Karton sicher verpacken: So wird’s gemacht

Dana -
Bild von Mediamodifier auf Pixabay
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Bei wertvollen und zerbrechlichen Gegenständen steigt die Sorge, dass bei der Warenversendung nicht alles reibungslos klappt. Niemand möchte schließlich, dass der Karton auf einmal reißt, das Frachtgut verloren geht oder wertvolle Flaschen zerbersten. Die gute Nachricht ist, dass Versender durch die Wahl der Kartons und die Art der Verpackung auf die Transportsicherheit Einfluss haben. Mit dem richtigen Verhalten kann jeder einem Malheur vorbeugen und dazu beitragen, dass der Karton sicher verpackt wird.

Warum neue Kartons sicherer als alte Kartons sind

Heutzutage muss niemand mehr zur Post, um an die nötigen Verpackungen zu kommen. Mit einem Onlineversand können Kunden Verpackungsmittel bequem bestellen. Ohnehin sind neue Kartons sicherer als Altkartons mit Verschleißerscheinungen. Da sie erstmals benutzt werden, verfügen sie noch über alle Ressourcen für Reißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit, mit denen sie der Hersteller versehen hat. Ebenso sind hochwertige neue Kartons eher mit modernen und innovativen Raffinessen ausgestattet und damit up to date, was den neuesten Stand der Verpackungsqualität angeht.

Größe des Kartons

Zur Transportsicherheit trägt die richtige Größe des Kartons bei. Bei der Wahl der Größe gilt das Prinzip: so klein wie möglich, so groß wie nötig. Dies spart nicht nur wertvolle Ressourcen ein und wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus, sondern trägt auch zur Vermeidung von Zwischenräumen bei. Die Fracht ist nun besser fixiert und sicherer im Karton verankert.

Material des Kartons

Kartons können aus Kraftliner, Testliner und Schrenz zusammengesetzt sein. Kraftliner ist das robusteste Verpackungsmaterial. Weil es zu 80 Prozent aus langen Frischfasern zusammengesetzt ist, die in festen Strukturen miteinander verbunden sind, bietet es ein besonders hohes Niveau an Reißfestigkeit, Stabilität und Feuchtigkeitsresistenz.

Testliner besteht zwar aus zwei- bis dreilagigem Deckenpapier und bietet ökologische Vorteile durch die Verwendung von recycelten Materialien wie Altpapier und Wellpappenabfällen. Doch es ist weniger stabil als Kraftliner, kann aber der Fracht als Innenlage zusätzlichen Schutz bescheren. Abschließend lässt sich Schrenz, ein leichtes Deckenpapier aus gemischten Altpapierbeständen, gut für Füllmaterial oder einfache Verpackungen verwenden.

Art und Qualität der Wellpappe

In der Regel besteht ein Karton aus Wellpappe, die sich aus Sicherheitsaspekten für den Warentransport bewährt hat. Sie ist mehrlagig aufgebaut, wobei die einzelnen Lagen teilweise eine sinuswellenförmige Struktur aufweisen. Dies ermöglicht es der Wellpappe, einwirkende Kräfte besser zu verteilen und abzufedern, während die Hohlräume ihre Stabilität verstärken. Damit ist diese Struktur der Schlüssel zu ihrer außergewöhnlichen Festigkeit und Stoßdämpfung.

Hochwertige Wellpappe ist gleichermaßen steif, um Einwirkungen von außen standzuhalten, und elastisch, um Stöße abzufedern. Beliebte Materialien, die diese Eigenschaften erfüllen, sind Halbzellstoffpapiere und verbessertes Schrenzpapier.

Wellenprofil von Kartons

Beim Wellenprofil sorgt eine standardisierte Klassifikation nach DIN 55468 für Klarheit. Unterschieden wird dabei zwischen der Wellenlänge (t) und der Wellenhöhe (h).

  • A-Welle: Grobwelle, t: 7,9−10,0 mm; h: 4,0−5,0 mm
  • C-Welle: Mittelwelle, t: 6,5−7,9 mm; h: 3,1−4,0 mm
  • B-Welle: Feinwelle, t: 4,8−6,5 mm, h: 2,2−3,1 mm
  • D-Welle: Feinwelle, t: 3,5−4,8 mm, h: 1,9−2,2 mm
  • E-Welle: Feinstwelle, t: 2,6−3,5 mm, h: 1,0−1,9 mm
  • F-Welle: Miniwelle, t: 1,8−2,6 mm, h: 0,6−1,0 mm
  • G-Welle: Miniwelle, t: ≤ 1,8 mm, h: < 0,6 mm

Grundsätzlich bieten mehrere Schichten sowie gröbere Wellen eine größere Stabilität. Dennoch sollten Höhe und Breite der Wellen dem Verpackungsgewicht angepasst werden, weil gröbere Wellen den Karton schwerer machen, was sich ungünstig auf den Preis auswirkt.

