pavillon angenommen. Darüber hinaus nimmt das Carport weniger Platz weg und auch eine Hauswand lässt sich als zusätzlicher Seitenschutz für das Carport verwenden.
Bei einer Garage ist hingegen nicht nur der größere beanspruchte Gartenbereich zu beachten, sondern auch die Einhaltung eines Mindestabstands zum Nachbargrundstück. Garagen erfordern schließlich einen Mindestabstand zur Straße von fünf Metern, damit das Auto beim Einparken und Ausfahren nicht Straße und Bürgersteig blockiert. Bei einer Garage sticht allerdings hervor, dass sie als zusätzlicher Raum genutzt werden kann. Sie wird hauptsächlich als Abstellraum verwendet, kann im Sommer aber auch als Hobbyraum fungieren. Außerdem lassen sich Solaranlagen, begrünte Dächer und Dachterrassen nur oder wesentlich besser auf der Garage realisieren. Viele Autofahrer wird es schließlich wundern, dass die Garage traditionell Lustraum und Herrenzimmer gewesen war.
Kosten und Aufwand
Beim Preis und Aufbau haben Carports klar die Nase vorn. Sie veranschlagen nur rund 1.000 Euro an Kosten, während Garagen erst für ein Vielfaches mehr zu haben sind. Auch der Aufbau gestaltet sich leichter und lässt sich von versierten Heimwerkern in Eigenregie meistern. Schließlich ist das Carport flexibler, da es sich prinzipiell überall im Vorgarten einrichten lässt, während die Garage fest an den Aufbau des Hauses gebunden ist.
Genehmigung und Versicherungsschutz
Sowohl das Carport als auch die Garage fallen unter die Rubrik „bautechnische Veränderungen“ und sind aus diesem Grund genehmigungspflichtig. Die Baugenehmigung wird bei einem Carport tendenziell schneller und leichter vergeben. Wer eine Garage errichten möchte, muss Vorschriften wie Mindestabstand zur Straße und zum Nachbargrundstück einhalten und darf mit seiner Garage das Gesamtbild des Wohnbereichs nicht stören.
Was den Versicherungsschutz für das Auto angeht, so werden Carports von Anbietern einer KFZ-Versicherung zwar zunehmend als Schutzfaktor anerkannt und mit Rabatten belohnt. Von einem Versicherungsrabatt um 5 %, wie sie Autofahrern mit Garage winken, sind Autofahrer mit Carport aber noch weit entfernt.