Das Maß für das Flächengewicht eines Kartons ist die Grammatur, die in g/m 2 gemessen wird. Der Schutz durch die Wellen lässt sich zusätzlich durch die Kombination unterschiedlicher Wellenprofile steigern, weil dadurch eine komplexere Struktur entsteht, um die einwirkenden Kräfte günstiger verteilen und absorbieren zu können.

Deshalb lohnt es sich, bei einer sensiblen Fracht 3-welliges, statt lediglich 2-welliges oder 1-welliges Kartonpapier zu kaufen. Als Orientierungswert gilt eine 0,4 bis 0,5 cm breite Wand eines Kartons als robust und stabil. Weiteren Einfluss können Kunden auf die Verpackung nehmen, indem sie sich je nach Fracht für auf Berstfestigkeit, Durchstoßfestigkeit oder Kantenstauchwiderstand optimierte Kartons entscheiden, welche die Norm DIN 55468 erfüllen.

Nutzung von Füllstoffen

Für die Sicherheit von fragilem Transportgut ist es wichtig, den Karton mit gutem Füllmaterial auszustaffieren. So sind Verpackungschips, Holzwolle und Papierstreu gut dazu geeignet, um Hohlräume zu schließen und die Gegenstände im Karton besser zu verankern. Graspapier erfüllt denselben Zweck und weist die beste Klimabilanz auf.

Empfindliche Gegenstände wie technologische Geräte und Glasflaschen lassen sich gut direkt durch den Gebrauch von Luftpolsterfolie, Luftkammerkissen und Schaumstoff schützen. Diese Schutzfolien federn Stöße ab und verhindern, dass das Frachtgut bei Kollisionen Schaden nimmt.

Klebkraft der Klebebänder

Die Verschließung des Kartons ist ein weiterer Baustein für eine sichere Verpackung. Wird ein Karton nicht fachgerecht umschlossen, kommt es zu einem Flaschenhalseffekt. Um zu vermeiden, dass die Verklebung bei der Transportsicherheit zum schwächsten Glied wird, ist zunächst stabiles Klebematerial wie hochwertige Klebe- und Packbänder zu verwenden.

Hinweise auf die Robustheit des Klebematerials bieten der Klebebandtyp (Kraftklebeband wie PP-Klebebänder, PVC-Klebebänder, faserverstärkte Klebebänder oder Gewebeklebebänder für eine optimierte Reißfestigkeit) sowie Zertifizierungen wie FSC oder PEFC. Die Angabe der Klebekraft in Newton pro Millimeter bietet zusätzliche Orientierung:

  • geringe Klebkraft: < 3,75 N/25 mm
  • mittlere Klebkraft: 3,75−7,5 N/25 mm
  • hohe Klebkraft: > 7,5 N/25 mm

Die letzten Hinweise zum Abschluss

Bei der Verklebung der Kartons sollte man sauber arbeiten, damit die geometrische Form des Kartons gewahrt bleibt. So ermöglichen es akkurate Faltungen und präzise Stanzungen dem Paketdienst, die Kartons leichter und sicherer zu transportieren. Auch beugen sie dem Risiko vor, dass sich die Verklebung löst.

Überlappungen sorgen bei der Verleimung ebenfalls für mehr Stabilität, während mehrlagige Verklebungen gleichermaßen zum Klebeschutz beitragen. Typische Schwachstellen des Kartons wie die Ecken und Kanten lassen sich gut verstärken. Im Fachhandel gibt es dafür spezielle Materialien wie Kantenschutzprofile, Styropor und Eckenschützer aus Schaumstoff.

Weiterhin werden zerbrechliche Waren in der Mitte des Kartons aufgestellt. Eine gezielte Oberflächenbehandlung trägt zum Wasserschutz des Kartons für den Fall bei, dass er während des Transports kurzzeitig dem Regen ausgesetzt ist.

Hinweise wie „fragil“ und „zerbrechlich“ signalisieren den Paketboten, dass sie vorsichtig zu sein haben, während Pfeile ihnen den Boden des Pakets anzeigen, damit beispielsweise keine Trinkflaschen auf dem Kopf stehen müssen. Wer umweltfreundliche Verpackungen wählt, schützt abschließend nicht nur seine Fracht, sondern auch die Umwelt.